Viele Frauen leiden unter Östrogendominanz und Progesteronmangel ohne es zu wissen. Zyklusstörungen, PMS, ein unerfüllter Kinderwunsch, Myome, Endometriose und nicht zuletzt Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis können dadurch entstehen. Lesen Sie hier alles, was Sie darüber wissen sollten.
Inhaltsverzeichnis
Östrogendominanz – was ist das?
Wenn bei Frauen der Östrogenspiegel relativ erhöht ist, sodass die Östrogene ihren Gegenspieler Progesteron dominieren, liegt eine Östrogendominanz vor, auch Gelbkörperschwäche oder Corpus-Luteum-Insuffizienz genannt. Neben störender Gewichtszunahme, prämenstruellen Beschwerden und unerfülltem Kinderwunsch können zahlreiche andere Symptome auftreten. „Östrogendominanz“ ist ein Begriff, der hierzulande erst in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen hat.

Wirkung der Östrogene
Die wichtigsten im Körper vorkommenden Östrogene sind Östron, Östriol und allen voran Östradiol, das auch weibliches Fruchtbarkeitshormon genannt wird. Sie spielen vor allem in der ersten Hälfte des weiblichen Zyklus eine wichtige Rolle. Denn sie bereiten den Eisprung vor – und damit die Gebärmutter auf eine mögliche Einnistung der Eizelle.
Darüber hinaus haben sie einen direkten Einfluss auf verschiedene Organe und Gewebe. So schützen sie Frauen während der fruchtbaren Jahre z.B. vor einem Herzinfarkt, sorgen für eine glatte Haut, indem sie die Bildung von Kollagen anregen, oder sie stärken die Knochen, da sie die Zellen stimulieren, die die Knochensubstanz in den Knochen einbauen.
Zudem wirken Östrogene förderlich auf die Produktion von Serotonin und andere Botenstoffe im Gehirn und damit stimmungsaufhellend und antidepressiv. Bei manchen Frauen kommt es unter dem Einfluss von Östrogen allerdings zu vermehrten Wassereinlagerungen im Gewebe, dies äußert sich z.B. durch zyklisch auftretende Spannungsgefühle in der Brust.
Progesteronmangel
Lange Zeit standen der Östrogenmangel und seine Folgeerscheinungen im therapeutischen Fokus – die Rolle von Progesteron wurde dabei erheblich unterschätzt. Fakt ist jedoch: Damit es seine Funktion als Gegenspieler zum Östrogen erfüllen und so ein Zuviel an Östrogen ausbalancieren kann, ist ein ausreichend hoher Progesteronspiegel wichtig.
Steht im Verhältnis zu Progesteron jedoch mehr Östrogen zur Verfügung, bekommt das Östrogen im hormonellen Regelkreis die Oberhand – und eine Östrogendominanz ist die Folge. Die Kehrseite der Östrogendominanz ist also immer ein (relativer) Progesteronmangel.
Aufgaben von Progesteron
Progesteron wird oft auch als „körpereigenes Gestagen“ bezeichnet und ist das dominierende Hormon während der zweiten weiblichen Zyklushälfte. Dass die Basaltemperatur in dieser Zeit konstant erhöht ist, geht vor allem auf das Progesteron zurück. Progesteron wird in den Eierstöcken im sogenannten Gelbkörper (Corpus luteum) gebildet, in das sich das zurückgebliebene Eibläschen (Follikel) nach dem Eisprung umwandelt. Bleibt eine Befruchtung aus, geht der Gelbkörper innerhalb von etwa 14 Tagen zugrunde, und die Progesteron-Produktion sinkt.

Zu den wichtigsten Aufgaben von Progesteron gehört, die in der ersten Zyklushälfte aufgebaute Gebärmutterschleimhaut darauf vorzubereiten, dass sich eine befruchtete Eizelle einnisten und heranwachsen kann. Wie Östrogen ist Progesteron darüber hinaus u.a. für die Stabilität der Knochen von großer Bedeutung und steigert die Kollagenbildung, wodurch einer Faltenbildung der Haut entgegengewirkt wird.
Zudem hat es eine antidepressive Wirkung, beeinflusst das Immunsystem, normalisiert die Androgene, hat einen anregenden Effekt auf die Libido und unterstützt die Wirkung von Schilddrüsenhormonen. Darüber hinaus fördert Progesteron die Wasserausscheidung und wirkt entwässernd.
Was bewirkt eine Östrogendominanz und ein Progesteronmangel?
Östrogen und Progesteron (Gelbkörperhormon) nehmen im Hormonhaushalt einer Frau eine Schlüsselrolle ein: Im gemeinsamen Wechselspiel fein auf einander abgestimmt, sind sie wesentlich an der Steuerung der Fruchtbarkeit und Fortpflanzung beteiligt. Im Umkehrschluss bedeutet das: Bereits kleinste Abweichungen wirken sich ungünstig auf den weiblichen Zyklus – und damit unter Umständen auch auf die weibliche Fruchtbarkeit aus.
Doch auch für viele andere Prozesse und Organfunktionen ist eine stabile Lage der Sexualhormone (Geschlechtshormone) unerlässlich. So kann z.B. die Wirkung der Schilddrüsenhormone schon durch eine minimale Dysbalance von Östrogen und Progesteron erheblich beeinträchtigt werden und umgekehrt kann eine eingeschränkte Schilddrüsenfunktion Zyklusstörungen bis hin zu einem unerfüllten Kinderwunsch zur Folge haben.
Ebenso sind negative Auswirkungen z.B. auf Haut, Knochen, das Herz-Kreislauf-System und auf die psychische Befindlichkeit möglich. So gesehen, ist ein optimales Gleichgewicht der Östrogen- und Progesteronproduktion eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit und das Wohlbefinden einer Frau.
Das Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron sagt nicht unbedingt etwas über die tatsächliche Östrogenmenge aus, vielmehr ist das relative Verhältnis der beiden Geschlechtshormone zueinander entscheidend. Tatsächlich kann eine Östrogendominanz auch dann bestehen, wenn der Östrogenspiegel objektiv selbst erniedrigt ist. Oder die Östrogen- und Progesteronwerte liegen (noch) im Normbereich, im Vergleich zu Östrogen besteht jedoch ein relativer Mangel an Progesteron.
Unregelmäßigkeiten im Zyklus, Symptome des Prämenstruellen Syndroms oder unerfüllter Kinderwunsch, aber auch eine Verstärkung der Wechseljahrbeschwerden, Libidoverlust, Migräne, Wassereinlagerungen, Schlafstörungen und psychische Beeinträchtigungen wie Stimmungsschwankungen oder eine depressive Verstimmung – diese und viele andere Beschwerden können Hinweise auf eine Östrogendominanz bzw. einen Progesteronmangel sein.
Schilddrüse & Östrogendominanz
Doch auch für die Schilddrüse kann ein relatives Zuviel an Östrogen ungute Folgen haben. So verhindern z.B. dominant wirkende Östrogene, dass die Körperzellen die Schilddrüsenhormone T3 und T4 richtig verwerten können. Dadurch kann es zu Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion kommen – obwohl die Schilddrüse eigentlich genügend Hormone produziert.
In diesem Fall spricht der Therapeut von einer funktionellen oder indirekten Schilddrüsenunterfunktion: Die Werte der Schilddrüsenhormone T3 und T4 sind zwar normal, jedoch ist der Wert des schilddrüsenstimulierenden TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon, Thyreotropin) erhöht, weil die Hypophyse die vermeintlich verminderte Schilddrüsenhormonproduktion anzukurbeln versucht.
Nun ist es wichtig, den Therapieschwerpunkt weniger auf die Schilddrüsenunterfunktion, sondern vor allem auf die Östrogendominanz zu legen: Wird der relative Progesteronmangel z.B. mit der Gabe von naturidentischem Progesteron gezielt ausgeglichen, bessern sich meist auch die Symptome der funktionellen Schilddrüsenunterfunktion und der TSH-Wert normalisiert sich.
Hashimoto-Thyreoiditis und Östrogendominanz
Auch zwischen einer autoimmunen Schilddrüsenentzündung und einer Östrogendominanz besteht ein Zusammenhang. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass viele Patientinnen mit einer Hashimoto-Thyreoiditis gleichzeitig auch unter einem Progesteronmangel bzw. einer Östrogendominanz leiden.
Zudem erkranken überdurchschnittlich viele Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr – oft beginnt die Erkrankung mit den Wechseljahren, also zu einem Zeitpunkt, an dem fast immer eine Östrogendominanz besteht.
Andererseits bessert sich eine Hashimoto-Thyreoiditis oft während der Schwangerschaft, wenn die Progesteronkonzentration kontinuierlich zunimmt. Leider sind dann nach der Schwangerschaft und dem Absinken des Progesteronspiegels akute Entzündungsschübe keine Seltenheit. Diese Beobachtungen lassen den Schluss zu, dass eine Östrogendominanz höchstwahrscheinlich auch die Entstehung einer Hashimoto-Thyreoiditis begünstigt.
Ausgangspunkt für eine Hashimoto-Thyreoiditis kann also ein relativer Progesteronmangel sein. Denn das Sexualhormon nimmt auch auf das Immunsystem Einfluss, etwa indem es Entzündungen hemmt und übermäßigen Immunreaktionen entgegenwirkt. Fehlt Progesteron, fällt dieses Regulativ weg – und trägt so möglicherweise mit zur Fehlregulation des Immunsystems bei, die dann zur Entstehung einer Hashimoto-Thyreoiditis führt.
Wie hängt Östrogendominanz mit DHEA-Überschuss zusammen?
Wenn Östradiol im Körper in hoher Konzentration vorhanden ist, kann dies zu einem Anstieg der DHEA-Produktion führen.
Folgen sind Symptome wie: innere Unruhe und Gereiztheit, erhöhtes Aggressionspotential, verstärkter Haarwuchs und Akne. Selten: Herzrhythmusstörungen und Vergrößerung der Brüste.
Kurz: ein (zu) hoher DHEA-Spiegel ist oft Folge einer Östrogendominanz.
Progesteronmangel und Schwangerschaft
Gebildet werden Östrogen und Progesteron vor allem in den Eierstöcken, wobei ihre Produktion von übergeordneten Zentren, vor allem von Hormonen der Hypophyse und des Hypothalamus, gesteuert wird.
Beide Sexualhormone gewährleisten, dass der weibliche Zyklus während der fruchtbaren Jahre einem wiederkehrenden monatlichen Rhythmus folgt, der zum einen dem Heranreifen einer oder mehrerer befruchtungsfähiger Eizelle(n) in einem Eierstock dient und zum anderen die Gebärmutter auf die Aufnahme einer Eizelle vorbereitet.
Hierfür nehmen die Konzentrationen von Östrogen und Progesteron wellenförmig im Laufe eines Zyklus zu und wieder ab – und regulieren sich so permanent gegenseitig. Tritt keine Schwangerschaft ein, bildet sich die Gebärmutterschleimhaut wieder zurück und wird zu Beginn des folgenden Zyklus im Rahmen der Monatsblutung (Menstruation) abgestoßen.
Dieser Kreislauf beginnt mit der Pubertät und endet mit den Wechseljahren. Wird der Zyklus durch eine Schwangerschaft unterbrochen, dienen die hormonellen Steuerungsmechanismen der Aufrechterhaltung und dem Schutz der Schwangerschaft.
Progesteronmangel und Gelbkörperschwäche
Fehlt Progesteron und liegt damit eine Gelbkörperschwäche vor, kann sich das an einer ganzen Reihe von Symptomen zeigen. Ein besonders typisches Anzeichen für eine Gelbkörperschwäche sind Zyklusstörungen. Diese Zyklusstörungen entstehen, weil der Körper nach dem Eisprung – in der zweiten Zyklushälfte – zu wenige Gelbkörper ausbildet.
Damit stehen in dieser Zyklusphase zu wenig Gelbkörperhormone zur Verfügung, die normalerweise dafür sorgen, dass die Gebärmutterschleimhaut optimal aufgebaut wird, damit sich die befruchtete Eizelle gut einnisten kann.
Geschieht das nicht, verkürzt sich der Zyklus und die Periodenblutung setzt vorzeitig ein. Oft kommt es zusätzlich zu Schmierblutungen in der zweiten Zyklushälfte.
Gelbkörperschwäche und Fehlgeburten
Aus diesem Grund gilt ein Mangel an Gelbkörperhormonen auch als häufige Ursache für Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten. Denn, wenn sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter einnisten kann, führt das zu einer sehr frühen Fehlgeburt, die meist als solche gar nicht wahrgenommen wird.
Kommt es in einem späteren Zyklus dennoch zu einer Schwangerschaft, kann eine Gelbkörperschwäche auch dafür verantwortlich sein, wenn diese verfrüht endet.
Denn ist die Gebärmutterschleimhaut nicht entsprechend den Bedürfnissen des Embryos aufgebaut, wird das Ungeborene nicht ausreichend gut mit Nährstoffen versorgt, was gerade in den ersten Wochen der Schwangerschaft zu einer Fehlgeburt führen kann.

Symptome
Die Symptome einer Östrogendominanz können vielfältig und belastend sein.
Woran erkennt man einen Progesteronmangel oder eine Östrogendominanz?
- Prämenstruelles Syndrom: Reizbarkeit, Brustspannen
- Wassereinlagerungen
- Gewichtszunahme
- Stimmungsschwankungen
- Depressive Verstimmung
- Starke Menstruationsblutung
- Lange Menstruationsblutung
- Schmerzhafte Periode
- Schilddrüsenfunktionsstörungen
- Kopfschmerzen
- Unerfüllter Kinderwunsch
- Schwindelanfälle
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schlafstörungen
- Libidoverlust und andere Sexuelle Probleme
- Trockene Schleimhäute
- Zysten, Myome
- Verstärkung der Wechseljahrbeschwerden
Progesteronmangel Symptome: Kribbeln
Ein weiteres, vielen vielleicht weniger bekanntes Symptom, das in Zusammenhang mit einer Östrogendominanz und Progesteronmangel bei Frauen in den Wechseljahren auftreten kann, ist das Symptom Kribbeln in Armen und Beinen.
Manche Frauen berichten auch von einem Brennen unter der Haut sowie Taubheitsgefühl in den Extremitäten. Dieses vorübergehend auftretende „Ameisenlaufen“ wird als sehr unangenehm empfunden, gilt während der Wechseljahre aber als harmlos.
Ursache sind Nervenreaktionen, die durch die schwankende und sinkende Östrogenproduktion hervorgerufen werden. Das Phänomen taucht meist ganz unvermittelt auf und verschwindet genauso schnell wieder. Auch sind bei weitem nicht alle Frauen in den Wechseljahren davon betroffen.
Sollte das Symptom Kribbeln in Armen und Beinen aber über längere Zeit unverändert anhalten oder sogar chronisch werden, sollte sicherheitshalber immer ein Arzt oder Heilpraktiker um Rat gefragt werden, da auch andere und durchaus ernstzunehmende Ursachen hinter derartigen Nervenreaktionen stecken können.
Wann tritt eine Östrogendominanz auf?
Vor allem in den großen hormonellen Übergangszeiten im Leben einer Frau – Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre – kommt es vor, dass sich das prozentuale Verhältnis in der Produktion von Progesteron und Östrogen zugunsten des letzteren verschiebt. So zeigt sich eine Östrogendominanz oft in der Pubertät, wenn der weibliche Zyklus noch nicht eingespielt ist.
Zudem markiert die Östrogendominanz den Beginn der Wechseljahre (Prämenopause), wenn die Funktion der Eierstöcke allmählich nachlässt und der Progesteronspiegel mehr und mehr abfällt, die Östrogenproduktion jedoch noch weitgehend normal erfolgt. In dieser Phase kommt es immer häufiger zu Zyklen ohne Eisprung, sodass sich auch kein Gelbkörper – und damit nicht mehr genügend Progesteron bilden kann.
Diese sog. anovulatorischen bzw. monophasischen Zyklen können auch bei Frauen im gebärfähigen Alter auftreten nach Absetzen der Pille, bei Essstörungen wie Bulimie und Magersucht, oder wenn ein PCO-Syndrom vorliegt und Frauen mit Kinderwunsch trotz scheinbar regelmäßiger Menstruationsblutung nicht schwanger werden können.
In den fruchtbaren Jahren zwischen Pubertät und Wechseljahren sollte das Gleichgewicht zwischen Progesteron und Östrogenen jedoch ausgewogen sein.
Ursachen für Progesteronmangel und Östrogendominanz
- Hormonelle Übergangszeiten: Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre
- Einnahme der Antibaby-Pille
- Genetische Veranlagung
- Krankhafte Funktionsstörung der Eierstöcke
- Hohe Insulinspiegel, Insulinresistenz
- Starkes Übergewicht
- Rauchen, (übermäßiger) Alkoholkonsum
- Mangel an Vitaminen und Spurenelementen, die für Östrogen-Abbau nötig sind (Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin E, Selen, Magnesium)
- Östrogene in der Nahrung (z.B. hormongemästetes Fleisch)
- Xenoöstrogene (z.B. in Lacken, Wandfarbe, Baumaterialien)
- Chronische Stressbelastung und Burnout Syndrom

Wie wird eine Östrogendominanz festgestellt?
Die durch eine Östrogendominanz verursachten Beschwerden lassen sich oft nur schwer von den Beschwerden durch die Schilddrüsenerkrankung trennen. Um in diesen Fällen Sicherheit zu bekommen, ist eine Bestimmung der weiblichen Hormone notwendig.
Ein solcher Hormonstatus lässt sich über den Speichel oder über das Blut erstellen. Wichtig ist, dass nicht nur der Östrogenwert, sondern auch das Verhältnis zwischen Östrogen und Progesteron gemessen wird – nur so lässt sich feststellen, ob eine Östrogendominanz vorliegt.
Östrogendominanz Test
Ich empfehle bei entsprechenden Symptomen die Bestimmung des Progesteron/Östradiol-Quotienten mithilfe dieses Tests, den Sie bequem über den Link bestellen und mir dann die Ergebnisse zur Auswertung in die Praxis schicken können:
Test auf Östrogendominanz (Hormonprofil)
oder
Hormonprofil: Nebennierenschwäche & Östrogendominanz als Alternative für Frauen mit viel Stress
oder
Wechseljahre Speicheltest zur Bestimmung der hormonellen Situation bei der Frau in den Wechseljahren
Wie muss das Verhältnis von Progesteron zu Östradiol sein?
Der Normbereich entspricht einem Progesteron/Östradiol-Verhältnis von 100:1.
Manche Labore nennen auch Werte in der ersten Zyklushälfte von 80:1 und in der zweiten Zyklushälfte 200:1 bzw. 200-300:1 (prämenopausal) und 100-150:1 (postmenopausal) als optimales Verhältnis von Progesteron zu Östradiol.
Der Quotient sollte normalerweise mindestens 100 betragen. Liegt der Quotient darunter, weist dies fast immer auf eine Östrogendominanz hin.
Da neben einer Östrogendominanz oft auch ein Mangel an bestimmten Vitaminen – vor allem Vitamin D – und Spurenelementen (wie Selen) besteht, sollten diese Werte ebenfalls überprüft werden.
Behandlung
Weil eine Östrogendominanz immer auch ein relatives Zuwenig an Progesteron bedeutet, zielt die Therapie einer Östrogendominanz auf einen Ausgleich des Progesteronmangels ab. Davon profitieren auch viele Patientinnen mit Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto-Thyreoiditis.
Es bessern sich nicht nur die durch den (relativen) Progesteronmangel verursachten Beschwerden, sondern auch die Unterfunktionssymptome lassen nach, wenn eine begleitende Behandlung mit Progesteron eingeleitet wird. Oft sinken mit der Zeit auch die Antikörper, wenn der Progesteronmangel konsequent ausgeglichen wird.
Was hilft bei Progesteronmangel?
Ich empfehle zu Beginn der Behandlung eine 3-Monats-Kur der hier angegebenen Vitamine und Mikronährstoffe, die sich in meiner Praxis besonders bewährt haben.
Was tun bei Progesteronmangel und Kinderwunsch?
Nutrifem Agnubalance, 60 Kapseln (ausreichend für 3 Monate)
Nehmen Sie 1 Kapsel pro Tag vor einer Mahlzeit ein. Diese ausgewogene Nährstoffkombination aus Reinsubstanzen enthält alle Vitamine und Spurenelemente, die für den Östrogen-Abbau nötig sind und bei Östrogendominanz oft im Mangel sind: Vitamin D, Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin E, Selen, Magnesium u.a..
In Kombination mit:
Vitex Agnus Castus D2, Fa. Ceres (ausreichend für 3 Monate)
Dreimal täglich je 5 Tropfen pur oder auf einen Teelöffel Wasser einnehmen. Bei unerfülltem Kinderwunsch hat sich zudem Mönchspfeffer hilfreich erwiesen bei Frauen, deren Zyklus zu kurz oder zu lang ist, die keinen oder nur unregelmäßigen Eisprung haben und vielleicht auch an einem prämenstruellen Syndrom leiden.
Was tun bei Progesteronmangel und PMS?
Nachtkerzenöl 500, 60 Kapseln (3 Packungen für eine 3-Monats-Kur)
Täglich 2 Kapseln zu oder zwischen den Mahlzeiten. Reich an Gamma-Linolensäure, einer direkte Vorstufe von Prostaglandin E1, welches in den Eierstöcken die Progesteronproduktion anregt. Studien belegen, dass durch Substitution mit Nachtkerzenöl der Prozess der Progesteronbildung verbessert und typische Symptome einer verminderten Progesteronwirkung, wie PMS, reduziert werden können.
Besonders wirksam bei gleichzeitiger Einnahme von:
Nutrifem PMS Formula, 60 Kapseln (3 Packungen für eine 3-Monats-Kur)
Täglich 2 Kapseln mit viel Flüssigkeit zu einer Mahlzeit einnehmen. Durchdachte Kombination an Vitalstoffen und Mikronährstoffen zur Unterstützung der hormonellen Balance der Frau. Mit Pflanzenextrakten aus Ginkgo biloba, Pinienrinde und Mönchspfeffer für Wohlbefinden und Ausgeglichenheit vor und während der Menstruation. Sinnvoll ergänzt u.a. durch Eisen, Vitamin D und Vitamin B6.
Was tun bei Östrogendominanz und schmerzhafter Regelblutung?
Pycnogenol 100 Gold, 30 Kapseln (3 Packungen für 3-Monats-Kur)
Täglich 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu einer Mahlzeit einnehmen. Eine Östrogendominanz macht schmerzempfindlicher und fördert die Entzündungsneigung. OPCs (Oligomere Proanthocyanidine) aus Pinienrindenextrakt können über verschiedene Mechanismen in die Schmerzwahrnehmung eingreifen und Entzündungsprozesse im Körper positiv beeinflussen. Eine Studie belegt, dass mit Pycnogenol die Schmerzintensität und -dauer während der Menstruation deutlich reduziert werden kann – auch bei Endometriosepatientinnen konnte eine signifikante Schmerzreduktion nachgewiesen werden.
+
Vitamin B6 aktiviert P5P, 120 Kapseln (ausreichend für 3 Monate)
1 Kapsel pro Tag zu einer Mahlzeit. Enthält hoch dosiertes Pyridoxal-5-Phosphat (P5P), die Aktivform von Vitamin B6, und bietet somit eine hochwertige Quelle zur zusätzlichen Zufuhr dieses wichtigen Mikronährstoffes. Wird bei schmerzhaften Regelblutungen und bei depressiven Verstimmungen in der prämenstruellen Phase erfolgreich eingesetzt. In mehreren klinischen Studien konnte die Einnahme von Vitamin B6 sowohl die PMS-Symptome als auch prämenstruelle Depressionen günstig beeinflussen.
Natürliche Hormone bei Progesteronmangel
Einige Nahrungsmittel enthalten “natürliches Progesteron”. Dazu zählt vor allem die Yamswurzel mit ihrem hohen Gehalt an Diosgenin, eine Substanz (Steroidsapogenin), die dem körpereigenen Progesteron stark ähnelt.
Leider scheint der Körper Diosgenin nicht selbst in Progesteron umwandeln zu können, das gelingt nach derzeitigem Wissensstand nur im Labor in mehreren Umwandlungsschritten. Es gibt also definitiv kein „natürliches“ oder „pflanzliches“ Progesteron, sondern nur ein naturidentisches, d.h. künstlich hergestelltes Progesteron.
Wichtig: Für die Hormone Östrogen, Progesteron, DHEA und Testosteron existieren keine natürlichen Quellen aus denen diese Hormone gewonnen werden könnten. Sehr wohl existieren aber schwächer wirkende Vorstufen dieser Hormone im Pflanzenreich, wie sie z.B. in der Yamswurzel vorkommen.
Es spricht jedoch nichts dagegen, gekochte oder gebratene Yamswurzel (erhältlich zum Beispiel in Asia-Läden) bevorzugt auf den Speiseplan zu setzen. Denn die Pflanze ist reich an zahlreichen unverzichtbaren Nährstoffen wie Vitamin C und B-Vitamine, Magnesium und Eisen. Gleiches gilt für Lebensmittel, die wie Linsen, Leinsamen, Haferflocken oder Buchweizen ebenfalls “natürliches Progesteron” enthalten: Auch sie sollten regelmäßig verzehrt werden, weil sie viele wichtige Nährstoffe und Ballaststoffe enthalten, die sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirken.
Wenn Sie keine Yamswurzel mögen und dennoch von den Vorzügen dieser Pflanze profitieren möchten:
Yams Balance, 180 Kapseln (2 Packungen für eine 3-Monats-Kur)
3 mal 1 Kapsel pro Tag einnehmen. Enthält 96 mg hochwertiges Diosgenin, einen Pflanzenstoff, der Ähnlichkeit mit dem körpereigenen Hormon Progesteron hat. Diosgenin kann an Rezeptoren gebundenes Östradiol verdrängen und dadurch eine östrogenmodulierende Wirkung ausüben. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Östrogenwert dadurch sinkt – es bedeutet vielmehr, dass die Wirkung des Östradiol/Östrogen an den Rezeptoren reduziert wird.
Natürliches Progesteron (von John R. Lee) ist der Buchklassiker zum Thema Östrogendominanz und Progesteronmangel. Das Buch ist empfehlenswert, auch wenn der Titel irreführend ist.
Richtige Ernährung
Eine Möglichkeit, die negativen Folgeerscheinungen einer Dysbalance des Hormonhaushalts infolge eines (relativen) Überschusses an Östrogen und eines Progesteronmangels auf natürliche Weise zu mildern, ist eine bewusste Ernährungsweise. Das Grundnahrungsmittel einer solchen Ernährung ist Gemüse.
Denn Gemüse versorgt den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen, essentiellen Aminosäuren, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die wichtig sind, um eine Störung im Hormonsystem entgegenzuwirken. Auch Obst hat einen positiven Effekt auf den Hormonhaushalt, insbesondere wenn der Fruchtzuckergehalt gering ist.
Welche Lebensmittel sind gut bei Östrogendominanz & Progesteronmangel?
- Alle Gemüsesorten, insbesondere Kohlgemüse, Hülsenfrüchte, grünes Gemüse
- Bitterstoffhaltige Lebensmittel wie Artischocken, Chicorée, Rucola, Endiviensalat, Ingwer und Kurkuma
- Obstsorten mit einem geringen Fruchtzuckergehalt, zum Beispiel Beeren, Sauerkirschen, Pflaumen, Avocado, Aprikosen
- Gesunde Öle wie kaltgepresste Öle für die kalte Küche und Öle zum Kochen und Braten, die wie Rapsöl größtenteils aus einfach ungesättigten Fettsäuren sowie mehrfach ungesättigten Fettsäuren bestehen
- Fisch, die wie Thunfisch, Hering oder Lachs einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren haben.
- Probiotika (zum Beispiel Sauermilchprodukte, fermentierte Gemüse wie Sauerkraut)
Lebergesunde Ernährung hilft bei Östrogendominanz
Zu den Aufgaben der Leber gehört es unter anderem, Sexualhormone abzubauen – und dank dieser Eigenschaft hilft das zentrale Entgiftungs- und Stoffwechselorgan dem Organismus dabei, auch einen Östrogenüberschuss zu senken. Umso wichtiger ist es, dass die Leber bei einer Östrogendominanz ungestört arbeiten kann. Hier kann eine lebergesunde Ernährung wertvolle Dienste leisten.
Die wichtigsten Eckpfeiler sind:
Pflanzliche Kost, die viele Bitterstoffe enthält. Denn die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählenden Bitterstoffe haben eine Schutzwirkung für die Leber und kurbeln viele ihrer Funktionen an. Wichtige bitterstoffhaltige Pflanzen sind zum Beispiel Artischocken, Salate wie Chicorée und Endiviensalat, grüne Gemüsesorten wie Mangold und Spinat oder Kohlsorten wie Rosenkohl und Grünkohl. Ebenso stecken in Ingwer, in Kräutern wie Löwenzahn, Brennnessel und dem sehr bitteren Tausendgüldenkraut oder in Gewürzen wie Kurkuma und Estragon viele Bitterstoffe.
Wenn Sie es sich einfach machen möchten:
Bitterspray
Täglich 5 Sprühstöße (ca. 0,7 ml) vor einer Mahlzeit direkt in die Mundhöhle sprühen
Für all jene, denen Bitterstoffe nicht schmecken, die aber dennoch nicht auf diese wertvollen Pflanzenstoffe verzichten möchten:
BitterMagic, 120 Kapseln
Täglich 2 Kapseln mit viel Flüssigkeit einnehmen
Fettbewusste Ernährung, bei der nicht nur auf die angemessene Menge an Fett, sondern auch auf die richtige Qualität der einzelnen Fette geachtet wird. Wichtig ist, dass der Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren und mehrfach ungesättigten Fettsäuren deutlich höher ist als der Anteil an gesättigten Fettsäuren. Hier kommt den Omega-3-Fettsäuren eine Schlüsselrolle zu, die in doppelter Hinsicht gesundheitsfördernd wirken: Sie tun nicht nur der Leber gut, sondern sie wirken auch ausgleichend auf den Hormonhaushalt.
Ungesättigte Fettsäuren sind etwa in Olivenöl, Nüssen und Avocados enthalten. Gute Omega-3-Lieferanten sind zum Beispiel Lachs und Thunfisch, aber auch Leinsamen, Leinöl, Walnüsse, Rapsöl und grünes Blattgemüse.
Auf den Darm achten bei Östrogendominanz
Der von der Leber verstoffwechselte Östrogenüberschuss wird in den Darm weitergeleitet, von wo aus er dann mit dem Stuhlgang ausgeschieden wird. Damit dieser Vorgang reibungslos funktioniert, müssen der Darm und sein Mikrobiom, die Darmflora, gesund sein. Hier leistet eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen und probiotisch wirkenden Nahrungsmitteln (wie fermentierte Lebensmittel) wertvolle Dienste.
Wichtig: nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten und trinken Sie nicht oder nur kleine Mengen zum Essen, damit die Verdauungsenzyme vollständig wirken können.
Nährstoffe zur Linderung eines Progesteronmangels
Bei einem Progesteronmangel sollten bevorzugt Nahrungsmittel verzehrt werden, die viel Vitamin C und B-Vitamine, Magnesium und Spurenelemente wie Selen oder Zink enthalten.
Viel Vitamin C steckt zum Beispiel in Acerola, Hagebutte, Sanddorn und Zitrusfrüchten sowie in roter Paprika, Brokkoli, Rosenkohl und Grünkohl.
Gute Lieferanten von wichtigen Vitaminen der B-Familie sind unter anderem Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüssen und Samen.
Reich an Magnesium und Zink sind Vollkornprodukte, Nüsse, Samen und grünes Gemüse.
Selen ist meist nur in geringen Mengen in Lebensmitteln enthalten, etwa in Hülsenfrüchten, Pilzen oder Nüssen.
Sie können diese Vitamine und Spurenelemente auch kurmäßig für 3 Monate auf diese Weise zuführen, um die Depots zu füllen:
Multispektrum 24/7 OHNE, 60 Kapseln
Täglich 2 Kapseln mit viel Flüssigkeit, am besten über den Tag verteilt, verzehren. Sinnvolle Basisversorgung mit dem gesamten Vitaminspektrum, mit wesentlichen Spurenelementen und wertvollen Pflanzenstoffen – jedoch ohne Jod, Kupfer und Eisen.
Welche Lebensmittel meiden bei Östrogendominanz & Progesteronmangel?
Tierische Lebensmittel wie Kuhmilchprodukte, Fleisch und Wurstwaren sollten nur ab und zu auf dem wöchentlichen Speiseplan stehen – auch weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass sie (künstliche) Östrogene enthalten, die den Jungtieren in Massentierhaltung zur Anregung des Wachstums verabreicht wurden.
Generell ungünstig ist eine kohlenhydratreiche Ernährungsweise. Vor allem der häufige Verzehr von raffinierten Kohlenhydraten wie Haushaltszucker und Weißmehl treibt den Insulinspiegel in die Höhe. Und hohe Insulinwerte werden unter anderem auch mit erhöhten Östrogenspiegeln in Verbindung gebracht.
Sind Phytoöstrogene gut bei Östrogendominanz?
Es gibt Lebensmittel, die einen direkten Einfluss auf die Östrogen- bzw. Progesteron-Produktion haben, entweder indem sie die Hormonbildung ankurbeln oder indem sie dem Körper dabei helfen, einen Überschuss an Hormonen abzubauen.
Einige Pflanzen enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, die eine strukturelle Ähnlichkeit mit dem körpereigenen Östrogen haben und Phytoöstrogene genannt werden. Diese Phytoöstrogene haben die Fähigkeit, eine ähnliche hormonelle Wirkung von körpereigenem Östrogen hervorzurufen. Sie docken an die gleichen Zellrezeptoren an, an die sich auch das körpereigene Östrogen bindet.
Die Wirkung der Phytoöstrogene ist zwar schwächer als die des körpereigenen Östrogens, doch auch sie können Einfluss auf den Hormonhaushalt nehmen. Frauen mit einem Östrogenmangel wird deshalb mitunter empfohlen, bevorzugt Lebensmittel mit Phytoöstrogenen zu essen.
Einen hohen Anteil an Phytoöstrogenen haben:
- Sojabohnen
- Leinsamen
- Beeren (wie Cranberrys, Himbeeren, Preiselbeeren)
- getrocknete Pflaumen oder Datteln
- Kohlsorten (wie Brokkoli, Rosenkohl und Blumenkohl)
Ob Frauen mit einer (relativen) Östrogendominanz von einer phytoöstrogen-betonten Ernährungsweise profitieren oder ob sie Phytoöstrogene besser meiden sollten, ist umstritten.
Ein Argument für einen positiven Effekt könnte sein, dass die Phytoöstrogene die Östrogenrezeptoren nicht nur aktivieren, sondern diese auch blockieren können: Indem sie sich an die Rezeptoren binden, dabei jedoch eine schwächere Wirkung entfalten, hindern sie zugleich das stärker wirkende körpereigene Östrogen daran, dort anzudocken.
Andererseits legen Studien nahe, dass die östrogene Wirkung der Phytoöstrogene durchaus Risiken bergen könnte, insbesondere wenn sie über einen längeren Zeitraum in einer zu hohen Konzentration zugeführt werden.
Inwiefern eine gezielte Auswahl pflanzlicher Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Phytoöstrogenen individuell ratsam ist, sollte die Betroffene auf jeden Fall mit ihrem Therapeuten besprechen.
Hilfreiche Tipps
- Eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit regelmäßiger Bewegung hilft, Übergewicht zu vermeiden oder abzubauen. Fettgewebe bildet nämlich Östrogene. Deshalb können überschüssige Pfunde wesentlich zu einem erhöhten Östrogenspiegel beitragen.
- Vorsicht vor fremden Östrogenen (endokrine Disruptoren, Xenoöstrogene): Sie können in Kosmetika, Plastikflaschen, Plastikbesteck, Lebensmittelverpackungen und vielen anderen Gegenständen des täglichen Lebens stecken – und sollten möglichst gemieden werden.
- Genießen Sie Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau. Auf diese Weise lässt sich das Risiko, dem Körper unfreiwillig Fremdöstrogene und andere hormonwirksame Substanzen wie Pestizide, Herbizide oder Steroide zuzuführen, auf ein Minimum senken.
- Rauchen Sie nicht und trinken Sie, wenn überhaupt, wenig Alkohol. Nikotin und (zu viel) Alkohol belasten die Leber. Um einer Östrogendominanz entgegenzuwirken, ist jedoch eine leistungsfähige Leber wichtig, um den Abbau eines Östrogenüberschusses effektiv voranzutreiben.
- Stärken Sie die Darmgesundheit, damit die Ausscheidung von Östrogenen reibungslos verläuft. Maßnahmen wie eine ballaststoffreiche Ernährung und/oder gegebenenfalls eine Darmsanierung (nach Absprache mit dem Therapeuten) können die Darmgesundheit wirksam unterstützen.
- Reduzieren Sie Stress, denn Stress ist nicht nur ein Auslöser für zahlreiche körperliche und psychische Gesundheitsstörungen, sondern er wirkt sich auch negativ auf das Hormonsystem aus. Ein Grund ist, dass vermehrt Cortison benötigt wird. Bei einer länger andauernden Stressbelastung reicht die Freisetzung des Stresshormons durch die Nebennierenrinde jedoch nicht mehr aus, um den erhöhten Bedarf zu decken – und der Körper beginnt, Cortisol aus Progesteron herzustellen. Deshalb gehen hohe Cortisolwerte oft mit niedrigen Progesteronspiegeln einher, was dann eine (relative) Dominanz von Östrogen zur Folge haben kann. Umso wichtiger ist es, immer auch einer Stressbelastung entgegenzuwirken, wenn ein Progesteronmangel besteht. Bewährte Maßnahmen zum Stressabbau sind zum Beispiel die regelmäßige Anwendung von Entspannungstechniken wie Yoga oder MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction).
Ganzheitliche Behandlung von Progesteronmangel und Östrogendominanz
Für eine dauerhafte Besserung ihrer Beschwerden bedürfen Frauen mit Östrogendominanz und anderen Beschwerden wie z.B. Hashimoto-Thyreoiditis jedoch in den allermeisten Fällen eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts, das neben der Behandlung einer Östrogendominanz bzw. eines relativen Progesteronmangels weitere Therapiemaßnahmen umfasst: von der Hormonsubstitution der Schulmedizin bis hin zur klassischen Homöopathie, Phytotherapie, Ernährungstherapie, Psychotherapie und Stressbewältigungsprogrammen.
Häufige Fragen (FAQ) zu Progesteronmangel & Östrogendominanz
Erstellungsdatum:
25.01.2018
Autoren:
Markus Breitenberger, Heilpraktiker und Homöopath in eigener Praxis seit über 25 Jahren. Autor von 2 Gesundheitsratgebern im GU-Verlag und zahlreichen medizinischen Fachartikeln.
Dr. Nicole Schaenzler, Philologin und Medizinjournalistin. Herausgeberin eines Gesundheitsmagazins und Fachautorin zahlreicher Bücher zu medizinischen Themen.
Quellen:
Ärztezeitung 02/2006: Bei Wechseljahresbeschwerden ist kompetente Beratung gefragt
Ärzteblatt 02/2019: Hormonersatztherapie: Meta-Analyse bestätigt Brustkrebsrisiken
Römmler A.: Hormone. Leitfaden für die Anti-Aging Sprechstunde. Thieme Stuttgart 2014