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Homöopathie bei Erkältung mit Schnupfen/Husten
Als Erkältung oder grippalen Infekt wird eine Infektion der oberen Atemwege bezeichnet, in den allermeisten Fällen wird sie durch Viren hervorgerufen. Typische Symptome wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, eine „laufende“ Nase, Halskratzen und mitunter auch eine leicht erhöhte Temperatur treten vor allem zu Beginn des Infekts auf, etwas später gesellen sich dann in der Regel Schnupfen und oft auch Husten hinzu.
Treten plötzlich weitere Symptome auf, die auf die Entwicklung von Komplikationen wie eine Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis), eine Mittelohrentzündung oder eine Bronchitis hinweisen, aber auch, wenn sich die Beschwerden nicht nach der zweiten oder dritten Gabe gebessert haben, sollte der Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht werden. Gleiches gilt, wenn sich die Beschwerden nach einer Phase der Besserung wieder verschlechtern.
Welche Globuli bei Erkältung mit Schnupfen/Husten?
Die Auswahl des passenden homöopathischen Mittels sollte wenigstens drei Kriterien erfüllen, die für das Mittel typisch sind. Symptome, die für die erkrankte Person zutreffen, aber völlig gegensätzlich zu deren eigentlichen Verfassung im Gesundheitszustand sind, sollten besonders stark bei der Mittelauswahl bewertet werden. Es müssen selbstverständlich nicht alle der hier aufgeführten Symptome bei einer Person vorkommen.
- ängstliche Unruhe
- plötzlicher Beginn
- heftiger, stürmischer Verlauf
- Puls schnell, voll, hart
- Gesicht heiß, rot, trocken (wird beim Aufstehen blass)
- Husten trocken, heiser, krampfhaft, bellend;
- Krupphusten (Spongia Hepar sulfuris)
- greift sich an Hals beim Husten
- Schnupfen mit klarer, heißer Absonderung oder Stockschnupfen; Niesen häufig
- schlimmer abends, nachts (nach Mitternacht); Geräusche
- Folge von: Kälteeinwirkung (kalter, trockener Wind), Zugluft; Schreck, Schock
- heftige Gemütssymptome mit Wutanfällen und Überempfindlichkeit
- plötzlicher Beginn
- Puls schnell, voll
- Gesicht (Haut) heiß, rot, schweißig – Extremitäten kalt (folgt gut auf Aconit, wenn Schweiß beginnt)
- glänzende, weite Pupillen
- klopfende, pulsierende Schmerzen
- Husten trocken, heiser, krampfhaft; Reizhusten durch Trockenheit in Kehlkopf
- schlimmer durch Berührung (Trost), Licht, Geräusche, Erschütterung, Liegen, Kälte, nachmittags (15 Uhr)
- besser durch Hochlagerung (oder aufrecht gehen, stehen)
- Folge von: Haarschneiden-/waschen; Zugluft
- nervös, empfindlich, entkräftet
- in frühen Stadien von Fieber steht es in der Mitte zwischen der heftigen Aktivität von Aconit und Belladonna und der Reaktionsträgheit und Stumpfheit von Gelsemium
- hohes Fieber ohne weitere Symptome
- Puls schnell, klein, weich, leicht unterdrückbar
- Gesicht abwechselnd blass und rot (vor allem bei Lagewechsel)
- Verschlechterung zwischen 4-6 Uhr
- Folge von: Zahnung
- reizbar, zornig, überempfindlich (Kälte, Schmerzen, Geräusche, Gerüche, Berührung)
- sehr kälteempfindlich
- Nase verstopft nachts und in frischer Luft; Fließschnupfen tags und im warmen Raum;
- häufiges Niesen; oft kombiniert mit Halsentzündung
- trockener, quälender Reizhusten mit Wundheitsgefühl; oft mit Kopfschmerzen
- schlimmer am frühen Morgen, Kälte
- besser mit Wärme
- Folge von: trockenem, kaltem Wetter; stressigem Lebenswandel (zuviel Essen, Alkohol, Kaffee – zu wenig Schlaf, Bewegung)
- sehr reizbar; will in Ruhe/allein gelassen werden
- langsamer Beginn (meist in Nase mit Schnupfen und Niesen, dann absteigend)
- Puls schnell, voll, hart
- Trockenheit aller Schleimhäute
- Durst auf große Mengen kalten Wassers
- stechende Schmerzen
- Husten unproduktiv, trocken hackend; mit Stichen auf der Brust und/oder Kopfschmerzen; hält Brust oder Kopf mit beiden Händen
- schlechter: Bewegung (Aufstehen morgens, tiefes Einatmen, Husten, Essen); Wärme
- besser: Druck (liegen auf schmerzhafter Seite); Ruhe
- Folge von: kaltem, trockenem Wetter; Wetterwechsel von warm zu kalt; Ärger
- dumpf, schläfrig, wie gelähmt
- langsamer, allmählicher Beginn (1-3 Tage) mit Kälteschauern am Rücken rauf und runter
- Puls etwas beschleunigt, weich
- Gesicht dunkelrot, gedunsen, wie betrunken; Augen können kaum offengehalten werden
- schwindelig, zittrig, schwach
- durstlos
- ätzender Fliesschnupfen macht wunde Nasenlöcher; Absonderungen fühlen sich heiß an (bei Aconit wirklich heiß)
- Kopfschmerzen, die im Hinterkopf beginnen und zur Stirn ausstrahlen
- Folge von: warmem, feuchtem, mildem Klima (typische Sommergrippe); Schreck; Erwartungsspannung (z.B. Prüfungsangst)
- Ruhelosigkeit, trotz Gefühl, wie zerschlagen oder verrenkt (vor allem im Rücken)
- langsamer Beginn fieberhafter Infekte
- Puls mäßig beschleunigt, weich
- Gesicht heiß, rot
- wenig Schweiß (aber Schweiß > Allgemeinbefinden)
- Durst unstillbar, auf kalte Getränke
- Fieberfrost beginnt im Rücken (vor allem zwischen 7-9 Uhr)
- Husten schmerzhaft; der Betroffene muss sich seinen Brustkorb halten
- Bryonia kommt Eupatorium perfoliatum am nächsten, jedoch schwitzt letzteres weniger und muss sich durch Schmerzen bewegen, was aber nicht bessert
- streitsüchtig ohne Zorn; dominierend; willensstark
- sehr kälteempfindlich (vor allem feuchte Kälte)
- viel dicke, gelbe Schleimsekretion
- steifer Hals während/nach Erkältung
- Erkältungen gehen auf Augen, Blase / Darm, Bronchien
- Husten feucht mit schwierigem Auswurf; bellend
- schlechter: Kälte, Feuchtigkeit
- besser: Wärme; Bewegung
- Folge von: nass-kaltem Wetter; Durchnässung; Zugluft; Wetterwechsel (warm zu kalt, trocken zu feucht); Abkühlung, wenn verschwitzt
- extrem ruhelos, aber adynamischer Zustand; muss ständig die Lage wechseln;
- Angst vor/in der Nacht
- Steifheit
- Strecken (Verlangen und Besserung)
- Verlangen nach kalter Milch (aber Husten und Frösteln durch kalte Getränke)
- rotes Dreieck auf der Zungenspitze
- Husten trocken, nachts während des Schlafs (schlimmer durch Entblößen)
- schlechter: nachts (vor allem nach Mitternacht); feuchte Kälte; Ruhe; zu Beginn der Bewegung
- besser: Bewegung (fortgesetzte); Wärme; Strecken
- Folge von: nass-kaltem Wetter; Wetterwechsel (warm zu kalt, trocken zu feucht); Durchnässung; Abkühlung, wenn verschwitzt; Überanstrengung
- äußerst verschlossen mit Mühe die Selbstkontrolle zu bewahren (gewalttätige Impulse)
- sehr empfindlich gegen Kälte und Hitze
- (Nacht-)Schweiß reichlich, übelriechend; macht die Wäsche gelb und steif (ohne Erleichterung)
- Mundgeruch faulig-süßlich; übelriechender Speichelfluss, vor allem nachts
- Zunge schlaff, feucht, blass mit Zahneindrücken oder schmutzig- gelber Belag
- Drüsenschwellung (vor allem Halslymphknoten)
- eitrige Absonderungen gelblich-grünlich
- Schnupfen wundmachend durch übelriechendes wässriges, oder dickes gelb-grünes Sekret;
- häufiges Niesen; oft kombiniert mit Halsentzündung
- Husten trocken, rau
- schlechter nachts; Kälte und Wärme; liegen auf der rechten Seite
- Folge von: kaltem, feuchtem Wetter; Wetterwechsel (warm zu kalt); Zugluft
- mild, ängstlich, tränenreich (will Aufmerksamkeit und Trost)
- wechselhafte, widersprüchliche Symptome
- kälteempfindlich (aber Unverträglichkeit von Wärme; besser im Freien)
- durstlos (aber trockener Mund und Lippen)
- Absonderungen dick, mild, gelblich – grün
- Schnupfen fließend in frischer Luft und morgens, verstopft im warmen Zimmer und abends/nachts; häufiges Niesen
- Husten locker mit leichtem Auswurf, vor allem morgens und im Freien, trocken und krampfig abends/ nachts und im warmen Zimmer (besser: Aufsetzen)
- schlechter: Wärme; abends; Liegen; Ruhe; Essen
- besser: Kälte; frische Luft; langsame Bewegung; aufrechte Körperhaltung
- Folge von: nassem Wetter; Nasswerden der Füße; heißem Wetter; Wind; Wetterwechsel von kalt zu warm
- passt zu reifen, alten Katarren
- reizbar, aggressiv, überempfindlich (Kälte, Zugluft, Schmerzen, Berührung)
- extrem kälteempfindlich
- stechende, splitterartige Schmerzen
- Eiterungsneigung
- saure, übelriechende Absonderungen (Schweiß, Schnupfensekret, …)
- Verlangen nach sauren, scharfen Dingen
- Schnupfen anfangs wässrig, dann eitrig mit gelblich-grünlichem Sekret
- Niesanfälle im Kalten (Wind)
- Husten mit dickem, gelbem Auswurf; bellender Krupphusten
- schlechter: trockene Kälte; nachts
- besser: Feuchtigkeit (warm); Wärme
- Folge von: kaltem, trockenem Wetter; Zugluft
- Nicht im Anfangsstadium, sondern gereifte Erkältungen und alte Katarrhe
- qualvolle Angst (vor dem Tod; vor dem Alleinsein) und Ruhelosigkeit
- sehr anspruchsvoll, alles muß seine Ordnung haben
- sehr kränklicher, leidender, eingefallener Gesichtsausdruck
- sehr kälteempfindlich; Eiseskälte mit Verlangen nach Hitze
- plötzliche Schwäche und Erschöpfung mit kaltem Schweiß
- brennende Schmerzen (wie glühende Nadeln; >Hitze)
- Absonderungen scharf und wundmachend
- Durst unstillbar auf kaltes Wasser; trinkt häufig in kleinen Schlucken
- Schnupfen mit wässrigem, wundmachendem Sekret bei verstopfter Nase; häufiges Niesen
- Husten trocken mit Atemnot (Asthma)
- schlechter: Kälte; nachts (nach Mitternacht: 1-3 Uhr); periodisch; Anstrengung
- besser: Wärme; Anheben des Kopfes
- Folge von: (nass-) kaltem Wetter; Wetterwechsel warm zu kalt; kalter Wind
- egozentrisch, unordentlich, unsauber
- sehr warmblütig
- Verlangen nach Süßem und scharf Gewürztem
- brennende Schmerzen; großer Durst (wohltemperierte Getränke)
- lokale Hitze (vor allem Füße) und Schweiße;
Hitzewallungen - Absonderungen übelriechend und wundmachend
- Schnupfen mit häufigem Niesen
- Husten trocken; nachts aus dem Schlaf weckend
- schlechter: wenn erhitzt (geschlossene warme Räume; Anstrengung; im Bett); Baden, Waschen; frühmorgens 4-5 Uhr; langer Schlaf
- besser: frische Luft, im Freien
- Folge von: nass-kaltem Wetter; Wetterwechsel kalt zu warm; Zugluft; Erhitzung; unterdrückender Behandlung (z.B. Antibiotika, fiebersenkende Mittel etc.)
- wenn es nach teilweiser Genesung zu Rückfällen kommt
Zusammenfassung der möglichen Krankheitsauslöser und der passenden homöopathischen Mittel bei Erkältung:
- Wetter kalt – trocken: Aconitum, Hepar sulfuris, Nux vomica
- Wetter kalt – feucht (Durchnässung): Arsenicum album, Dulcamara, Rhus toxicodendron
- Wetter mild: Gelsemium
- Wetter warm – feucht: Gelsemium, Carbo vegetabilis
- Wetter heiß: Aconitum, Belladonna, Bryonia, Pulsatilla
- Wetterwechsel: Dulcamara, Rhus toxicodendron, Bryonia
- Wind: Hepar sulfuris, Nux vomica, Pulsatilla
- kalter, trockener Wind Belladonna, Hepar sulfuris, Nux vomica, Rhus toxicodendron, Sulfur
- warmer, nasser Wind: Hepar sulfuris, Aconitum
Sonstige Auslöser:
- Zugluft: Belladonna, Pulsatilla, Rhus toxicodendron, Sulfur
- Sitzen auf nassem Boden: Arsenicum album, Dulcamara, Rhus toxicodendron
- Nasswerden nach Schwitzen Rhus toxicodendron
- Haareschneiden-/waschen: Belladonna, Aconitum, Pulsatilla
Homöopathie bei chronischer Erkältung
Eine chronische Beschwerde sollte immer von einem erfahrenen Homöopathen behandelt werden und ist nicht zur Selbstbehandlung geeignet.
Welche homöopathischen Komplexmittel zur Behandlung von Erkältung?
Streng genommen gibt es keine “homöopathischen Komplexmittel”. Ein Mittel ist homöopathisch wirksam, wenn die Mittelwirkung durch eine homöopathische Arzneimittelprüfung bestätigt wurde.
Bei Komplexmitteln finden keine Arzneimittelprüfungen statt. Aus diesem und anderen Gründen sind Komplexmittel in ihrer Heilwirkung den Einzelmitteln immer unterlegen. Ich empfehle zur homöopathischen Behandlung einer Erkältung die Auswahl eines homöopathischen Mittels in der richtigen Potenz, wie oben beschrieben,
Homöopathie: Globuli & Dosierung
Für die aufgeführten Mittel gilt die Anwendungsempfehlung: Nehmen Sie drei Globuli (= eine Gabe) des Mittels in der Potenz C30 ein und lassen Sie die Globuli unter der Zunge zergehen. Säuglingen werden die Globuli zwischen Wange und Zahnleiste verabreicht. Der Abstand der Einnahme zu den Mahlzeiten sollte – wenn möglich – ca. 15 Minuten betragen.
Sollten sich die Beschwerden nicht bessern, kann die Gabe nach ein bis zwei Stunden wiederholt werden. Grundsätzlich gilt: Je akuter die Krankheit, desto schneller muss ein Mittel wirken. Tritt eine deutliche Besserung ein, können Sie das Mittel absetzen.
Homöopathie für Kinder mit Erkältung
Die aufgeführten Mittel in der angegebenen Dosierung sind auch für die homöopathische Behandlung von Kindern mit Erkältungssymptomen uneingeschränkt geeignet.
Fazit
Es ist im Erkrankungsfall gut zu wissen welches homöopathische Mittel benötigt wird, um schnell und nebenwirkungsfrei zu heilen. Ebenso wichtig ist es aber, das passende Mittel im Fall der Fälle auch zur Hand zu haben. Bestellen Sie daher:
Homöopathische Hausapotheke mit 24 Mitteln in der Potenz C30
Homöopathische Hausapotheke mit 48 Mitteln in der Potenz C30
Erstellungsdatum:
12.05.2020
Autor:
Markus Breitenberger, Heilpraktiker und Homöopath. Behandelt seit über 20 Jahren erfolgreich mit Klassischer Homöopathie in eigener Praxis in München. Autor von zahlreichen Fachartikeln und Blogbeiträgen zu Themen rund um Gesundheit und Homöopathie.