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Was sind homöopathische Globuli?
Die von Dr. Samuel Hahnemann begründete klassische Homöopathie ist eine wichtige Therapieform der Regulationsmedizin und Globuli sind die häufigste Darreichungsform der Homöopathie.

Was bedeutet „Globuli“?
„Globuli“ ist lateinisch und die Mehrzahl von „Globulus“, was so viel wie „Kügelchen“ bedeutet.
Gibt es außer Globuli noch andere homöopathische Darreichungsformen?
Homöopathische Mittel gibt es nicht nur als Globuli, sondern auch in Tablettenform oder in flüssiger Form (Dilution). Allen Mitteln ist gemeinsam, dass sie streng nach den Regeln des amtlichen Homöopathischen Arzneibuchs (HAB) hergestellt werden, wodurch eine gleichbleibende, qualitativ hochwertige Zubereitung der homöopathischen Arzneien gewährleistet ist.
Sind Globuli glutenfrei?
Die Globuli sind glutenfrei und können auch von Menschen mit Allergien oder Intoleranzen und sogar von Säuglingen und Kindern eingenommen werden.
Sind Globuli laktosefrei?
Die Globuli sind laktosefrei und können auch von Menschen mit Allergien oder Intoleranzen eingenommen werden.
Auswahl von Globuli
Im Unterschied zu konventionellen Behandlungsformen der Allopathie bzw. Schulmedizin spielen in der Homöopathie die einzelnen Symptome bei der Wahl des geeigneten Arzneimittels nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr geht es darum, im Rahmen einer ausführlichen Anamnese das Beschwerdebild des Patienten als eine geistige, seelische und körperliche Einheit wahrzunehmen.
Deshalb sind z. B. die individuellen Begleiterscheinungen, wie etwa die Reaktionen des Körpers auf äußere Reize und Umstände, die geistig-seelische Verfassung des Patienten, aber auch seine aktuelle persönliche Situation, seine Wesensart und typischen Verhaltensweisen von wichtiger Bedeutung und geben weitere wichtige Hinweise für die Auswahl des passenden Mittels.
Homöopathische Anamnese zur Auswahl von Globuli
Die homöopathische Anamnese bezeichnet das Gespräch zwischen Behandler und Patient, in der die Vorgeschichte, also der Zeitraum vor Ausbruch der Krankheit, beleuchtet wird. Auch die Erörterung der Modalitäten sind Gegenstand der Anamnese: Wodurch werden die Beschwerden gelindert? Was verstärkt sie? Wie wirkt sich Ruhe, wie Bewegung auf die Beschwerden aus? Ist überwiegend die linke oder die rechte Körperseite betroffen?
Anhand dieser und vieler anderer Informationen über das Wesen des Patienten und der Beschwerden und die Umstände, die sie beeinflussen, kann die homöopathische Arznei ermittelt werden, die aufgrund ihrer Eigenschaften und spezifischen Charakteristik individuell am besten passt (bzw. gemäß dem homöopathischen Ähnlichkeitsprinzip am ähnlichsten ist) und so optimal die körpereigenen Selbstheilungskräfte des Patienten anregt. Neben der Auswahl des homöopathischen Mittels sind die gewählten Potenzen von entscheidender Bedeutung für den Heilerfolg.
Welche Ausgangssubstanzen gibt es für Globuli?
Ausgangstoffe sind menschlicher, pflanzlicher, tierischer oder mineralischer (anorganische oder organische) Herkunft. Hinzu kommen sogenannte Imponderabilien wie Sonnenlicht, Magnetismus, Radioaktivität oder Elektrizität. Einige homöopathische Arzneien werden aus Krankheitserregern zubereitet, man spricht dann von Nosoden. Letztere werden allerdings nur im Rahmen einer Konstitutionstherapie von einem erfahrenen Therapeuten verordnet.
All diese Ausgangssubstanzen kommen meist nicht in ihrer Reinform (Ursubstanz oder Urtinktur), sondern potenziert (dynamisiert), d.h. verrieben oder verschüttelt zur Anwendung.
Wie viele verschiedene homöopathische Globuli gibt es?
Insgesamt gibt es mehr als ca. 6.500 verschiedene, gut erhältliche homöopathische Mittel. Die Gesamtzahl aller möglichen homöopathischen Mittel ist nahezu unbegrenzt. Jedes homöopathische Mittel entsteht aus jeweils einer eigenen Ausgangssubstanz und fast alle können als Globuli eingenommen werden. Damit steht uns ein ausgesprochen breites Spektrum an wirksamen Arzneien zur Verfügung, die zudem in den verschiedenen Potenzstufen eingesetzt werden können.
Dank der Vielfalt an homöopathischen Heilmitteln (und Potenzen) ist es dem klassischen Homöopathen möglich, jeden einzelnen Patienten individuell und ganzheitlich zu behandeln – dies gehört zu den Grundprinzipien der Homöopathie.
Herstellung von Globuli
Die Herstellung von homöopathischen Globuli erfolgt nach Vorschrift 10 des Homöopathischen Arzneibuchs und ist damit streng geregelt. Grundprinzip ist, dass eine homöopathisch aufbereitete Ausgangssubstanz gleichmäßig über Kügelchen aus Saccharose aufgetragen wird. Während des Trocknungsprozesses werden die Globuli immer wieder gewendet. Ist die Trockenzeit abgeschlossen, haben sie ihre spezifische Wirkqualität vollständig erhalten und werden nun als homöopathische Globuli in Fläschchen konfektioniert.
Woraus bestehen homöopathische Globuli?
Globuli bestehen aus Saccharose und haben zunächst keine therapeutische Wirkung. Sie werden erst dann zu einer Arznei, wenn sie mit dem homöopathisch aufbereiteten Wirkstoff benetzt (imprägniert) worden sind. Dieser Wirkstoff liefert nun die Eigenschaften, die für die jeweilige homöopathische Arznei charakteristisch sind und die in ihrer Summe das Arzneimittelbild ergeben. Dieses Arzneimittelbild ist wiederum maßgeblich für das jeweilige Anwendungsgebiet im Wechselspiel mit dem zu behandelnden Menschen.
Behandlung mit Globuli
Die Homöopathie hilft sowohl bei akuten als auch bei chronischen Beschwerden, unabhängig davon, ob eine körperliche Ursache oder eine seelische Befindlichkeitsstörung dahintesteckt, so z.B.
- bei allen akuten Beschwerden – vom Kopf– oder Zahnschmerz bis hin zu Fieber, Sinusitis, Erbrechen oder der Förderung der Wundheilung, etwa nach einer Verletzung oder einer Operation,
- bei psychischen Beeinträchtigungen und Störungen wie Angst, Nervosität, Depression etc.
- bei chronisch-systemischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf– oder Stoffwechselerkrankungen, aber auch bei Allergien und Autoimmunerkrankungen.
Auch Schlafprobleme, Wechseljahrbeschwerden, Infektanfälligkeit und viele andere Gesundheitsstörungen sprechen gut auf eine Behandlung mit homöopathischen Globuli an.
Schwerpunkte der Praxis für Homöopathie M. Breitenberger in München
Wer kann mit Globuli behandelt werden?
Die klassische Homöopathie kennt keine Altersbeschränkung, somit können alle Menschen – und auch Tiere – mit homöopathischen Globuli behandelt werden.
Können Kinder mit Globuli behandelt werden?
Die Homöopathie ist eine sanfte Heilmethode, mit der viele akute und chronische Beschwerden im Säuglings-, Kleinkindes- und Kindesalter, wie Regulationsstörungen (Schreibaby) oder Streptokokken-Angina wirksam gelindert werden können. Dabei sind Globuli als Darreichungsform besonders beliebt, die auch schon Säuglingen (in etwas Wasser aufgelöst und dann mit dem Löffel verabreicht) und Kleinkindern gegeben werden können.
Wie gut wirken homöopathische Mittel bei Kindern?
Gerade Kinder sprechen sehr gut auf eine Behandlung mit Globuli an. Bei Alltagsbeschwerden ebenso wie bei akuten Krankheiten oder den „klassischen“ Kinderkrankheiten kann die Anwendung von Homöopathika eine schnelle und sanfte Linderung bewirken. Aber auch chronisch kranke Kinder profitieren von einer homöopathischen Behandlung. Mitunter lässt sich die Verabreichung von homöopathischen Globuli auch zur Vorbeugung einsetzen.
Einnahme von Globuli
Globuli sollte man unter der Zunge, auf der Zunge oder in der Backentasche zergehen lassen. Für Säuglinge löst man die Globuli zunächst in etwas Wasser auf und gibt ihnen die Lösung dann mit einem Plastik- oder Keramiklöffel. Ausschlaggebend für die Aufnahme der therapeutischen Impulse ist der Kontakt des homöopathischen Arzneimittels mit der Mundschleimhaut.
Kann man gleichzeitig Medikamente und homöopathische Globuli einnehmen?
Die Anwendung von homöopathischen Globuli eignet sich sowohl als alleinige wie auch als Simultantherapie mit schulmedizinischen Medikamenten. Gerade bei komplexen Erkrankungen und chronischen Leiden kann es sinnvoll sein, wenn die Einnahme von Arzneien der Homöopathie die schulmedizinische Therapie ergänzt.
Wie häufig nimmt man Globuli ein?
Wie oft die verordneten Globuli eingenommen werden, wird individuell im Rahmen der Behandlung festgelegt. In der Akutsituation kann, je nach Schwere der Symptomatik, die Einnahme bis ca. 10 mal pro Tag wiederholt werden. Dazu werden 3 Globuli in einem Glas Wasser aufgelöst und über den Tag verteilt werden bis zu 10 mal 1-2 Teelöffel von dieser Auflösung eingenommen.
Wie werden Globuli dosiert?
In der Eigenbehandlung von akuten Beschwerden mit Tiefpotenzen kann man das homöopathische Mittel einmal täglich in einer C30-Potenz geben. Der erfahrene Homöopath kann, wenn es die Situation erfordert, auch Höchstpotenzen von C100.000 und höher verordnen.
Wann nimmt man Globuli ein?
Der Zeitpunkt der Einnahme wird ebenfalls individuell festgelegt. Eine Regel gibt es jedoch. So sollten homöopathische Arzneimittel nicht unmittelbar während einer Mahlzeit eingenommen werden. Empfehlenswert ist ein zeitlicher Abstand von ca. 15 Minuten zum Essen.
Wie sollte man homöopathische Globuli aufbewahren?
Homöopathische Globuli sollten grundsätzlich trocken, kühl, dunkel und außerhalb der Reichweite von Kindern gelagert werden. Generell sollten sie vor starken äußeren Einflüssen wie direkte Sonneneinstrahlung oder Hitze geschützt und nicht in der Nähe von Mobiltelefonen und Computer gelagert werden.
Gibt es bei Globuli ein Ablaufdatum?
Sofern sie richtig aufbewahrt werden, sind Globuli sehr lange haltbar. Tests mit homöopathischen Arzneimitteln, die vor über 200 Jahren hergestellt wurden, haben bewiesen, dass richtig gelagerte Globuli auch nach so einer langen Zeit noch wirken. Hierzulande schreibt das Arzneimittelgesetz jedoch vor, dass jedes Medikament ein Verfallsdatum tragen muss. Dieser gesetzlich vorgeschriebene Zeitrahmen ist auch für homöopathische Arzneimittel auf fünf Jahre festgelegt.
Kann die Einnahme von Globuli auch schaden?
Sofern keine Allergie gegen die Trägersubstanz Saccharose besteht, sind homöopathische Globuli absolut nebenwirkungsfrei.
Was kosten Globuli?
Die Kosten homöopathischer Globuli richten sich nach der Qualität und Sorgfalt der Herstellung, ob die Globuli in stundenlanger Prozedur nach dem Homöopathischen Arzneibuch hergestellt wurden und nicht zuletzt nach ihrem Potenzierungsgrad. So sind Globuli mit niedrigen Potenzen preisgünstiger als Globuli mit hohen Potenzen. Insgesamt kann man ausgehen von ca. 10 Euro für 10g Globuli einer C30 Potenz und 25 Euro für 10g Globuli einer C1000 Potenz.
Termin in der Praxis für Homöopathie in München
Erstellungsdatum:
03.04.2020
Autor:
Markus Breitenberger, Heilpraktiker und Homöopath. Behandelt seit über 20 Jahren erfolgreich mit Klassischer Homöopathie in eigener Praxis in München. Autor von zahlreichen Fachartikeln und Blogbeiträgen zu Themen rund um Gesundheit und Homöopathie.