Bei Erwachsenen spricht man von einer Infektanfälligkeit, wenn sie mehr als fünfmal im Jahr einen Infekt durchmachen. Meist verbergen sich dahinter äußere Faktoren wie Stress, Schlafmangel oder eine einseitige Ernährung. Eine Infektanfälligkeit, bei der die einzelnen Infekte besonders schwer verlaufen bzw. oft Komplikationen nach sich ziehen, durch ungewöhnliche Erreger ausgelöst werden und/oder schwer zu behandeln sind, weisen auf einen angeboren (primärer) oder erworbenen (sekundärer) Immundefekt hin. Ein primärer Immundefekt ist genetisch bedingt und zeigt sich oft bereits im frühen Kindesalter. Häufige Ursachen für einen sekundären Immundefekt sind zum Beispiel bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems und andere Krebserkrankungen, schwere Infektionen oder auch die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva). Lesen Sie hier von den Experten und Buchautoren zum Thema Infektanfälligkeit, was Sie wissen müssen, um wieder dauerhaft gesund zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Infektanfälligkeit?
- Funktionsweise Immunsystem: Wie schützt es vor Infekten?
- Infektanfälligkeit vs Immunschwäche/Immundefekt
- Infektanfälligkeit: Ursachen
- Was schwächt das Immunsystem?
- Infektanfällig durch Stress
- Infektanfällig nach Corona (Long-Covid & Post-Vac-Syndrom)
- Warnzeichen für ein schwaches Immunsystem
- Untersuchungen & Diagnose
- Infektanfälligkeit: Test
- Machen Sie Ihr Immunsystem stark: Tipps, Behandlung & Hilfe
- Häufige Fragen (FAQ) zu Infektanfälligkeit
Was ist Infektanfälligkeit?
Infektanfälligkeit bedeutet, dass man häufiger als der Durchschnitt der Bevölkerung an einem Infekt erkrankt. Eine Anfälligkeit für Infektionskrankheiten lässt auf ein geschwächtes Immunsystem schließen: Der körpereigenen Abwehr ist es wiederholt nicht gelungen, Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger daran zu hindern, in den Organismus einzudringen und sich dort zu vermehren. Deshalb wird Infektanfälligkeit auch als Immunschwäche oder Abwehrschwäche bezeichnet.

Infektanfälligkeit bei Kindern
Nach Ende des Nestschutzes im Säuglingsalter bis zum Eintritt in die Grundschule sind Kinder grundsätzlich anfällig für Infekte.
Ist es normal, dass Kinder häufig Infekte haben?
Bei (Klein-)Kindern ist die Infektanfälligkeit physiologisch begründet: Ihr Immunsystem muss erst noch ‚lernen‘, wie es die Vielzahl an unbekannten Erregern wirkungsvoll bekämpft. Im Laufe des Heranwachsens nimmt die physiologische Infektanfälligkeit ab.
Wie viele Infekte pro Jahr sind bei Kindern normal?
Kinder machen in den ersten zwei Lebensjahren im Durchschnitt 13 Atemwegsinfekte durch. Sogar bis zu 20 Infektionen können als normal angesehen werden, wie die aktuelle LöwenKIDS-Studie zeigt.
Kindergarten- und Vorschulkinder sind ebenfalls deutlich häufiger als Erwachsene von Infektionskrankheiten betroffen, im Mittel sind es bis zum Schuleintritt acht bis zwölf Infektionen pro Jahr.
Wie viele Infekte pro Jahr sind bei Jugendlichen normal?
Ab dem Schuleintritt nimmt die Anzahl der Infekte deutlich ab und nähert sich spätestens im Jugendalter der durchschnittlichen Häufigkeit von Infekten an, wie sie auch für Erwachsene typisch ist: Dann gilt eine Erkrankungsrate von bis zu fünf Infekten pro Jahr als normal.
Wann ist Infektanfälligkeit bei Kindern gefährlich?
Auch wenn eine angeborene Immunschwäche extrem selten ist: Wenn die Erkrankungsrate deutlich höher ist, oft Komplikationen bei Infekten auftreten und/oder es immer wieder Rückfälle mit dem gleichen Erreger (z.B. Streptokokken) gibt, ist es wichtig, sich baldmöglich an einen Kinderarzt zu wenden. Darüber hinaus können häufige Atemwegsinfekte auch auf eine Allergie oder Asthma hinweisen.
Infektanfälligkeit bei Erwachsenen
Mit einem intakten Immunsystem erkranken Erwachsene im Durchschnitt nicht öfter als bis zu fünfmal im Jahr an einem Infekt.

Wann muss eine Infektanfälligkeit untersucht werden
Treten die Infekte häufiger auf, könnten die körpereigenen Abwehrkräfte geschwächt sein. Abklärungsbedürftig wird eine Infektanfälligkeit spätestens dann, wenn:
- die Infekte ungewöhnlich schwer verlaufen
- Komplikationen auftreten
- die Infektion chronisch wird bzw. immer wieder auftritt.
Infektanfälligkeit bei Frauen während Menstruation
Einige Frauen sind kurz vor oder während der Menstruation anfälliger für Infekte. Noch sind die Zusammenhänge zwischen den Sexualhormonen und der Immunabwehr nicht vollständig geklärt.
Aber inzwischen geht man davon aus, dass der zyklusbedingte Abfall der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron auf ihre niedrigsten Werte kurz vor Einsetzen der Regelblutung eine vorübergehende Einschränkung der Immunfunktion zur Folge hat – und der Körper damit in dieser Zeit anfälliger für Infekte ist.
Gehäufte Infekte während der Schwangerschaft
Viele werdende Mütter erkranken während der Schwangerschaft häufiger an Infekten als sie es gewohnt sind. Ein Grund ist, dass das Immunsystem seine Schlagkraft während der Schwangerschaft tatsächlich etwas herunterfährt, um die Zellen des Ungeborenen, die zur Hälfte vom Vater stammen und dem Körper der Mutter deshalb fremd sind, nicht anzugreifen.
Nach der Geburt (und Stillzeit) normalisiert sich die Aktivität des mütterlichen Immunsystems wieder.
Ist es gut, manchmal krank zu sein?
Dass wir ab und zu krank werden, liegt in der Natur des Immunsystems begründet: Die Abwehrzellen müssen kontinuierlich trainieren, um Krankheitserreger effektiv abwehren zu können. Erst durch den Kontakt mit Viren, Bakterien oder Pilzen und die erfolgreiche Bekämpfung der durch sie verursachten Infektionen lernt das Immunsystem, wie es den Organismus künftig vor einer Infektion schützt – man spricht dann auch von einer Immunität gegen diese Krankheitserreger.
Bei einigen Infektionskrankheiten ist man sogar lebenslang geschützt, wenn man sie einmal durchgemacht hat. Häufiger kommt es jedoch vor, dass das immunologische Gedächtnis mit der Zeit nachlässt, sodass Erreger nach einer Weile erneute Infektionen auslösen können, das trifft zum Beispiel auf viele Erkältungsviren zu.
Warum bin ich so oft krank?
Häufig krank zu sein, weist auf ein geschwächtes Immunsystem hin: Den Abwehrkräften gelingt es wiederholt nicht, Krankheitserreger daran zu hindern, in den Körper einzudringen und so eine Infektion auszulösen.
Die Neigung zu Infekten kann eine Vielzahl von Ursachen haben, etwa ein Mangel an bestimmten Nährstoffen durch eine einseitige Ernährung, aber auch Stress oder Schlafmangel.

Manchmal beruht eine Immunschwäche aber auch auf einem angeborenen oder erworbenen Immundefekt. Dann halten die Infekte oft länger an, sie verlaufen schwerer und ziehen oft Komplikationen nach sich.
Grundsätzlich gilt: Häufig krank zu sein, ist immer ein Alarmzeichen, dass etwas nicht stimmt – und sollte deshalb Anlass für einen Arztbesuch sein.
Alarmzeichen Infektanfälligkeit – wann sollte man zum Arzt gehen?
Nicht nur die Häufigkeit von Infekten, sondern auch Art und Verlauf können Anlass für einen Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker sein. Dazu gehört, wenn:
- Kleinkinder mehr als 13 Infektionen, Schulkinder mehr als 8 bis 12 Infektionen und Erwachsene mehr als 5 Infektionen im Jahr durchmachen
- Infekte länger andauern, in kurzen Abständen wiederkehren und/oder einzelne Symptome nicht abklingen
- Infekte schwerer verlaufen bzw. Komplikationen nach sich ziehen
- mehrere Infekte (an verschiedenen Regionen im Körper) gleichzeitig bestehen.
Warum kann der Körper Krankheitserreger nicht ausreichend abwehren?
Wenn der Körper Krankheitserreger nicht ausreichend abwehren kann, ist das körpereigene Immunsystem nicht kräftig genug. Eine Schwächung des Immunsystems kann ein vorübergehender Zustand sein, etwa als Folge einer anhaltenden Stressbelastung. Die Funktion des Immunsystems kann aber auch dauerhaft eingeschränkt sein, etwa wenn der Immundefekt angeboren ist (primärer Immundefekt).
Funktionsweise Immunsystem: Wie schützt es vor Infekten?
Das Immunsystem ist ein hochaktives System aus verschiedenen Geweben, Organen und Zellverbänden und unterliegt einer komplexen Regulation. Ist es intakt, ist das Immunsystem die wichtigste Verteidigungslinie des Organismus gegen Krankheitserreger.
Dabei stützt sich die Abwehrarbeit im Wesentlichen auf zwei Säulen: die unspezifische (angeborene) und die spezifische (erworbene) Immunabwehr, die eng miteinander verzahnt sind. Wächter des Immunsystems sind die weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die ständig in Blut und Geweben auf der Suche nach Erregern patrouillieren.

Was ist die unspezifische (angeborene) Immunabwehr?
Die unspezifische Immunabwehr (unspezifisches Immunsystem), mit der man bereits seit der Geburt ausgestattet ist, ist das erste Schutzschild des Körpers. „Unspezifisch“ deshalb, weil ihre Reaktion auf Keime immer nach gleichem Schema abläuft. Die unspezifische Immunantwort setzt ein, sobald Krankheitserreger durch kleine Wunden in die Haut oder über die Schleimhäute in den Körper eingedrungen sind (passiver Schutz).
Das Ziel: Die Eindringlinge noch am Ort des Geschehens zu eliminieren. Gelingt es den Erregern dennoch, die Schutzbarriere zu durchbrechen, werden sofort bestimmte Zellen aktiviert, zum Beispiel Fresszellen und Proteine des Komplementsystems (aktiver Schutz).
Was ist die spezifische (erworbene) Immunabwehr?
Die erworbene Immunabwehr kann gezielt auf Krankheitserreger reagieren, deshalb spricht man auch von der spezifischen Immunabwehr (spezifisches Immunsystem). Sie wird aktiviert, sobald es Eindringlingen gelungen ist, die Barrieren der unspezifischen Immunabwehr zu überwinden.
Hauptakteure der erworbenen Immunabwehr sind bestimmte Gruppen der weißen Blutkörperchen wie die T-Lymphozyten (T-Zellen) und B-Lymphozyten (B-Zellen) mit ihren Untergruppen T- und B-Gedächtniszellen. Diese Untergruppen haben die Fähigkeit, sich an die Krankheitserreger erinnern zu können.
Kommt es zu einer erneuten Infektion mit dem Erreger, werden von den B-Zellen umgehend spezielle Eiweißmoleküle, sogenannte Antikörper (Immunglobuline) produziert, die passgenau auf die spezifischen Merkmale dieses Erregers (Antigen) abgestimmt sind. Dadurch können sich die Antikörper an die Keime binden und diese so neutralisieren und eliminieren.

Die verschiedenen Immunzellen sind im ständigen Austausch miteinander. Sie kommunizieren entweder auf direktem Weg oder über Botenstoffe, zum Beispiel über sogenannte Zytokine.
Wenn nur eine Komponente des Immunsystems verändert ist, kann es zu einer Beeinträchtigung der gesamten Abwehrleistung kommen – und eine (krankhafte) Anfälligkeit für Infekte ist die Folge.
Infektanfälligkeit vs Immunschwäche/Immundefekt
Treten Infektionen häufiger auf, als es dem Alter entsprechend zu erwarten ist, weist dies auf ein vermindertes Leistungsvermögen der Abwehrfunktion hin. Dabei gilt es zu unterscheiden zwischen einer (physiologischen) Infektanfälligkeit, bei der sich keine immunologische Störung nachweisen lässt, und der Neigung zu Infekten, die Ausdruck einer krankhaften (pathologischen) Immunschwäche ist.
Welche Form der Infektanfälligkeit besteht, kann sicher nur durch eine eingehende Untersuchung festgestellt werden.
Physiologische Infektanfälligkeit ohne krankhafte Ursache
Entsteht durch Faktoren, die das Immunsystem schwächen können, wie zum Beispiel Stress oder eine einseitige Ernährung. Von einer physiologischen Infektanfälligkeit spricht man auch bei kleinen Kindern, deren Abwehrsystem erst noch seine Immunkompetenz entwickeln muss.
Sekundäre Immunschwäche (erworbener Immundefekt)
Es gibt verschiedene Ursachen, die eine sekundäre (pathologische) Immunschwäche auslösen können, etwa eine schwere Erkrankung wie HIV/Aids, Krebs oder Long-Covid-Syndrom. Sie kann aber auch als Nebenwirkung einer Chemo- bzw. Strahlentherapie oder als Folge einer medikamentösen Behandlung auftreten, die das Immunsystem unterdrückt (immunsuppressive Therapie).
Dass der Immundefekt erst im Laufe des Lebens erworben wird, kommt sehr viel öfter vor als mit einer Immunschwäche geboren zu werden.
Primäre Immunschwäche (angeborener Immundefekt)
Angeborene Immundefekte werden durch Fehler in der Erbinformation verursacht und werden auch primäre Immundefekte (PID) genannt. In Deutschland leben gegenwärtig schätzungsweise 100.000 Menschen mit einer PID.
In der Regel zeigt sich ein angeborener Immundefekt schon in den ersten Lebensjahren: Das betroffene Kind erkrankt nicht nur überdurchschnittlich oft an Infekten, sondern der Verlauf ist oft chronisch und die Komplikationsrate hoch. Typisch sind zum Beispiel wiederkehrende Mittelohr– und Lungenentzündungen, aber auch schwere Hautentzündungen und Pilzinfektionen, die sich zudem oft nur schwer therapieren lassen.
Laut einer aktualisierten Klassifikation von primären Immundefekten des Expertenausschusses der International Union of Immunological Societies (2022) werden derzeit 485 angeborene Immunitätsfehler und knapp 500 Gene mit primären Immundefekterkrankungen in Verbindung gebracht.
Von einem genetisch bedingten Defekt können praktisch alle Komponenten des Immunsystems betroffen sein. Am häufigsten (ca. 70 Prozent) sind Immundefekte, bei denen ein Antikörpermangel im Vordergrund steht. Aber auch ein Defekt der T-Zellen, der B-Zellen bzw. der B- und T-Zellen in Kombination (kombinierte B- und T-zelluläre Immundefekte), Defekte des unspezifischen zellulären Systems (Phagozyten, NK-Zellen) oder des Komplements können auftreten.
Hinzu kommen angeborene Immundefekte, die im Rahmen von komplexen genetischen Syndromen auftreten, die auch andere Organsysteme betreffen (zum Beispiel das DiGeorge-Syndrom) oder ein schwerer kombinierter Immundefekt (SCID).
Die sogenannte hämophagozytische Lymphohistiozytose (FHLH) kann sowohl genetisch (familiär) bedingt sein, dann zeigt sich eine ausgeprägte Immunschwäche meist schon im ersten Lebensjahr. Sie kann aber auch erworben sein, etwa nach einer schweren Infektionskrankheit oder im Rahmen einer systemischen Autoimmunerkrankung.
Wie wird ein angeborener Immundefekt erkannt?
Zur Sicherstellung der Diagnose richtet sich der Arzt neben verschiedenen Untersuchungen zur genauen Erfassung des Immunstatus auch nach definierten Warnzeichen bzw. nach bestimmten Schemata (zum Beispiel ELVIS und GARFIELD).
Wie wird ein angeborener Immundefekt behandelt?
Bei einem angeborenen Immundefekt ist eine lebenslange Therapie notwendig. Diese richtet sich nach Art und Schwere des Immundefekts, etwa eine medikamentöse Antikörperersatzbehandlung. Bei besonders schweren Immundefekten können auch Maßnahme wie eine Stammzelltransplantation angezeigt sein.
Infektanfälligkeit: Ursachen
Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die die Schlagkraft des Immunsystems herabsetzen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Allergien
- Autoimmunerkrankungen (Multiple Sklerose, Rheumatoide Arthritis, Lupus Erythematodes etc.)
- Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes
- Long-Covid (nach Impfung oder Infektion)
- ME/CFS
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)
- Reizdarmsyndrom und andere chronische Verdauungsstörungen
- Störungen des Darmimmunsystems (Dysbiose der Darmflora)
- Schilddrüsenerkrankungen (Hashimoto-Thyreoiditis etc.)
- Chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale, COPD
- Unentdeckte Nahrungsmittelunverträglichkeit /-allergie
- Leberschädigung
- fortgeschrittene Nierenschwäche
- Nebennierenschwäche
- Untergewicht als Folge einer Essstörung (Anorexie)
- krankhaftes Übergewicht (Adipositas)
- Chronische Störung der Energieversorgung der Körperzellen (Mitochondriopathie)
- Genetisch bedingte Abwehrschwäche (angeborener Immundefekt)
- Angeborene Stoffwechselerkrankungen wie Mukoviszidose
- Hämopyrrolurie (HPU)
- Schwere Infektionskrankheiten
- HIV/AIDS (sekundärer Immundefekt)
- Erkrankungen des blutbildenden Systems (Leukämie, Lymphdrüsenkrebs) und andere Krebserkrankungen
Weitere Ursachen für Infektanfälligkeit
- Ausgeprägter Nährstoffmangel
- Ausgeprägter Eisenmangel
- Mangel an DHEA (Dehydroepiandrosteron)
- Medikamente, die das Immunsystem bremsen oder unterdrücken (Immunsuppressiva), zum Beispiel Methotrexat, Cyclophosphamid, Glukokortikosteroide etc.)
- Zytostatika im Rahmen einer Chemotherapie bei Krebs
- Strahlentherapie
- Organtransplantation
- Störungen des Immunsystems durch Antibiotika, Antiepileptika, Säureblocker, häufiger Gebrauch von Schmerzmitteln etc.
- Einseitige Ernährungsgewohnheiten
- Versteckte chronische Entzündungen wie Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Zahnherde
- Übersäuerung
- Wechseljahre der Frau oder Wechseljahre bei Männern
Was schwächt das Immunsystem?
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Immunsystem beeinträchtigen können. Ein physiologischer Grund ist zum Beispiel das zunehmende Alter: Während Kinder in ihren ersten Lebensjahren überdurchschnittlich oft an Infekten erkranken, weil ihr Immunsystem die verschiedenen Erreger erst noch kennenlernen muss, nimmt die Schlagkraft des Abwehrsystems etwa ab dem 60. Lebensjahr allmählich wieder ab. Dadurch werden ältere Menschen nicht nur anfälliger für Infekte, sondern bei ihnen verlaufen sie oft auch schwerer und dauern länger an.
Aber auch bestimmte Grunderkrankungen oder die Einnahme von immununterdrückenden Medikamenten (Immunsuppressiva) können zu einer Schwächung des Immunsystems führen. Hinzu kommen verschiedene beeinflussbaren Faktoren wie:
- Einseitige Ernährung
- Nährstoffmangel
- Übermäßiger Alkoholkonsum
- Rauchen
- Bewegungsmangel
- Zu intensives körperliches Training (Open-Window-Phänomen)
- Unter- und Übergewicht
- Stress
- Schlafmangel
Welcher Mangel steckt hinter Infektanfälligkeit?
Meist steht ein Nährstoffmangel hinter gehäuften Infekten, insbesondere ein Mangel an:

Ich empfehle Jugendlichen und Erwachsenen bei Infektanfälligkeit diesen Wirkstoffkomplex aus Vitamin D, Vitamin C und Zink zur kurmäßigen Einnahme über 2-3 Monate:
Immun-Bundle
Einnahmeempfehlung für 2-3 Monate: Vitamin D3 Tropfen: Täglich 1 Tropfen zu einer Mahlzeit einnehmen. Ester C® Gold: Täglich 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu einer Mahlzeit einnehmen. Zinkcitrat 30: Jeden 2. Tag 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu einer Mahlzeit einnehmen.
Infektanfällig durch Stress
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) benennt Stress als das größte Gesundheitsrisiko des 21. Jahrhunderts.
Untersuchungen belegen seit mehr als 50 Jahren, dass es eine enge Wechselwirkung zwischen dem Zentralen Nervensystem, der Psyche und dem Immunsystem gibt.
Beispielsweise wirken Botenstoffe der Nerven auch direkt auf die Immunzellen – und Botenstoffe des Immunsystems beeinflussen die Nerven. Diesem engen Austausch entsprechend können sich auch psychische Belastungen direkt auf das Immunsystem auswirken!
Kann die Psyche das Immunsystem schwächen?
Vor allem, wenn die Belastung länger anhält, können die Abwehrkräfte so geschwächt werden, dass Krankheitserreger schlechter abgewehrt werden und die Infektanfälligkeit steigt.
Warum macht ständiger Stress krank?
Stress hat einen direkten Einfluss auf das Immunsystem: Ist er nur von kurzer Dauer, erhöht Stress sogar die Immunabwehr. Hält die Stressbelastung jedoch länger an, werden die Abwehrkräfte geschwächt.
Ein Grund ist die hohe Konzentration des Stresshormons Cortisol im Blut, die bei Dauerstress entsteht. Vor allem die Immunzellen – sowohl des spezifischen wie auch des unspezifischen Immunsystems – werden durch zu viel Cortisol in Mitleidenschaft gezogen: Sie verlieren ihre Fähigkeit, sich zu vermehren, ihre Anzahl sinkt – und das körpereigene Abwehrsystem ist immer weniger in der Lage, Krankheitserreger effektiv abzuwehren.
Dies wird auch durch Untersuchungen bestätigt: Werden Menschen, die stark unter Stress stehen, Erkältungsviren ausgesetzt, erkranken sie schneller und heftiger als Personen, die sich nicht gestresst fühlen.
Chronisch gestresste Menschen erkranken im Übrigen nicht nur häufiger an Infektionen, sondern bei ihnen heilen auch Wunden deutlich langsamer.
Infektanfällig nach Corona (Long-Covid & Post-Vac-Syndrom)
Bei manchen Menschen scheinen die Abwehrkräfte im Zuge einer durchgemachten SARS-CoV-2 Infektion oder einer Impfung dagegen (Post-Vac-Syndrom oder Long-Covid nach Impfung), langfristig schlechter zu funktionieren.
Auch wenn die eindeutige diagnostische Klarheit oft ausbleibt, zeigt sich in der Praxis doch deutlich, dass seit der Corona-Pandemie eine signifikante Zunahme von genereller Infektanfälligkeit und Autoimmunerkrankungen zu verzeichnen ist.
Meist stehen bei Long-Covid oder Post-Vac-Syndrom die folgenden Symptome im Vordergrund und werden oft erst nach langer “Ärzte-Odyssee” richtig zugeordnet:
- Infektanfälligkeit
- Starke psychische und körperliche Erschöpfbarkeit und Ermüdbarkeit
- Störung der Konzentration, Merkfähigkeit oder des Gedächtnisses
- Depressive Verstimmung, Ängste, Interesse – und Freudlosigkeit, Reizbarkeit
- Schlafstörungen verbunden mit Tagesmüdigkeit
Wenn diese Symptome nach Corona-Infektion oder nach Corona-Impfung (meist der 2.) aufgetreten sind, empfehle ich diesen Wirkstoffkomplex aus Ashwagandha, Ubiquinol und NADH zur kurmäßigen Einnahme über 3-4 Monate:
Ubiquinol CoQ10 100 mg vegan Gold, 60 Kapseln
+
NADH 20 Superior, 60 Kapseln
+
Ashwagandha, 60 Kapseln
Einnahmeempfehlung über 3 Monate: jeweils 1 Kapsel täglich. Drei ausgewählte Mikronährstoff-Präparate, die beste Studienergebnisse bei Long-Covid und Post-Vac-Syndrom zeigen.
Warnzeichen für ein schwaches Immunsystem
Häufige, wiederkehrende bzw. nicht vollständig abklingende bakterielle und/oder virusbedingte Infektionen weisen auf eine Schwäche der körpereigenen Abwehrkräfte hin. Oft bleibt dann auch der Erfolg einer Behandlung aus.

Ein weiteres wichtiges Warnzeichen ist die Neigung zu Komplikationen, etwa wenn ein Schnupfen immer wieder eine Nasennebenhöhlenentzündung oder Husten eine schwere Bronchitis und sogar eine Lungenentzündung nach sich zieht.
Ebenso können häufige Mittelohrentzündungen (vor allem bei Kindern), Herpes-Infektionen, hartnäckige Pilzinfektionen (etwa im Mund oder auf der Haut), die Neigung zu Abszessen und/oder Infektionskrankheiten durch Erreger, die für den Organismus eigentlich harmlos sind, Folgen eines geschwächten Immunsystems sein.
Bei Kindern kann sich auch eine unzureichende Gewichtszunahme oder Beeinträchtigungen im Wachstum hinzugesellen.
Warnzeichen dieser Art sollten grundsätzlich abgeklärt werden – auch um eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen!
Untersuchungen & Diagnose
Am Anfang der Diagnostik steht die ausführliche Beschreibung der Krankheitsgeschichte (Anamnese). Hierbei ergeben sich häufig schon entscheidende Hinweise, welche Ursachen einer Schwächung des Immunsystems zugrunde liegen. Wichtig ist immer auch eine Analyse der Lebensgewohnheiten, die das Immunsystem schwächen.
Weitere wichtige Untersuchungen sind:
- Körperliche Untersuchung, einschließlich Zungen- und Pulsdiagnostik
- Laboruntersuchung: Komplettes Blutbild einschließlich der Bestimmung von bestimmten Immunzellen sowie Antikörpern
- Abklärung eines Nährstoffmangels (Blutuntersuchung)
- Darmdiagnostik, einschließlich einer ausführlichen Stuhlanalyse
- Gegebenenfalls Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten bzw. -allergien (Blutprobe, Pricktest)
- Hormonanalyse (Speicheltest): Östrogen, Progesteron, Serotonin u.a.
- Bei Dauerstress: Speicheltest zur Bestimmung des Cortisolspiegels, DHEA, Adrenalin u.a.
- Urinuntersuchung zur Abklärung von HPU (Hämopyrrolurie)
Welche Blutwerte bei Infektanfälligkeit bestimmen?
Bei einer Infektanfälligkeit wird in der Regel eine Blutuntersuchung durchgeführt, um unter anderem folgende Werte zu bestimmen:
- Großes Blutbild, einschließlich einer differenzierten Betrachtung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und ihrer Untergruppen (Lymphozyten, Granulozyten, Monozyten)
- CRP-Wert
- Bestimmung von Antikörpern: Immunglobuline IgG, IgA, IgM, IgD, IgE
- Bestimmung von wichtigen Mikronährstoffen und Vitaminen: Selen, Vitamine D, Vitamin B12, Folsäure (B9), Eisen (Ferritin), Zink
Infektanfälligkeit: Test
Medizinisches Allgemeinwissen besagt, dass der Darm der Sitz des Immunsystems ist und knapp 80 Prozent aller Abwehrreaktionen hier ablaufen.
Die Erfahrung in der Praxis zeigt, dass hinter physiologischer Infektanfälligkeit fast immer anhaltender Stress steht, der insbesondere den Darm und die Nebennieren schwächt.
Seltsamerweise untersucht bei Infektanfälligkeit kaum ein Arzt den Darm oder die Nebennieren.
Mit diesen beiden einfachen Testsets können Sie das ganz einfach selbst untersuchen und endlich herausfinden, warum Sie ständig krank sind!
Sie können die Tests eines hochqualifizierten medizinischen Labors, das höchste Qualitätsstandards erfüllt und durch die Deutsche Akkreditierungsstelle DAkkS akkreditiert ist, über den Link bestellen, zuhause durchführen und das Testergebnis per Email zu einer Auswertung (im Rahmen einer Videosprechstunde) an meine Praxis senden. Eine einfach zu verstehende Anleitung liegt bei. Geben Sie im 1. Bestellschritt den Gutscheincode AP34961 ein, um 5% Rabatt zu erhalten.
Stress & Erschöpfung Test
Laborchemische Analyse von Adrenalin, Cortisol im Tagesprofil, DHEA, Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im Speichel zur Bestimmung der aktuellen neuroendokrinen Situation.
Gesundheitscheck Darm
Mikrobiologische Analyse der aeroben und anaeroben Leitkeime, Schimmelpilze, Hefen sowie die quantitative Untersuchung auf Verdauungsrückstände, α-1-Antitrypsin, Calprotectin, Gallensäuren, Pankreas Elastase, sekretorisches IgA
optional:
Hämopyrrolurie Urintest
Laborchemische Analyse von Hämopyrrol (HPU) im Urin zur Bestimmung eines funktionellen Vitamin-B6- und Zink-Mangels
Säure-Basen-Test
Infekte machen den Organismus sauer und ein saurer Stoffwechsel ist Grundlage für Infektanfälligkeit und wiederkehrende Entzündungen. Um diesen Kreislauf zu stoppen, sollte man wissen, wie es um den Säure-Basen-Haushalt bestimmt ist.
Speicheltest Melatonin
Dieser Speicheltest erkennt eine Verringerung (aber auch eine Erhöhung) der Hormon –Konzentration von Melatonin, die beide zu Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit führen. Melatonin ist der wichtigste Gegenspieler von Cortisol.
Bei Verdacht auf einen primären oder sekundären Immundefekt kommen weitere Untersuchungen infrage, etwa eine molekulargenetische Untersuchung zum Nachweis/Ausschluss eines genetisch bedingten Immundefekts, eine Gewebeprobeentnahme des Knochenmarks / der Lymphknoten zur Überprüfung von Immunzellen, gegebenenfalls auch ein HIV-Test.
Machen Sie Ihr Immunsystem stark: Tipps, Behandlung & Hilfe
Menschen, die mich in meiner Praxis wegen Infektanfälligkeit aufsuchen, haben meist schon viel versucht, einiges an Zeit und Geld investiert – und sind geschwächt und frustriert, weil sich kein wirklich durchschlagender Erfolg einstellen mag.
Ständig krank – Was tun?
Wenn Sie davon ausgehen, dass min. zwei der folgenden Punkte vor der Infektanfälligkeit Teil Ihres Lebens waren:
– anhaltende Stressbelastung
– sorgenvolle Gedanken
– zu wenig Schlaf
– einseitige Ernährung
– zu viel Genussmittel
…dann versuchen Sie diese Umstände zu verändern und machen Sie eine 3-Monats-Kur (für Kinder & Erwachsene) mit diesen 3 Präparaten – danach sollte es Ihnen deutlich besser gehen und die erhöhte Infektanfälligkeit abnehmen.
Die hier empfohlenen Mittel der Fa. Biogena haben sich in meiner Praxis in vielen Jahren als herausragend in ihrer Wirkung bewährt und sind Reinsubstanzen, also garantiert frei von Farb-, Konservierungs- und technischen Hilfsstoffen.
ImmunoMyk, 90 Kapseln
Täglich 3 x 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu den Mahlzeiten einnehmen. Kinder 1.-9. Lebensjahr: täglich 1 Kapsel; Kinder 10.-14. Lebensjahr täglich 2 Kapseln (Kapselinhalt kann auch in Wasser oder Tee gegeben werden). Kombiniert Vitalpilze (Reishi & Shiitake) mit pflanzlichem Vitamin C aus Acerola- und Camu-Camu-Fruchtextrakt plus Vitamin E und Zink. Die Vitalpilze Reishi und Shiitake besitzen aktivierende Effekte auf Lymphozyten, Leukozyten und natürliche Killerzellen und werden traditionell gegen bakterielle und virale Erkrankungen sowie bei Hefepilzinfektionen (z.B. Candida, Herpes oder bei grippalen Infekten) eingesetzt.
+
Vitamin D3 Tropfen
Täglich morgens 1 Tropfen einnehmen
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Curcuma 500, 60 Kapseln
Täglich 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu einer Mahlzeit einnehmen. Kinder bis zum 12. Lebensjahr nehmen dieses Präparat max. für 4 Wochen. Zur Unterstützung der Immunfunktion und zum Erhalt der normalen Immunabwehr.
Zusätzlich, wenn schon min. einmal in den vergangenen 6 Monaten ein Antibiotikum eingenommen wurde:
AC7 Komplex, 120 Kapseln (3 mal 120 Kapseln für eine 4-monatige Kur)
Täglich 3 x 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu den Mahlzeiten einnehmen (Kapselinhalt kann auch in Wasser oder Tee gegeben werden). Traditionell werden diese ausgewählten Kräuter- und Pflanzenextrakte zum Schutz vor unerwünschten Mikroorganismen im Körper eingesetzt – eine Situation, wie sie durch häufige Antibiotikagaben entsteht.
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für Kinder: Junior Omni Lactis 6
Kinder 2–4 Jahre: 1 g Pulver/Tag Kinder 5–9 Jahre: 1–2 g Pulver/Tag Kinder/Jugendliche ab 10 Jahren: 2 g Pulver/Tag Täglich 1–2 g Pulver (1/2–1 gestrichener Teelöffel) in 1/4 bis 1/2 Glas Wasser einrühren. Nach 10–15 Minuten umrühren und trinken. Einnahme ca. 30 Minuten vor einer Mahlzeit. Bei gleichzeitiger Verwendung von Antibiotika wird ein zeitlicher Abstand von mehreren Stunden empfohlen.
für Erwachsene: Omni Lactis 20 Gold, 180 Kapseln
Täglich 2 x 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit circa 30 Minuten vor einer Mahlzeit einnehmen. Mit 20 Milliarden vermehrungsfähigen Bakterien pro Tagesdosis aus 10 verschiedenen, wissenschaftlich untersuchten Bakterienstämmen. In patentierten Kapseln zur sicheren Magenpassage und zum Schutz der Bakterien vor Magensäure.
Zusätzlich für Kinder und Erwachsene zur äußerlichen Anwendung:
Spenglersan Erkältungs-Set
Die Spenglersan-Immuntherapie zählt zu den sogenannten “Umstimmungstherapien”, die das Immunsystem nachhaltig anregen können. Wird traditionell angewendet bei: Behandlung und Vorbeugung grippaler und weiterer Infekte, Entzündungen jeglicher Art, Herpes, Bronchitis. Therapieschema für ein unspezifisches Immuntraining für Erwachsene (6 Wochen): morgens, mittags, abends je 10 Sprühstöße in die Ellenbeuge einreiben. Bei Kindern wird dem Alter entsprechend ein Sprühstoß pro Lebensjahr dosiert, ebenfalls 3 x täglich.
Während des akuten Infekts:
Kolloidales Silber 25 ppm, 500ml
3 mal täglich 1 Teelöffel ca. 20 Sekunden im Mund spülen und dann schlucken. Anwendung solange bis die akuten Beschwerden abklingen (max. 2 Wochen). Kolloidales Silber wirkt wie ein Breitband-Antibiotikum und tötet alle einzelligen Parasiten (Bakterien, Viren, Pilze) in kürzester Zeit ohne Nebenwirkungen ab. Sie werden erstaunt sein, wie schnell eine Besserung eintritt.

10 Tipps zur Stärkung Ihres Immunsystems
Tipp 1 – Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährungsweise setzt auf viel frisches Obst und Gemüse, aber wenig Fleisch. Auf diese Weise wird der Körper mit allen wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt, die er für ein schlagkräftiges Immunsystem benötigt. Wichtig ist auch, dass die Kost reich an Ballaststoffen (enthalten zum Beispiel in Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten etc.) ist, um so auch das darmeigene Immunsystem zu stärken.
Tipp 2 Regelmäßige Bewegung
Vor allem Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen regen das Immunsystem an. Empfohlen wird, mindestens dreimal pro Woche 30 bis 45 Minuten zu trainieren. Dies kann sich auch positiv auf die Atemwege auswirken.
Tipp 3 Auf einen ausreichenden Schlaf achten
Zahlreiche Studien belegen: Schon einige Tage Schlafmangel hintereinander können die Abwehrkräfte schwächen.
Tipp 4 Stress möglichst vermeiden, für ausreichende Entspannung sorgen
Da zu viel Stress dem Immunsystem schadet und eine erhöhte Infektanfälligkeit forcieren kann, sind ausreichende Entspannungs- bzw. Erholungsphasen wichtig, um einer möglichen Stressbelastung entgegenzuwirken. Eine gute Möglichkeit, um Stress abzubauen, ist körperliche Aktivität. Aber auch das Erlernen einer Entspannungsmethode (autogenes Training, Yoga etc.) kann wertvolle Dienste leisten.
Tipp 5 Viel frische Luft
Sich viel im Freien aufzuhalten, stärkt generell die körpereigenen Abwehrkräfte und sorgt dafür, dass der Körper genug Vitamin D bilden kann, das ebenfalls für ein intaktes Immunsystem unerlässlich ist. Pro Tag genügen hierfür 15 bis 20 Minuten Sonnenlicht, im Herbst und Winter und an bedeckten Tagen ist mindestens eine Stunde nötig.
Tipp 6 Maßnahmen zur Abhärtung
Regelmäßige Saunagänge, Wassertreten nach Kneipp oder auch Wechselduschen sind ideale Möglichkeiten, sich durch Wärme und Kälte im Wechsel abzuhärten und so das Immunsystem zu stärken.
Tipp 7 Rauchverzicht
Rauchen hat viele gesundheitsschädliche Auswirkungen, eine davon ist eine Schwächung des Immunsystems. Schon wenige Monate nach dem Rauchverzicht nimmt die Schlagkraft der Abwehrkräfte wieder deutlich zu.
Tipp 8 Alkohol meiden
Durch regelmäßigen Alkoholkonsum wird die Funktionsfähigkeit des Immunsystems herabgesetzt. Deshalb macht es Sinn, den Alkoholgenuss auf ein Minimum zu reduzieren, dies gilt umso mehr, wenn bereits eine Anfälligkeit für Infekte besteht.
Tipp 9 Pflanzliche Heilmittel
Es gibt einige pflanzliche Arzneien, denen eine immunstimulierende Wirkung zugeschrieben wird, allen voran Sonnenhut (Echinacea) oder Taigawurzel. Auch Propolis („Bienenantibiotikum“) gehört zu den natürlichen immunstärkenden Mitteln. In meiner Praxis kommt Propolis-Tinktur mit Manuka Honig bei Infekten und Infektanfälligkeit mit gutem Erfolg zum Einsatz.
Propolis-Tinktur 40 Prozent + Watson & Son Manuka-Honig MGO 600+
Füllen Sie einen Eierbecher zur Hälfte mit dem Honig, geben Sie ca. 10-15 Tropfen Propolis hinzu und verrühren Sie die beiden Substanzen bis eine halbflüssige Masse entsteht. Eine Messerspitze davon ca. 5- bis 10-mal täglich lutschen und dann schlucken (nicht bei Bienenallergie).
Tipp 10 Don´t worry – be happy
Lachen ist die beste Medizin – und das ist nicht nur eine Redensart. In vielen Studien konnte gezeigt werden, dass Lachen Immunzellen aktiviert und Stresshormone reduziert, das tut Ihnen und Ihrer Umwelt gut.
Welcher Arzt bei Infektanfälligkeit?
Wenn Erwachsene mehr als 5 und Kinder mehr als 12 Infekte pro Jahr bekommen, sollten sie den Haus- oder Kinderarzt aufsuchen. Bei Verdacht auf krankhafte Infektanfälligkeit werden Immunologen, auch als Allergologen bekannt, hinzugezogen.
Infektanfälligkeit ohne Antibiotika behandeln
Antibiotika können bei manchen Erkrankungen lebensrettend sein. Damit das so bleibt, ist eine anderer Umgang damit nötig. Meist werden Antibiotika zu schnell, zu häufig und zu lange verschrieben – und das kann gefährlich sein!
Ein Beispiel: Das Antibiotikum Ciprofloxacin ist das gängigste Mittel aus der Gruppe der so genannten Fluorchinolone. Sie sind schon lange auf dem Markt und werden in Arztpraxen häufig, u.a. Infekten der Atemwege und Harnwege sowie Infekten im Hals-Nasen-Ohren-Bereich verordnet. Und das, obwohl das Bundesinstitut für Arzneimittel- und Medizinprodukte (BfArM) in einem Rote-Hand-Brief auf schwerwiegende, anhaltende, die Lebensqualität beeinträchtigende und möglicherweise irreversible und tödliche Nebenwirkungen hinweist und Ciprofloxacin eigentlich nur noch bei lebensbedrohlichen Erkrankungen verwendet werden sollte.
Auch werden Antibiotika meist falsch verschrieben bezüglich der Einnahmedauer. Bisher galt, dass die für einen bestimmten Zeitraum festgesetzte Antibiotikatherapie auch nach Verschwinden der Symptome fortgeführt wird. Inzwischen gibt es jedoch Belege, dass bei vielen Infektionen eine kürzere Einnahmezeit genauso wirksam, oder sogar noch wirksamer ist. Diese Erkenntnis hat auch die WHO in der World Antibiotic Awareness Week (November 2017) aufgegriffen – ein wichtiger Paradigmenwechsel, der in vielen Arztpraxen noch nicht angekommen ist.
Die Erfahrung zeigt, dass auch bei physiologischer Infektanfälligkeit oft nichts anderes empfohlen wird als Antibiotika. Doch meist bleibt damit nicht nur der gewünschte Behandlungserfolg aus, sondern es führt zusätzlich zu einer Schwächung der Abwehrkräfte. Abhängig vom Antibiotikum kann es ein halbes Jahr, manchmal auch bis zu 2 Jahre dauern, bis sich das Mikrobiom (das Zentrum Ihrer Immunität) von der Antibiose wieder erholt hat.
Entscheiden Sie sich lieber von Anfang an für eine ganzheitliche Behandlung, die Krankheit als Heilungsversuch versteht, der individuell unterstützt werden kann, um vollständig und nachhaltig gesund zu werden.
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Häufige Fragen (FAQ) zu Infektanfälligkeit
Erstellungsdatum:
22.04.2023
Autoren:
Markus Breitenberger, Heilpraktiker und Homöopath. Seit über 25 Jahren behandelt er in eigener Praxis schwerpunktmäßig Menschen, v.a. mit chronischen Beschwerden, die in der Schulmedizin als unheilbar gelten. Autor von 2 Büchern zum Thema Autoimmunerkrankungen und zahlreichen medizinischen Fachartikeln.
Dr. Nicole Schaenzler, Philologin und Medizinjournalistin. Herausgeberin eines Gesundheitsmagazins und Fachautorin zahlreicher Bücher zu medizinischen Themen.
Quellen:
Susan Langer, Johannes Hörn, Cornelia Gottschick u.a.: Symptombelastung und Faktoren im Zusammenhang mit akuten Atemwegsinfektionen in den ersten beiden Lebensjahren – Ergebnisse der LoewenKIDS-Kohorte. In: „Respiratory Infection in Children“, eine Spezialausgabe des Fachjournals „Microorganisms“ (MDPI 2022, 5. Januar 2022)
Stuart G. Tangye, Waleed Al-Herz, Aziz Bousfiha u.a.: Human inborn errors of immunity: 2022 update on the classification from the International Union of Immunological Societies Expert Committee. In: J Clin Immunol Okt. 2022;42(7):1473-1507. doi: 10.1007/s10875-022-01289-3. Epub 24. Juni 2022.
Sabine Oertelt-Prigione: Immunologie und Menstruationszyklus. In: Autoimmun-Review. Mai 2012;11(6-7):A486-92. doi: 10.1016/j.autrev.2011.11.023.
aerzteblatt.de: Antibiotika-Einnahme: Einfache Faustregeln greifen zu kurz