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Wie viele homöopathische Mittel gibt es?
Insgesamt kennt die klassische Homöopathie mehr als 6.500 gut geprüfte Mittel mit einer jeweils eigenen Ausgangssubstanz und fast alle können als Globuli eingenommen werden. Damit steht den Homöopathen ein ausgesprochen breites Spektrum an wirksamen Arzneien zur Verfügung, die zudem in den verschiedenen Potenzstufen eingesetzt werden können. Dank der Vielfalt an homöopathischen Heilmitteln und Potenzen ist es den Homöopathen möglich, jeden einzelnen seiner Patienten individuell und ganzheitlich zu behandeln – dies gehört zu den Grundprinzipien der Homöopathie.
Was sind homöopathische Potenzen?
Aus was bestehen homöopathische Mittel?
Die Mehrheit der homöopathischen Einzelmittel basiert auf einem pflanzlichen Ausgangstoff, andere haben tierische oder mineralische (anorganische oder organische) Ausgangsstoffe. Hinzu kommen sogenannte Imponderabilien wie Sonnenlicht, Magnetismus, Radioaktivität oder Elektrizität und Nosoden und Sarkoden.
All diese Ausgangssubstanzen kommen in der klassischen Homöopathie in der Regel nicht in ihrer Reinform (Ursubstanz oder Urtinktur), sondern potenziert (dynamisiert) zur Anwendung.
Was sind Nosoden?
Nosoden (griech. nosos: Krankheit) sind homöopathische Arzneien, die aus pathologischem, menschlichem oder tierischem Material wie Krebszellen, Eiter oder Krankheitserregern hergestellt werden.
Wann werden homöopathische Nosoden eingesetzt?
Nosoden werden in der Regel nur im Rahmen einer homöopathischen Konstitutionstherapie von einem erfahrenen Therapeuten verordnet.
Was sind Sarkoden?
Sarkoden sind potenzierte, nicht pathologische Stoffe oder Organe menschlichen oder tierischen Ursprungs (Thyreoidinum, Insulinum, Lac equinum etc.).
Welche Beschwerden können mit homöopathischen Mitteln behandelt werden?
Wie findet man das passende homöopathische Mittel?
Innerhalb einer ausführlichen homöopathischen Anamnese wird versucht das Beschwerdebild des Patienten als eine geistige, seelische und körperliche Einheit zu erfassen.
Demzufolge werden die homöopathischen Arzneien unter Berücksichtigung der folgenden fünf Kriterien ausgewählt:
- Auslöser
Was könnte zu der Krankheit geführt haben (emotionale, klimatische, chemische, mechanische, alimentäre und andere Einflüsse) - Leitsymptom
Je ungewöhnlicher, desto wahlanzeigender ist ein Symptom, z.B. kein Durst bei Fieber - Modalität
Was bessert / was verschlechtert den Zustand? - Akutes Gemütssymptom
Wie fühle ich mich, seit ich krank bin? - Bewährte Indikation
Bei welchem Krankheitsbild hat das Mittel erfahrungsgemäß schon oft geholfen?
In der homöopathischen Anamnese werden diese Kriterien mehr oder weniger stark gewertet, je nachdem ob es sich um eine akute oder chronische Beschwerde handelt.
Was ist eine homöopathische Anamnese?
Eine ausführliche Anamnese (oder auch „homöopathische Fallaufnahme“) steht am Anfang jeder homöopathischen Behandlung. Im Rahmen eines eingehenden Patienten-Therapeuten-Gesprächs erhält der Therapeut alle wichtigen Informationen für die individuelle Arzneimittelfindung.
Ziel des Therapeuten ist es, sich ein genaues Bild zu machen: von den Beschwerden des Patienten und seiner individuellen Krankheitsgeschichte, aber auch von seiner Persönlichkeit und seinen aktuellen Lebensumständen. Wichtig ist auch eine möglichst genaue Erörterung der Modalitäten: Wodurch werden die Beschwerden gelindert? Was verstärkt sie? Wie wirkt sich Ruhe, wie Bewegung auf die Beschwerden aus? Ist überwiegend die linke oder die rechte Körperseite betroffen?
Anhand dieser und vieler anderer Informationen über das Wesen der Beschwerden und die Umstände, die sie beeinflussen, wird die homöopathische Arznei ermittelt, die aufgrund ihrer Eigenschaften und spezifischen Charakteristik individuell am besten passt (bzw. gemäß dem homöopathischen Ähnlichkeitsprinzip am ähnlichsten ist) und so optimal die körpereigenen Selbstheilungskräfte des Patienten anregt.
Welche Globulis für was?
Welche Globuli bei Erkältung?
Welche Globuli bei Halsschmerzen?
Welche Globuli bei Fieber?
Wann sollte man sich an einen Homöopathen wenden?
Die Homöopathie eignet sich gut zur Selbstbehandlung, allerdings gibt es auch einige Gegenanzeigen. Sind die Beschwerden zum Beispiel sehr heftig oder werden sie trotz homöopathischer Selbstbehandlung schlimmer, sind dies Gründe, sich an einen Arzt oder einen erfahrenen Homöopathen zu wenden.
Gleiches gilt, wenn die Symptome immer wieder auftreten oder einen chronischen Verlauf genommen haben. Bei einem lebensbedrohlichen Zustand muss sofort der Notarzt gerufen werden.
Was ist, wenn während der homöopathischen Behandlung neue Symptome auftreten?
Ist man bereits in homöopathischer Behandlung, sollte man sich bei neu auftretenden Beschwerden grundsätzlich an den behandelnden Therapeuten wenden, anstatt die Symptome in Eigenregie homöopathisch zu behandeln.
Was muss bei der Einnahme von homöopathischen Mitteln beachtet werden?
Homöopathische Arzneimittel sollten nicht unmittelbar während einer Mahlzeit eingenommen werden. Empfehlenswert ist ein zeitlicher Abstand von ca. 15 Minuten zum Essen.
Zahnpasta und Kaffee während homöopathischer Behandlung?
Auch wenn sich der Mythos hartnäckig hält, dass mentholhaltige Zahnpasta oder der Genuss von Kaffee die Wirkung des homöopathischen Mittels beeinträchtigt, kann ich aus eigener Erfahrung aus Praxis und Arzneimittelprüfungen sagen, dass dies meist nicht zutrifft.
Ein homöopathisches Mittel, wenn nach dem Ähnlichkeitsprinzip ausgewählt und passend für den jeweiligen Mensch und seine Beschwerden, wirkt auch trotz mentholhaltiger Zahnpasta oder Kaffee.
Wie lange dauert es, bis ein homöopathisches Mittel wirkt?
Im Idealfall bessern sich akute Beschwerden bereits wenige Minuten bis Stunden nach Einnahme des homöopathischen Mittels. Dabei sollte die positive Wirkung nicht nur die körperlichen, sondern auch die emotionalen und geistigen Symptome betreffen.
Was ist zu tun, wenn sich die Beschwerden trotz homöopathischer Behandlung nicht bessern?
Tritt keine Besserung ein, passt das Mittel nicht. In diesem Fall muss die Mittelwahl überprüft und nach einem anderen ähnlichen Mittel gesucht werden. Gleiches gilt, wenn sich das Beschwerdebild ändert.
Wie oft sollte ein homöopathisches Mittel angewendet werden?
Bessern sich akute Beschwerden im Rahmen der homöopathischen Selbstbehandlung, wird die Einnahmehäufigkeit auf die Hälfte reduziert, zum Beispiel statt stündlich nur noch alle zwei Stunden. Sind die Beschwerden vollständig verschwunden, wird das homöopathische Mittel abgesetzt. Bei einer homöopathischen Behandlung durch den Therapeuten wird die Anwendungshäufigkeit individuell festgelegt.
Was gibt es für homöopathische Mittel?
Unter der Vielzahl an homöopathischen Mitteln, sollten diese 24 Mittel in jedem Haushalt vorhanden sein, der auf schnelle und nachhaltige Besserung ohne Nebenwirkungen der meisten alltäglichen Beschwerden, wie Erkältung, Fieber, Blasenentzündung, Zahnschmerzen etc. wert legt:
- Aconitum
- Apis
- Arnica
- Arsenicum album
- Belladonna
- Bellis perennis
- Bryonia
- Cantharis
- Chamomilla
- Colocynthis
- Eupatorium perfoliatum
- Ferrum phosphoricum
- Gelsemium
- Hepar sulfuris
- Hypericum
- Ledum
- Nux vomica
- Phosphorus
- Phytolacca
- Pulsatilla
- Rhus toxicodendron
- Ruta
- Staphisagria
- Symphytum
Homöopathische Hausapotheke mit 24 Mitteln in der Potenz C30
Sind homöopathische Mittel wirksam?
Die Homöopathie ist eine phänomenologische Wissenschaft, d.h. nur die unmittelbaren Erscheinungen, die der Patient und Therapeut wahrnehmen, sind als Beleg für eine erfolgreiche Behandlung heranzuziehen. Dazu kommen selbstverständlich auch Laborbefunde und bildgebende Verfahren, die Heilungsverläufe bestätigen können. Jede Behandlung eines Menschen ist einmalig und kann nicht beliebig wiederholt werden.
Das ist der Ansatzpunkt für Kritik der sog. empirischen Naturwissenschaft, die Reproduzierbarkeit als das stärkste Kriterium einer wirksamen Therapieform ansieht. Das wiederum führt zu einer bedrohlichen Entwicklung innerhalb der empirischen Medizin: Individualität und menschliche Begegnung zählen hier nicht mehr, weil Beziehung nicht messbar ist!
Warum das rein materialistische Weltbild nicht mehr haltbar ist, beschreibt der preisgekrönte Naturwissenschaftler und Biologe Rupert Sheldrake in: Der Wissenschaftswahn: Warum der Materialismus ausgedient hat
Als Homöopath mit über 20 Jahren Praxiserfahrung und weit über 3.500 erfolgreich behandelten Patienten bin ich mittlerweile frei von ideologischen Überzeugungen – mich interessiert in meiner therapeutischen Arbeit nur eines: Wie kann ich schnell, nachhaltig und ohne Nebenwirkungen meinen Patienten helfen? Die Homöopathie leistet mir dabei tagtäglich einen unvergleichlichen Dienst!
Wer heilt, hat Recht” oder besser “Wer heilt, tut Recht
Hippokrates; griech. Arzt, 460-370 v. Chr.
Können homöopathische Mittel schaden?
Nein! Jedoch kann ein Homöopath, der seine eigenen Grenzen nicht erkennt und einen Patienten homöopathisch behandelt, obwohl dieser evt. intensivmedizinische Hilfe bräuchte, sehr wohl schaden. Nicht die Methode und die Mittel, nur der Mensch kann also schaden.
Erstellungsdatum:
12.05.2020
Autor:
Markus Breitenberger, Heilpraktiker und Homöopath. Behandelt seit über 20 Jahren erfolgreich mit Klassischer Homöopathie in eigener Praxis in München. Autor von zahlreichen Fachartikeln und Blogbeiträgen zu Themen rund um Gesundheit und Homöopathie.