Leiden Sie immer wieder unter einem Blähbauch, Blähungen, Völlegefühl, Bauchschmerzen und anderen Anzeichen für eine gestörte Verdauung? Dann könnte eine bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms die Ursache sein. Am besten lässt sich SIBO mit einem ganzheitlichen Konzept behandeln, das sowohl schulmedizinische als auch naturheilkundliche Ansätze und gezielte Ernährungsstrategien mit einschließt. Hier bekommen Sie Wissen und Hilfe von den Spezialisten und Buchautoren zum Thema Reizdarm uns SIBO.
Kurz zusammengefasst
- Intestinal bacterial overgrowth = SIBO bedeutet, dass der Dünndarm von Bakterien überwuchert ist, oft verursacht durch eine gestörte Darmmotilität, anatomische Veränderungen oder Operationen. Hierzulande spricht man auch von einer Dünndarmfehlbesiedelung (DDFB).
- SIBO ist bei ca. 66 % der Reizdarmpatienten die zugrundeliegende Ursache.
- Die Diagnose erfolgt in der Regel durch einen Atemtest mit Glukose oder Laktulose.
- Die Behandlung umfasst neben der Gabe von Antibiotika auch pflanzliche Arzneien, eine angepasste Ernährung und eventuell Probiotika zur Wiederherstellung der Darmflora.
Inhaltsverzeichnis
Was ist SIBO und wie entsteht es?
Von SIBO, der Abkürzung für „Small Intestinal Bacterial Overgrowth“, sprechen Therapeuten, wenn der von Natur aus keimarme Dünndarm übermäßig mit Bakterien besiedelt ist, die eigentlich im Dickdarm beheimatet sind.
Welche Ursachen sind bekannt für eine Dünndarmfehlbesiedelung?
Mögliche Ursachen gibt es einige. So kann es z.B. sein, dass die Ileozökalklappe, die normalerweise verhindert, dass Bakterien vom unteren in den oberen Teil des Darms aufsteigen, nicht mehr richtig funktioniert und immer wieder Bakterien aus dem Dickdarm durchlässt. Von dieser Erscheinung sind z.B. Menschen mit einem Kurzdarmsyndrom betroffen oder Personen, die schon mehrfach am Dünndarm operiert werden mussten.
Ein weiterer Grund ist eine gestörte Darmmotilität: Die Bewegungsabläufe im Darm funktionieren nicht mehr reibungslos, sodass der Darminhalt verlangsamt transportiert wird. Dadurch wird u.a. auch die Selbstreinigung im Dünndarm eingeschränkt, was die Ausbreitung von Bakterien begünstigt.
Anatomische Veränderungen wie Verwachsungen im Darm, eine löchrige Darmschleimhaut (Leaky Gut), chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten können ebenfalls zur bakteriellen Fehlbesiedelung des Dünndarms beitragen.
Aber auch vom Magen aus können die Kontrollmechanismen, die normalerweise die Bakterienzahl im Dünndarm kontrollieren, beeinträchtigt sein, etwa wenn die Säurebildung des Magens gezielt mit Medikamenten (Protonenpumpenhemmer) unterdrückt wird.
Kurz: wenn zu viel Dickdarmbakterien in den eigentlich bakterienarmen Dünndarm wandern, kommt es zu einer Dünndarmfehlbesiedlung. Dies geschieht z. B. durch Operationen, Protonenpumpenhemmer, Antibiotika, Schmerzmittel, akute Magen-Darm-Infekte, Fehlbesiedlung durch Parasiten oder Pilze, Mangel an Verdauungssekreten oder hormonellen Störungen.
Was kann man tun bei SIBO?
Wenn Sie an einer Dünndarmfehlbesiedelung (SIBO) leiden, gilt es zu entscheiden, wie ein optimales Behandlungskonzept, bestehend aus schul- und alternativmedizinischen Strategien, für Sie passend ist.
4 Säulen der SIBO-Behandlung
- Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung
- Ernährungstherapie zur Reduktion der Darmbakterien und Heilung der Darmschleimhaut
- Reduktion der Dünndarmüberwucherung durch synthetische und pflanzliche Antibiotika und Einsatz von Prokinetika
- Ausgleich nutritiver Mangelzustände wie Proteinmangel und ein Mangel an Mikronährstoffen wie die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K.
Ich biete Ihnen eine ganzheitliche und umfassende Beratung und Behandlung. Sie können online Ihren Termin vereinbaren.
Natürliche Heilmittel für SIBO
Es gibt zahlreiche natürliche Heilmittel, die sich zur Therapie von SIBO bewährt haben, allen voran:
- Phytopharmaka und Nahrungsergänzungsmittel auf Pflanzenbasis
- Probiotika
- Präbiotika
Ich empfehle eine in meiner Praxis bewährte 3-Monats-Kur mit diesen 4 hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln & Präbiotika. Sie können über den Link bestellen:
Colon Balance (30 Tagesportionen à 10 g)
10 g Pulver (1 Messlöffel) in ca. 100 ml Wasser einrühren und sofort 2 mal täglich ca. ½ Stunde vor dem Essen trinken. Oder nach Belieben in Speisen einrühren.
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Berberin Phytoactive, 90 Kapseln
Täglich 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zur Hauptmahlzeit einnehmen. Zur allgemeinen Stärkung der Abwehrkräfte gegenüber unerwünschten Mikroorganismen, und bei Störungen des mikroökologischen Gleichgewichts.
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BitterMagic, 120 Kapseln
Täglich 2 Kapseln mit viel Flüssigkeit einnehmen
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AC7 Komplex, 120 Kapseln
Täglich 3 x 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu den Mahlzeiten einnehmen. Enthält wertvolle Substanzen aus sieben ausgewählten Pflanzenextrakten. Thymian- und Granatapfel-Extrakt unterstützen die mikrobiologische Balance im Darm. Rosmarin-, Oregano- und Berberitzen-Extrakt erhalten die normalen Funktionen des Magen-Darm-Trakts aufrecht. Traditionell werden ausgewählte Kräuter- und Pflanzenextrakte zum Schutz vor unerwünschten Mikroorganismen im Körper eingesetzt – eine Situation, wie sie u.a. durch häufige Antibiotikagaben entsteht.
In der 2. Phase der Therapie haben sich diese Präparate als hilfreich erwiesen. Sie sollten jedoch nur nach therapeutischer Beratung eingenommen werden: Mucosa Formula, Zeolith oder L-Glutamin.
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Welche Heilkräuter sind gut bei Dünndarm-Fehlbesiedelung?
Die Heilkräutertherapie nutzt die natürlichen Eigenschaften bestimmter Pflanzen, um SIBO zu bekämpfen. So haben sich z.B. Oreganoöl, Zimtextrakte, Neem, Berberitze oder extrahierte Inhaltsstoffe wie Allicin aus Knoblauch bewährt, die antibiotische Eigenschaften haben.
Hinzu kommen Arzneien, die direkt die Symptome bekämpfen: Bitterstoffe (als Pflanzentinkturen) regen die Bildung der Verdauungssäfte an, Pfefferminzöl wirkt krampflösend, Flohsamenschalen lindern sowohl Durchfall als auch Verstopfung und Gewürze wie Ingwer oder Kurkuma wirken entzündungshemmend.
Die meisten Mittel stehen in verschiedenen Darreichungsformen wie Kapseln, Pulver oder Tropfen zur Verfügung und haben sich auch bei Reizdarmbeschwerden bewährt.
Helfen Probiotika und Präbiotika bei SIBO?
Probiotika wie Milchsäurebakterien oder Hefen sind lebende Mikroorganismen und für einen gesunden Darm und ein vielfältiges Darmmikrobiom unverzichtbar. Gleiches gilt für Präbiotika, also unverdauliche komplexe Kohlenhydrate (z.B. Inulin, Oligofruktose), die das Wachstum und die Aktivität von gesundheitsfördernden Bakterien im Darm anregen.
Allerdings: Wer unter SIBO leidet, sollte zunächst vorsichtig und einschleichend ausprobieren, ob er Probiotika oder präbiotische Lebensmittel wie Spargel, Zwiebeln, Topinambur, Gerste oder Algen auch wirklich gut verträgt.
Ernährungstipps bei Dünndarmfehlbesiedelung
Die Umstellung der Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von SIBO. Im Vordergrund steht, den Bakterien durch eine kontrollierte Lebensmittelauswahl die Nahrungsquelle zu entziehen.
Dies sind bei SIBO vor allem die fermentierbaren Kohlenhydrate wie Polysaccharide oder Oligosaccharide, die im Dünndarm von den Bakterien aus dem Dickdarm unter Gasbildung fermentiert werden – und so die SIBO-typischen Beschwerden auslösen.
Ein solches Ernährungskonzept ist die Low-FODMAP-Diät, der Studien eine hohe Wirksamkeit bescheinigen. Sie umfasst insgesamt drei Phasen:
- Diät mit ausschließlich FODMAP-armen Nahrungsmitteln
- Kohlenhydrate werden langsam und schrittweise wieder eingeführt, je – nach individueller Verträglichkeit.
- Treten erneut Beschwerden auf, werden die Lebensmittel wieder weggelassen.
Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, können Sie das Buch der Co-Autorin dieses Ratgeber-Artikels bestellen: Endlich Heilung für den Reizdarm: Wirksame Therapien gegen Dünndarmfehlbesiedelung (GU Gesundheit).
Da die Diät nicht leicht umzusetzen ist und bei zu langer Dauer zu Mangelerscheinungen führen kann, sollten Sie sich unbedingt therapeutisch begleiten lassen.
Ich berate Sie gerne. Vereinbaren sie online einen Termin.
Welche schulmedizinischen Behandlungsmethoden gibt es bei SIBO?
Die Schulmedizin sieht eine Therapie mit einem Antibiotikum (meist Rifaximin) vor. Die Erfolgschancen sind hoch, allerdings kommt es oft zu einem Rückfall. Das hängt damit zusammen, dass durch die Einnahme von Antibiotika nicht nur die schlechten, sondern auch die guten Bakterien eliminiert werden.
Daher ist es wichtig, die Behandlung gut zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen. Sie können nach der Antibiotika-Behandlung diesen Test durchführen:
Gesundheitscheck Darm Plus
Mikrobiologische Analyse der aeroben und anaeroben Leitkeime. Dazu kann man mit diesem Test erkennen, ob ein Leaky Gut Syndrom, eine Histaminüberladung oder Entzündungsprozesse Probleme machen. Eine einfach zu verstehende Anleitung liegt bei. Das Testergebnis leiten Sie an meine Praxis weiter und Sie erhalten von mir eine Analyse und ggf. eine Therapieempfehlung. Geben Sie im 1. Bestellschritt den Gutscheincode AP34961 ein, um 5% Rabatt zu erhalten.
Zur Verbesserung der Darmmotilität werden oft Prokinetika verordnet. Hinzu kommen Wirkstoffe, die gezielt zur Linderung der Symptome zum Einsatz kommen, etwa Simeticon bei Blähungen. Ergänzend wird eine Ernährungsumstellung empfohlen. Also SIBO Diät kommen verschiedene Ernährungsansätze infrage, etwa Low-FODMAP-Diät.
Prävention: Wie kann man SIBO vorbeugen?
Eine Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist und probiotika-reichen Lebensmitteln wie fermentiertes Gemüse, Joghurt und Kefir, sowie magerem Fleisch und gesunden Fetten den Vorzug gibt, trägt wesentlich zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Darmmikrobioms bei – und vermindert so auch das Risiko, dass Bakterien aus dem Dickdarm hinauf in den Dünndarm gelangen und dort eine Fehlbesiedelung zur Folge haben.
Die Darmbewegung können Sie durch regelmäßige körperliche Aktivität unterstützen. Und da auch Stress dem Darmmikrobiom schaden kann, sollten Sie auf ein gutes Stressmanagement achten.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Falls Sie unter wiederkehrenden Symptomen wie starke Blähungen, einem Blähbauch, Übelkeit und anderen Verdauungsstörungen leiden, wird es höchste Zeit, einen Facharzt für Gastroenterologie aufzusuchen. Dies gilt umso mehr, wenn Sie bereits im Bauchraum operiert wurden. Der Arzt wird wissen wollen, wann die Beschwerden auftreten und wie sie sich genau äußern; bei Verdacht auf SIBO wird er zu einem Atemtest raten.
Test: Welcher Atemtest bei SIBO?
Diese Untersuchung kann sinnvoll sein bei Menschen mit Reizdarmbeschwerden. Wichtig ist die Durchführung des Laktulose-Atem-Tests sowohl mit dem Nachweis von Wasserstoff als auch von Methan-bildenden Darmbakterien.
Der Atemtest ist eine einfache und nicht-invasive Methode zur Diagnose von SIBO. Er funktioniert, indem eine Lösung aus Glukose oder Lactulose verabreicht wird und anschließend der Wasserstoff- und Methan-Gehalt in der Ausatemluft gemessen wird.
Ein negatives Testergebnis bedeutet nicht zwangsläufig, dass keine Dünndarmfehlbesiedlung vorliegt. Umgekehrt legt ein Anstieg des Wasserstoff- oder Methangehalts im Atem während des Tests ziemlich sicher eine bakterielle Überwucherung des Dünndarms nahe.
Der Atemtest ist zwar störanfällig, doch ist er inzwischen als geeignete diagnostische Methode zum Nachweis von SIBO weitgehend anerkannt.
Sie können den Atemtest von zuhause bestellen und das Ergebnis zur Beurteilung in meine Praxis schicken.
Wird der SIBO-Test von der Krankenkasse bezahlt?
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten derzeit leider nicht.
Wie kann man SIBO noch untersuchen?
Je nach Befund können weitere Untersuchungen eingeleitet werden, etwa eine:
- Blutuntersuchung zum Nachweis eines Nährstoffmangels oder einer (chronischen) Entzündung
- Gegebenenfalls Ultraschalluntersuchung des Bauchraums und/oder eine MRT-Untersuchung des Dünndarms
- Eine sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte hilft ebenfalls, die Wahrscheinlichkeit einer Dünndarmfehlbesiedelung abzuklären. Hierzu gehört z.B. die Anamnese über frühere Operationen, Antibiotikatherapien etc.
- Stuhluntersuchungen können wichtige Hinweise auf eine Fehlbesiedlung oder Dysbiose geben.
Eine Stuhlanalyse als ergänzende Untersuchung kommt vor allem dann in Betracht, wenn der Atemtest eine übermäßige Methanproduktion anzeigt und damit auf eine methandominante Form (Intestinal Methanogen Overgrowth, IMO) hinweist.
In diesem Fall können sich die Beschwerden von denen einer wasserstoffdominanten SIBO unterscheiden, etwa Verstopfung (IMO) anstelle von Durchfall (SIBO) oder Gewichtszunahme (IMO)statt einem Gewichtsverlust (SIBO).
Sie können diesen Stuhltest bequem bestellen und zuhause durchführen:
Darm-Mikrobiom Stuhltest
Bestimmung des humanen intestinalen Mikrobioms mittels Genomsequenzierung der Darmflora inkl. Parasiten. Eine einfach zu verstehende Anleitung liegt bei. Das Testergebnis leiten Sie an meine Praxis weiter und Sie erhalten von mir eine Analyse und ggf. eine Therapieempfehlung. Geben Sie im 1. Bestellschritt den Gutscheincode AP34961 ein, um 5% Rabatt zu erhalten.
Häufige Symptome bei SIBO
Die Auswirkungen von SIBO sind vielfältig und können sehr belastend sein. Leitsymptome sind der stark ausgeprägte Blähbauch in Kombination mit Blähungen, die nach dem Essen – und insbesondere nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit – zunehmen.
Der aufgetriebene Bauch entsteht durch Gase, die von den Bakterien gebildet werden, wenn sie Nährstoffe aufschließen. Normalerweise findet dieser Vorgang überwiegend im Dickdarm statt – und wir bekommen davon kaum etwas mit. Bei einer Fehlbesiedelung des Dünndarms durch Dickdarmbakterien geschieht die Gasproduktion jedoch an ungewohnter Stelle. Der obere Darmabschnitt ist auf eine solche Gasmenge allerdings nicht vorbereitet und reagiert mit massiven Störungen.
Wichtig zu wissen: Oft sind die SIBO-Symptome nicht von denen zu unterscheiden, wie sie auch für ein Reizdarmsyndrom typisch sind. Deshalb sollte man bei Reizdarmpatienten immer auch an SIBO denken.
Was macht die Diagnose SIBO wahrscheinlich?
- Beschwerden traten nach einer akuten Magen-Darm-Infektion auf
- Beschwerden traten nach einer antibiotischen Therapie auf
- Beschwerden traten nach einer Behandlung mit Säureblockern (Protonenpumpenhemmern) oder Schmerzmitteln auf.
Welche Symptome hat man bei einer Dünndarm-Fehlbesiedelung (SIBO)?
- Abdominelle Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Aufstoßen, Durchfall und/oder Verstopfung
- Unverdaute Nahrungsbestandteile im Stuhl
- Mangel an Nährstoffen und damit verbundene Mangelerscheinungen: Vitamin A-, Vitamin E-, Vitamin K-, Vitamin B12-, Vitamin D– und Eisen-Mangel
- Nahrungsunverträglichkeit, etwa eine Laktoseunverträglichkeit oder Glutenunverträglichkeit
- Gewichtsverlust
Hinzu kommen Beschwerden, die in keinem direkten Zusammenhang mit der Verdauung stehen, etwa:
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Brain Fog
- Müdigkeit / Erschöpfung
- Unreines Hautbild.
Was verschlechtert die Beschwerden bei SIBO?
- kohlenhydratreiche Mahlzeiten (Mehlspeisen, Pasta, Pizza)
- manchmal führen Probiotika bei SIBO zu einer Zunahme der Beschwerden.
Wann werden SIBO-Beschwerden stärker?
- 1 – 2 Stunden nach der Mahlzeit
- Im Tagesverlauf nehmen die Beschwerden zu.
Wann sind die Beschwerden bei SIBO besser?
- am Morgen
- nach längeren Nüchternphasen und Reduktion der Nahrungsmenge.
Zusammenfassung
SIBO ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die schwere Folgeerscheinungen bis hin zu Schädigungen an der Dünndarmschleimhaut haben kann, wenn sie unbehandelt bleibt. Die durch die bakterielle Dünndarmfehlbesiedelung hervorgerufenen Symptome können denen eines Reizdarms ähneln.
Eine genaue Diagnostik sind für die richtige Behandlungsstrategie entscheidend. Neben einer Antibiotikatherapie haben sich auch natürliche Heilmittel und eine angepasste Ernährung bewährt, um die falschen Bakterien im Dünndarm buchstäblich auszuhungern.
Indem Sie auf Ihre Ernährung achten, regelmäßig Sport treiben und auf ausreichende Erholungsphasen achten, können Sie Ihre Darmgesundheit langfristig unterstützen. Wichtig ist, dass Sie einen Heilpraktiker oder Arzt aufsuchen, wenn Sie immer wieder unter einem aufgetriebenen Bauch, Blähungen und anderen Beschwerden infolge einer gestörten Verdauung leiden, um gegebenenfalls möglichst frühzeitig eine Behandlung einleiten zu können.
Häufig gestellte Fragen zu SIBOViele Menschen leiden unter Reizdarmsymptomen ohne zu wissen, dass eine Dünndarmfehlbesiedelung der Grund dafür ist. Die Antworten auf diese Fragen wird ihnen weiterhelfen die Beschwerden erfolgreich zu behandeln und wieder ein beschwerdefreies Leben führen zu können.
Was ist SIBO?
SIBO steht für Small Intestinal Bacterial Overgrowth, was so viel bedeutet wie übermäßige Bakterienbesiedelung im normalerweise bakterienarmen Dünndarm. Dies führt zu chronischen Verdauungsstörungen und Komplikationen wie ausgeprägte Mangelerscheinungen durch Nährstoffmangel und dadurch bedingte Folgeerscheinungen. Umso wichtiger ist es, eine bakterielle Überwucherung des Dünndarms möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um schwerwiegende gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Wie wird SIBO diagnostiziert?
SIBO wird in der Regel durch einen Atemtest diagnostiziert, der den Gehalt an Wasserstoff und Methan in der Ausatemluft bestimmt. Im Allgemeinen ist dieser Test eine effektive Methode zum Nachweis einer bakteriellen Fehlbesiedelung des Dünndarms.
Welche Symptome deuten auf SIBO hin?
Charakteristische Symptome, die auf SIBO hinweisen, sind ein aufgetriebener Bauch mit starken Blähungen, oft in Kombination mit krampfartigen Bauchschmerzen und Durchfall. Typischerweise verschlechtern sich die Beschwerden nach dem Essen und sie bessern sich, wenn man längere Zeit keine Mahlzeit zu sich genommen hat. Wenn Sie diese Anzeichen an sich bemerken, sollten Sie sich an einen Therapeuten wenden.
Wie wird SIBO behandelt?
SIBO wird in der Regel mit Antibiotika wie Rifaximin behandelt, häufig unterstützt durch natürliche Heilmittel sowie eine gezielte Ernährungsumstellung hin zu einer Zucker- bzw. kohlenhydratarmen Kost. Auf diese Weise kann es gelingen, Symptome zu lindern, Rückfälle zu vermeiden und das Darmmikrobiom wieder in Balance zu bringen.
Wie kann man SIBO vorbeugen?
Um SIBO bzw. einen Rückfall der Erkrankung vorzubeugen, ist es wichtig, künftig vor allem seine Ernährungsgewohnheiten genau im Blick zu haben. Dazu gehört, möglichst auf einfache Kohlenhydrate wie Zucker, weißes Mehl, weiße Nudeln und weißen Reis zu verzichten und stattdessen Nahrungsmitteln den Vorzug zu geben, die, wie etwa fermentierte Lebensmittel (z.B. Sauerkraut, Kombucha), Gemüse, Obst und gesunde Fette, zum Aufbau und zur Erhaltung eines gesunden Darmmikrobioms beitragen. Vollständig verzichten sollten Sie zudem auf Fertiggerichte, Alkohol und Rauchen.
Was ist der Unterschied zwischen SIBO (Small Intestinal Bacterial Overgrowth) und IMO (Intestinal Methanogen Overgrowth)?
Hierzulande werden SIBO und IMO praktisch immer gemeinsam erwähnt. In Amerika werden beide seit 2020 als unterschiedliche Krankheitsbilder definiert. Und das ist vermutlich auch schlüssiger, denn: Symptome einer Methan-dominanten Fehlbesiedlung (IMO) unterscheiden sich stark von denen einer Wasserstoff-dominanten Fehlbesiedelung (SIBO).
Bei IMO sind es keine Bakterien, sondern Archaaen (oder Urbakterien), die Beschwerden verursachen. Zu den Hauptverursachern einer Methan-dominanten Fehlbesiedelung (IMO) gehören u.a. Methanobrevibacter smithii, Methanomassillococcus und Methanosphaera stadtmaniae. Diese sind für die übermäßige Bildung von Methan verantwortlich, und dieses Methan verursacht andere Probleme (IMO) als die Stoffwechselprodukte (vor allem Wasserstoff) der für SIBO verantwortlichen Bakterien.
Meist kommt aber beides, SIBO und IMO, gemeinsam vor. Denn diese Archaeen brauchen den Wasserstoff der Bakterien (von SIBO) als Substrat, um daraus Methan zu bilden. Bei IMO glaubt man übrigens inzwischen, dass dieses Krankheitsbild einer der Hauptgründe für den Reizdarm vom Typ Verstopfung ist.
Erstellungsdatum:
12.12.2024
Autoren:
Markus Breitenberger, Heilpraktiker und Homöopath in eigener Praxis seit über 25 Jahren. Autor von zwei Gesundheitsratgebern und zahlreichen medizinischen Fachartikeln.
Dr. Nicole Schaenzler, Philologin und Medizinjournalistin. Herausgeberin eines Gesundheitsmagazins und Fachautorin zahlreicher Bücher zu medizinischen Themen, u.a. Endlich Heilung für den Reizdarm: Wirksame Therapien gegen Dünndarmfehlbesiedelung (GU Gesundheit) und Magen und Darm natürlich behandeln (GU Ratgeber Gesundheit).
Quellen:
Changqing Zhong, Changmin Qu et.al.: Probiotics for Preventing and Treating Small Intestinal Bacterial Overgrowth: A Meta-Analysis and Systematic Review of Current Evidence In: Journal of clinical Gastrotenterology 2017 April;51(4):300-311
Ted George O Achufusi, Anuj Sharma et.al: Small Intestinal Bacterial Overgrowth: Comprehensive Review of Diagnosis, Prevention, and Treatment Methods. In: cureus.2020 June 27;12(6):e8860 doi
Victor Chedid, Sameer Dhalla et.al.: Herbal Therapy Is Equivalent to Rifaximin for the Treatment of Small Intestinal Bacterial Overgrowth. In: Global Advances in Integrative Medicine and Health (Global Advances) 2014 May 1;3(3):16–24. doi: