In der Schwangerschaft spielt die Schilddrüse eine wichtige Rolle. Denn sie muss nicht nur den höheren Hormonbedarf der werdenden Mutter für den reibungslosen Ablauf der verschiedenen Stoffwechselprozesse decken, sondern sie muss auch das ungeborene Baby die erste Zeit mitversorgen, bis seine Schilddrüse selbst Hormone bilden kann. Gelingt es der mütterlichen Schilddrüse nicht, sich rasch an die Veränderungen anzupassen und den Mehrbedarf an Hormonen zu decken, drohen Entwicklungsstörungen beim Fötus. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie und Ihr Baby gesund durch die Schwangerschaft kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Aufgaben der Schilddrüse
- Was passiert in der Schwangerschaft mit der Schilddrüse?
- Was passiert bei einer Schilddrüsenunterfunktion?
- Wodurch entsteht eine Schilddrüsenunterfunktion?
- Woran erkennt man eine Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft?
- Wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft behandelt?
- Welchen Einfluss hat eine Schwangerschaft auf die Schilddrüse?
- FAQ (häufige Fragen) zum Thema Schilddrüse & Schwangerschaft
Aufgaben der Schilddrüse
Die Schwangerschaft ist ein Stresstest für die Schilddrüse. Kaum größer als eine Walnuss, steuert die Hormondrüse wichtige Funktionen in unserem Körper – die Verdauung, den Herzschlag, den Energiehaushalt, den Zyklus der Frau.

Umso problematischer können die Auswirkungen sein, wenn die Schaltzentrale im Hals einmal nicht richtig funktioniert und Schilddrüsenerkrankungen die Folgen sind – auch bei Nicht Schwangeren. So kann eine Schilddrüsenfehlfunktion zum Beispiel der Grund für einen unerfüllten Kinderwunsch sein.
In der Schwangerschaft kann sich eine Schilddrüsenerkrankung sowohl auf Mutter und Ungeborenes ungünstig auswirken und außerdem zu Schwangerschaftskomplikationen führen.
Während das Kind im Bauch heranwächst, arbeitet der Hormonhaushalt der werdenden Mutter auf Hochtouren. Besonders wichtig sind die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Sie kurbeln den Stoffwechsel an und sorgen über die Plazenta für eine gute körperliche und geistige Entwicklung des Embryos.
Ist dieser Mechanismus gestört und die Schilddrüse kann sich nicht optimal an die Veränderungen anpassen, kann dies schwerwiegende Folgen für die Entwicklung des Kindes haben.
Gerade eine nicht erkannte Schilddrüsen-Unterfunktion beeinträchtigt die Hirnentwicklung des ungeborenen Kindes. Zum Glück können wir inzwischen mit Jod-Tabletten und Hormon-Präparaten gut gegensteuern und damit schwere geistige Behinderungen und Fehlgeburten verhindern.
Dr. med. Holger Maul, Chefarzt der Frauenklinik Hamburg Nord-Ost in der Asklepios Klinik Barmbek
Voraussetzung dafür ist allerdings eine regelmäßige Untersuchung der Schilddrüsenfunktion. Diese Erkenntnis hat sich in der Fachwelt inzwischen durchgesetzt. Viele Frauenärzte behalten den Hormonhaushalt der werdenden Mutter im Verlauf der Schwangerschaft genau im Blick.
Typische Symptome einer Unterfunktion der Schilddrüse sind zum Beispiel ein verlangsamter Herzschlag und damit niedriger Puls, Gewichtszunahme, Verstopfung, Erschöpfung, Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit und depressive Verstimmung.
Stufen die Ärzte die Hypothyreose als behandlungsbedürftig ein, müssen die werdenden Mütter jeden Tag das synthetisch hergestellte Schilddrüsenhormon Thyroxin in Tablettenform einnehmen. Die Therapie ist für das Ungeborene ungefährlich. Gegebenenfalls muss die Behandlung auch nach der Geburt fortgeführt werden.
Was passiert in der Schwangerschaft mit der Schilddrüse?
Im Verlauf der Schwangerschaft wächst die Schilddrüse und erhöht ihre Hormonproduktion um bis zu 50 Prozent. Beides ist auf die stimulierende Wirkung des Schwangerschaftshormons HCG, kurz für humanes Choriongonadotropin, zurückzuführen.
Durch diese erhöhte Aktivität steigt auch der Jod-Bedarf der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit. Im Durchschnitt nehmen Frauen in Deutschland mit der Nahrung etwa 125 Mikrogramm Jod pro Tag zu sich. Schwanger zu sein bedeutet, dass der tägliche Bedarf auf 250 Mikrogramm steigt – fast doppelt so viel.
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Die Schilddrüse benötigt für die Hormonproduktion Jod. Die Vorräte des Spurenelements in unserem Körper sind begrenzt und müssen regelmäßig über die Nahrung aufgefüllt werden. Den Mehrbedarf können Schwangere über die Nahrung kaum decken. Deshalb gehören heute Jodtabletten zu einer normalen Schwangerschaftsvorsorge.
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Diese Unterstützung für die Schilddrüse ist vor allem in der frühen Phase der Schwangerschaft wichtig. Ich empfehle Frauen mit Kinderwunsch, in der Schwangerschaft und der Stillzeit dieses Präparat, das alles in Reinsubstanzen enthält, was Frauen und Babys in dieser Zeit an Vitaminen und Spurenelementen benötigen:
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Erst ab der 12. bis 18. Woche ist die Schilddrüse des Kindes selbst in der Lage, Hormone zu produzieren. Bis zu dieser Zeit ist der Fötus komplett auf die mütterlichen Hormone angewiesen.
Allerdings: Bei einer echten (manifesten) Unterfunktion der Schilddrüse hilft die Gabe von Jod nur bedingt. Dann muss mit Hormonen gegengesteuert werden.
Die hormonelle Stresssituation, der die Schilddrüse während der Schwangerschaft ausgesetzt war, kann auch nach der Entbindung noch Folgen haben und eine Postpartum Thyreoiditis nach sich ziehen: Die Erkrankung, die auch „Wochenbett-Schilddrüsenentzündung“ genannt wird, heilt jedoch oft folgenlos innerhalb eines Jahres aus.
Was passiert bei einer Schilddrüsenunterfunktion?
Droht ein Mangel an Schilddrüsen-Hormonen, versucht der Körper der Frau gegenzusteuern, und zwar mit dem Hormon Thyreotropin, kurz TSH, das in der Hirnanhangdrüse gebildet wird. Gelingt das, liegen die Schilddrüsenhormone trotz einer leichten Unterfunktion noch im Normbereich.
Ist der TSH-Wert erhöht, weist dies auf eine Unterfunktion der Schilddrüse hin.
Solange die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) im Normbereich liegen, sprechen die Ärzte von einer latenten (subklinischen) Hypothyreose.
Eine manifeste Hypothyreose liegt vor, wenn der TSH-Wert erhöht und die Schilddrüsenwerte, vor allem fT4, erniedrigt sind. Spätestens jetzt liegt eine ernstzunehmende Schilddrüsenerkrankung vor, die für das ungeborene Kind gefährlich werden kann. Im schlimmsten Fall drohen sogar Entwicklungsstörungen beim Baby.
Wodurch entsteht eine Schilddrüsenunterfunktion?
Die häufigste Ursache für eine Unterfunktion der Schilddrüse ist eine erworbene autoimmunbedingte Schilddrüsenentzündung, die als Hashimoto Thyreoiditis bezeichnet wird.

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Hiervon sind vor allem Frauen betroffen. Deutlich seltener ist die Hypothyreose angeboren oder entsteht durch eine Störung der Hormonbildung im Gehirn. Auch schwerer Jodmangel in der Ernährung kann in seltenen Fällen zu einer Unterfunktion führen – meist verbunden mit einer Vergrößerung der Schilddrüse, auch Kropf genannt.
Woran erkennt man eine Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft?
Alleine an den Symptomen fällt es manchmal schwer, eine Schilddrüsenunterfunktion zu erkennen. So sorgt die Hypothyreose für Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Muskelschmerzen oder Verstopfungen. Symptome, unter denen auch viele gesunde Schwangere leiden.
Deshalb muss man auch auf die Schilddrüsenwerte in der Schwangerschaft achten. Zum Glück lassen sich durch die Messung des Hormonspiegels schon kleine Störungen bei der Produktion der Schilddrüsenhormone erkennen. Eine gute Orientierung bietet dabei der TSH-Wert, zusätzlich können auch die Werte von T3 und T4 gemessen werden.
Übrigens: Eine nicht erkannte Schilddrüsenunterfunktion führt häufig zu Empfängnisproblemen. Deshalb prüfen auch Kinderwunschmediziner die Schilddrüsenwerte.
Wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft behandelt?
Die Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion ist einfach und hat keine großen Nebenwirkungen. Die Mutter erhält das fehlende L-Thyroxin in Tablettenform. In welcher Dosierung wird individuell festgelegt.
Die Therapie schadet dem Kind nicht. Deshalb gehen viele Ärzte auf Nummer Sicher und verschreiben den Frauen schon bei kleineren Abweichungen im Hormonspiegel entsprechende Medikamente, um die Schilddrüse zu entlasten und möglichen kindlichen Entwicklungsstörungen vorzubeugen.
Bei Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft wegen einer Unterfunktion behandelt wurden, ist oft zusätzlich eine Dosissteigerung erforderlich. Hier muss der Hormonspiegel der Mutter noch engmaschiger kontrolliert werden. Schließlich steigt Bedarf an Schilddrüsenhormonen vor allem in den ersten Monaten der Schwangerschaft stetig an.
Ursachen für einen niedrigen oder hohen TSH-Wert
Zu Beginn einer Schwangerschaft kann es sein, dass der TSH-Wert erniedrigt ist – manchmal ist er auch gar nicht mehr messbar.
Dies liegt vor allem am Schwangerschaftshormon HCG (humanes Choriongonadotropin), das vor allem im ersten Trimenon für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft unverzichtbar ist, jedoch in seiner Struktur stark dem TSH ähnelt und deshalb ebenfalls die Schilddrüse zu einer vermehrten Bildung von Schilddrüsenhormonen anregt.
Diese schwangerschaftsbedingte Hyperthyreose vergeht im Laufe des zweiten Schwangerschaftsdrittels jedoch wieder und braucht im Allgemeinen nicht behandelt zu werden.
Etwas anderes ist es, wenn eine autoimmunbedingte Ursache für zu niedrige TSH-Werte festgestellt und ein Morbus Basedow oder Schilddrüsenknoten diagnostiziert wurden. In diesem Fall ist meist eine Behandlung notwendig.
Ein erhöhter TSH-Wert weist auf eine Schilddrüsenunterfunktion und damit auf einen erhöhten Bedarf an Schilddrüsenhormonen hin. Ursache ist meist eine autoimmunbedingte Schilddrüsenentzündung, eine Hashimoto-Thyreoiditis.

Welchen Einfluss hat eine Schwangerschaft auf die Schilddrüse?
Eine Schwangerschaft versetzt die Schilddrüse in eine Ausnahmesituation und verlangt ihr viel ab. Umso wichtiger ist, dass diese so wichtige Hormondrüse möglichst noch vor der Schwangerschaft in ihrer Funktion nicht beeinträchtigt ist.
Gelingt es ihr nämlich nicht, den schwangerschaftsbedingten Mehrbedarf an Schilddrüsenhormonen zu decken oder stellt sie deutlich mehr Schilddrüsenhormone her, als der Organismus von Mutter und Kind benötigen, sind ernsthafte Schilddrüsenerkrankungen die Folge, die zu ernsthaften Komplikationen für beide führen können – bis hin zu einer Fehl- oder Frühgeburt.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schilddrüse und Wochenbettdepression?
Eine depressive Stimmungslage unmittelbar nach der Geburt ist keine Seltenheit und vergeht meist von selbst wieder. Leiden Frauen jedoch noch Wochen und Monate nach der Entbindung an einer Depression, sollte die Schilddrüse überprüft werden, gerade wenn eine Frau bereits vor der Schwangerschaft Auffälligkeiten ihrer Schilddrüse gezeigt hat.
In diesem Fall kann eine sogenannte Postpartum Thyreoiditis die Ursache sein, eine Schilddrüsenerkrankung, die oft in verschiedenen Phasen verläuft. Zunächst kommt es zu einer Überfunktion der Schilddrüse, der dann eine Schilddrüsenunterfunktion folgt. Die Erkrankung bildet sich bei einem Teil der Frauen nach einem Jahr von selbst zurück, bei anderen bleibt sie als Hashimoto-Thyreoiditis für den Rest des Lebens bestehen und bedarf einer Therapie mit Thyroxin.
FAQ (häufige Fragen) zum Thema Schilddrüse & Schwangerschaft
Hat die Schilddrüse Einfluss auf eine Schwangerschaft?
Schon zu Beginn der Schwangerschaft richtet sich die mütterliche Schilddrüse darauf ein, dass sie in den nächsten Monaten deutlich mehr Schilddrüsenhormone produzieren muss. Dies ist wichtig, damit die verschiedenen Stoffwechselvorgänge, die nun auf Hochtouren laufen, reibungslos ablaufen können und während der Schwangerschaft keine Komplikationen auftreten.
Aber auch das Ungeborene benötigt eine ausreichende Menge an mütterlichen Schilddrüsenhormonen für seine Entwicklung, denn erst ab dem zweiten Trimenon kann seine Schilddrüse selbst Hormone bilden. Dementsprechend muss die Schilddrüse der Schwangeren einen Mehrbedarf an Schilddrüsenhormonen von fast 50 Prozent decken.
Damit möglichst schon vor der Schwangerschaft sichergestellt ist, dass Schilddrüse gut mit der Umstellung zurecht kommt, empfehlen die Ärzte eine Schilddrüsenuntersuchung schon bei Kinderwunsch. Außerdem kann es sein, dass – neben der Zufuhr von Folsäure – auch zur Einnahme von Jodtabletten geraten wird.
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Täglich jeweils 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit einnehmen. Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Stillzeit – die Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Omega-3-Fettsäuren ist in dieser Zeit besonders wichtig! Die Vorteile: Verbesserung der Nährstoffaufnahme vor einer Schwangerschaft, bessere alimentäre Nährstoffversorgung während der Schwangerschaft, erhöhte Nährstoffzufuhr in der Stillzeit und Unterstützung der Gesundheit der werdenden Mutter und der Entwicklung des ungeborenen Kindes.
Wie äußern sich Schilddrüsenprobleme in der Schwangerschaft?
Die Art der Schilddrüsenprobleme hängt von der zugrunde liegenden Fehlfunktion der Schilddrüse ab. Gelingt es der Schilddrüse zum Beispiel nicht, den Mehrbedarf an Schilddrüsenhormonen während der Schwangerschaft zu decken, können sich typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zeigen, allen voran Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und körperliche Leistungseinbuße, aber auch Gewichtszunahme, trocken Haut, brüchige Haare, Verstopfung oder auch eine depressive Verstimmung.
Beschwerden wie Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, beschleunigter Puls, Gewichtsverlust, starkes Schwitzen und/oder Nervosität weisen dagegen auf eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) hin.
Es kann aber auch sein, dass sich die Schilddrüse der Schwangeren sichtbar verändert und plötzlich stark wächst oder sich knotig anfühlt. Deshalb kann letztlich nur eine Untersuchung des Hormonspiegels sicher Auskunft geben, ob die Beschwerden durch eine Funktionsstörung der Schilddrüse hervorgerufen werden.
Wie viele Schwangere haben Schilddrüsenunterfunktion?
Die Angaben darüber, wie viele Schwangere an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, schwanken und liegen zwischen 0,4 Prozent und zwei Prozent aller Schwangeren. Häufigste Ursache ist eine autoimmune Schilddrüsenentzündung, die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis.
Kann eine Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft gefährlich sein?
Wenn die werdende Mutter an einer Schilddrüsenunterfunktion leidet, wird auch das Ungeborene nicht ausreichend mit Schilddrüsenhormonen versorgt. Infolgedessen kann die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes beeinträchtigt werden. Zudem steigt das Risiko für eine Früh- oder Fehlgeburt.
Deshalb sollte eine Schilddrüsenunterfunktion der werdenden Mutter möglichst frühzeitig diagnostiziert und gegebenenfalls behandelt werden.
Wie sollte der Schilddrüsenwert in der Schwangerschaft sein?
Wichtigster Wert zur Überprüfung der Schilddrüsenfunktion ist der TSH-Wert. Hierzulande sind die Referenzbereiche während der Schwangerschaft allerdings nicht einheitlich. Viele Fachgesellschaften bezeichnen ein TSH-Wert zwischen 0,1 mU/l und 0,4 mU/l als normal. Andere Experten richten ihr Augenmerk bei der Beurteilung des TSH-Werts auf die drei Schwangerschaftsdrittel:
1. Trimenon 0,1 bis 2,50 mU/l
2. Trimenon 0,2 bis 3,0 mU/l
3. Trimenon 0,3 bis 3,0 bzw. 3,5 mU/l
Diese Referenzwerte werden vor allem für die Beurteilung der Schilddrüsenfunktion bei Risikoschwangeren herangezogen. Mehr zu: Schilddrüsenwerte in der Schwangerschaft.
Wie oft muss man die Schilddrüse in der Schwangerschaft kontrollieren?
Abhängig davon, ob Risikofaktoren wie eine Autoimmunerkrankung bestehen, oder ob Sie wegen einer Schilddrüsenerkrankung schon vor der Schwangerschaft in Behandlung waren, kann es sein, dass die Frauenärztin oder der Frauenarzt Ihnen zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen alle zwei bis acht Wochen rät.
Bei einer gesunden Schilddrüse, deren Funktion in Ordnung ist, sieht die Mutterschafts-Richtlinie (Stand 21.9.2023) zur Zeit kein Screening zur regelmäßigen Beurteilung der Schilddrüsenwerte während der Schwangerschaft vor.
Welcher TSH-Wert ist gefährlich in der Schwangerschaft?
Schilddrüsenunterfunktion: Fachgesellschaften wie die Arbeitsgemeinschaft Geburtshilfe, Sektion maternale Erkrankungen (AGG) weisen darauf hin, dass TSH-Werte von mehr als 10 mU/l für das Ungeborene kritisch sind und deshalb unbedingt behandelt werden müssen.
Schilddrüsenüberfunktion: Liegt der TSH-Wert unter 0,1 mU/l oder ist er gar nicht mehr messbar und sind gleichzeitig die Werte von fT3 und fT4 erhöht, weist dies auf eine manifeste Hyperthyreose hin.
Da die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow die häufigste Ursache für eine Überfunktion der Schilddrüse ist, sind meist auch die für diese Erkrankung typischen Antikörper TRAK nachweisbar. Je mehr diese Werte vom Referenzbereich abweichen, desto gefährlicher ist dies für die Feten – und für die werdenden Mütter. Übrigens: Radioaktives Jod, das gewöhnlich zur Diagnose oder Behandlung der Basedow-Krankheit verwendet wird, wird in der Schwangerschaft nicht eingesetzt, da es Schäden an der Schilddrüse des Kindes verursachen kann.
Wie hoch ist das Risiko einer Fehlgeburt bei Schilddrüsenunterfunktion?
Das Risiko für eine Fehlgeburt ist hoch, wenn eine Schilddrüsenunterfunktion unbehandelt bleibt.
Was tun bei Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft?
Inwieweit eine Behandlung mit L-Thyroxin zum Ausgleich des Mangels an Schilddrüsenhormonen notwendig ist, richtet sich vor allem danach, ob eine latente (subklinische) oder eine manifeste Form der Schilddrüsenunterfunktion vorliegt. Wichtig ist außerdem, ob spezielle Antikörper (TPO-Antikörper) nachgewiesen wurden, die auf eine Hashimoto-Thyreoiditis schließen lassen.
Latente Schilddrüsenunterfunktion mit negativem Test auf TPO-Antikörper: In diesem Fall wird in der Regel erst dann, wenn der TSH-Wert über 4,0 mU/l liegt, eine Behandlung mit Thyroxin erwogen.
Latente Schilddrüsenunterfunktion mit positivem Test auf TPO-Antikörper: Bei TSH-Werten zwischen 2,5 und 4,0 mU/l kann die Ärztin oder der Arzt Thyroxin zu verordnen, bei TSH-Werten über 4,0 mU/l ist eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen auf jeden Fall erforderlich.
TSH-Werte über 10,0 mU/l sind immer behandlungsbedürftig, unabhängig davon, ob Antikörper nachweisbar sind bzw. die Schwangere Beschwerden verspürt oder nicht. Denn sie erhöhen das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen und für Entwicklungsstörungen des Ungeborenen. In diesem Fall raten die Ärzte ihren Patientinnen außerdem zu engmaschigen Kontrolluntersuchungen alle zwei bis vier Wochen, bis sich die Werte deutlich verbessert haben.
Was passiert wenn Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft nicht behandelt wird?
Bleibt eine Schilddrüsenunterunktion unbehandelt, steigt zum einen das Risiko für eine Fehl- oder Frühgeburt. Zum anderen kann auch das Ungeborene in seiner körperlichen und geistigen Entwicklung beeinträchtigt werden.
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Erstellungsdatum:
30.03.2024
Autoren:
Markus Breitenberger, Heilpraktiker und Homöopath; behandelt seit über 25 Jahren in eigener Praxis in München Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen. Autor von zahlreichen medizinischen Büchern, Fachartikeln und Blogbeiträgen zu Themen rund um Gesundheit.
Dr. Nicole Schaenzler, Philologin und Medizinjournalistin. Herausgeberin eines Gesundheitsmagazins und Fachautorin zahlreicher Bücher zu medizinischen Themen.
Quellen:
Empfehlungen der AGG (Arbeitsgemeinschaft Geburtshilfe, Sektion maternale Erkrankungen) zum Umgang mit Schilddrüsenfunktionsstörungen in der Schwangerschaft (publiziert 9. März 2023)
Lazarus J., et al., 2014, Eur Thyroid J Guidelines 3: 76-94, (Stand Juli 2016)