Kurz zusammengefasst
- Ein Blähbauch (früher: Blähsucht) ist keine eigenständige Erkrankung in der Medizin, sondern ein Symptom, das in vielen Fällen harmlos ist, jedoch äußerst unangenehm sein kann.
- Ein Blähbauch geht oft mit Blähungen einher, hervorgerufen durch viel Luft bzw. eine übermäßige Gasansammlungen im Darm (Meteorismus). Stauen sie sich im Darm , anstatt zügig über den Anus zu entweichen, bläht der Bauch buchstäblich auf.
- Es sind vielfältige Ursachen möglich. Ein häufiger Auslöser für einen Blähbauch und Blähungen mit einem vermehrten Abgehen von Darmwinden (Flatulenz) sind ungünstige Ernährungsgewohnheiten.
- Tritt ein geblähter Bauch immer wieder auf, sollte die Ursache abgeklärt werden, um gegebenenfalls eine zugrundeliegende Erkrankung behandeln zu können.
- Häufige krankheitsbedingte Ursachen für eine übermäßige Gasproduktion, einen Blähbauch und Blähungen sind unter anderem Nahrungsmittelunverträglichkeiten und ein Reizdarmsyndrom.
- Ein Blähbauch und Blähungen ohne krankhafte Ursache kann gut selbst mit Hausmitteln behandelt werden.
- Oft hilft schon eine Änderung der Essgewohnheiten, zum Beispiel der Verzicht auf blähende Lebensmittel.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Blähbauch (Meteorismus)?
- Welcher Test bei Blähbauch?
- Welche Ursachen und Auslöser kann ein Blähbauch haben?
- Meteorismus – Diagnose der Grunderkrankung wichtig
- Blähbauch-Symptome sind vielfältig
- Blähbauch-Therapie ist sehr individuell
- Was hilft bei Blähungen und aufgeblähtem Bauch?
- 4 Hausmittel für aufgeblähten Bauch & Blähungen
- Aufgeblähter Bauch – Lebererkrankungen als Ursachen
- Blähbauch durch Myom
- Blähbauch nach dem Essen
- Blähbauch und Reizdarm – was tun?
- Blähbauch durch gestörte Darmflora
- Aufgeblähter Bauch durch Medikamente
- 6 Praktische Tipps zur Selbsthilfe bei Blähbauch & Blähungen
- FAQs zu Blähbauch (Meteorismus)
Was ist ein Blähbauch (Meteorismus)?
Ein Blähbauch (Meteorismus) oder ein geblähter Bauch (früher: Blähsucht) ist erst einmal genau das, wonach es klingt: Der Bauch fühlt sich unnatürlich aufgebläht an, oft ist er auch sichtbar vorgewölbt, der Bauchumfang hat zugenommen. Zudem ist der Bauch häufig hart, er drückt und spannt.
Ursache ist in den meisten Fällen eine große Menge Luft im Bauch – hervorgerufen durch eine übermäßige Ansammlung von Gasen im Verdauungstrakt. Dieses Phänomen wird in der Fachliteratur beschrieben als Meteorismus.
Wie entstehen Gase im Darm?
Wesentlich dafür verantwortlich sind die Bakterien der Darmflora (Darmmikrobiom) im Dickdarm: Sie bilden Gase, vor allem Stickstoff, Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff, während sie Nahrungsbestandteile wie Kohlenhydrate und Proteine, die unverdaut vom Dünndarm in den Dickdarm befördert wurden, aufspalten (vergären).
Ein Großteil dieser Gase tritt über die Darmwand ins Blut über. Mit dem Blutstrom wird das Gas dann weiter in Richtung Lunge transportiert und unbemerkt ausgeatmet, der Rest entweicht über den Anus (After).
Wie oft Pupsen ist normal?
Zu diesen Pupsen kommt es bis zu 20 Mal pro Tag. In der Regel sind sie leise und geruchslos.
Warum stinken Pupse?
Mitunter entweichen Gase aber auch laut und übelriechend, dann enthalten sie meist viel Schwefelwasserstoff oder auch gasförmige (flüchtige) Fettsäuren wie Buttersäure oder Propionsäure. Diese Substanzen entstehen zum Beispiel beim Abbau von Eiweißen (Aminosäuren), können aber auch mit der spezifischen Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft im Darm zusammenhängen.
Warum hat man Bauchschmerzen bei Blähbauch?
Wurde übermäßig viel Gas gebildet, kann es passieren, dass der Gasüberschuss anstatt zügig nach oben (als Rülpsen beziehungsweise Aufstoßen) oder nach unten (über den Darmausgang) zu entweichen, zu Blähungen wird, die nun den Bauch aufblähen: Die Bauchdecke wölbt sich durch das angesammelte Gas nach außen und die Darmwände werden gedehnt.
Menschen, deren Darmwände besonders sensibel auf diese Dehnungsreize reagieren (Hypersensibilität), leiden dann oft unter starken Bauchschmerzen. Diese Hypersensibilität ist zum Beispiel für ein Reizdarmsyndrom typisch. Aber auch bei Gesunden kann zu viel Gas im Darm ein Drücken oder Stechen hervorrufen.
Erst, wenn die Blähungen aus dem Darm nach außen entweichen, bessern sich die Beschwerden des Blähbauchs. Dieses vermehrte Abgehen von Winden aus dem Darm wird, so die medizinische Definition, Flatulenz genannt.
Blähungen und ein Blähbauch können aber auch getrennt voneinander auftreten. Und manchmal hat man auch nur die Empfindung, einen Bauch zu haben, der aufgebläht und dessen Bauchdecke unnatürlich gespannt ist, ohne dass andere diese Beobachtung teilen.
Verschwindet der aufgeblähte Bauch wieder?
Der Abgang der Darmwinde sorgt meist für eine umgehende Erleichterung. Dennoch kann es eine Weile dauern, bis so viele Gase entwichen sind, dass der aufgeblähte Bauch wieder seinen normalen Umfang erhält. Normalerweise verschwinden die Symptome von allein.
Ist ein Blähbauch gefährlich?
Ein Blähbauch ist meist nicht gefährlich und muss nicht unbedingt krankheitsbedingt sein. Denn die Entstehung von Gasen ist unvermeidbarer Teil des Verdauungsprozesses.
Welcher Test bei Blähbauch?
Meist kann man die Ursachen für einen gewöhnlichen Blähbauch auch schon selbstständig diagnostizieren, ohne einen Arzt aufzusuchen.
Dieser Test gibt Aufschluss über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten, wenn Sie unter einem Blähbauch leiden. Sie können den Test über den Link bestellen, bequem und einfach zuhause durchführen und das Ergebnis zur kostenpflichtigen Auswertung an meine Praxis schicken.
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Welcher Arzt ist zuständig für Blähbauch?
In der Regel reicht es bei Beschwerden, wie sie durch einen Blähbauch verursacht werden, den Hausarzt zu konsultieren.
Nur wenn dieser es für nötig erachtet, wird man zum Facharzt, einem Gastroenterologen überwiesen.
Wann muss man ins Krankenhaus mit Blähbauch?
Im Extremfall kann ein Blähbauch Anzeichen eines beginnenden Darmverschlusses sein – ein medizinischer Notfall, der umgehend im Krankenhaus behandelt werden muss.
Welche Ursachen und Auslöser kann ein Blähbauch haben?
Die Ursachen für einen Blähbauch und Blähungen sind vielfältig. In vielen Fällen sind sie Folge einer Ernährung mit blähenden Nahrungsmitteln. Dementsprechend unkompliziert lassen sich die unangenehmen Symptome durch eine Umstellung der Essgewohnheiten weitgehend vermeiden, indem man gezielt auf das entsprechende Lebensmittel verzichtet.
Vergehen die Blähungen jedoch nicht von selbst wieder, sprechen sie auf Selbsthilfemaßnahmen nicht an und/oder werden sie von ungewöhnlichen Symptomen begleitet, sollten sie von einem Mediziner abgeklärt werden – auch um behandlungsbedürftige Ursachen auszuschließen.
So sind Blähungen zum Beispiel Leitsymptom eines Reizdarmsyndroms und einer bakteriellen Überwucherung des Dünndarms (SIBO), bei der die Patienten häuft auch unter einem Blähbauch leiden.
Was macht einen Blähbauch?
- Ein harmloser Auslöser einen aufgeblähten Bauch und Flatulenzen sind die Trink- und Ernährungsgewohnheiten: Der Genuss von kohlensäurehaltigen Getränken und/oder Nahrungsmitteln, die besonders viele nicht-verdauliche Bestandteile, zum Beispiel bestimmte (kurzkettige) Zuckerverbindungen und Ballaststoffe enthalten, fördern die Gasbildung und damit die Gasansammlung im Darm – unangenehme Blähungen und ein geblähter Bauch sind die Folge. Dieses Phänomen tritt auch bei Gesunden auf und vergeht von selbst wieder.
- Bei manchen Menschen ist eine ungünstige Zusammensetzung von Darmbakterien (Dysbiose) der Grund für die Produktion von größeren Gasmengen. In diesem Fall leiden die Betroffenen oft unter weiteren Störungen der Verdauung.
- Bewegungsstörungen des Magen-Darm-Trakts (gastrointestinale Motilitätsstörungen) können einen Blähbauch und Blähungen zur Folge haben. Unter einer solchen Motilitätsstörung leiden zum Beispiel oft Patienten mit funktionellen Problemen im Verdauungssystem.
- Das häufige Schlucken von Luft (Aerophagie) kann ebenfalls ein Grund für einen geblähten Bauch sein, etwa weil man viel Kaugummi kaut oder zu hastig isst. Auch Stress und Angst haben oft zur Folge, dass der Betroffene unwillkürlich zu viel Luft schluckt. Übermäßiges Luft schlucken kann aber auch durch Erkrankungen verursacht werden, zum Beispiel durch die Refluxkrankheit (Gastroösophageale Refluxkrankheit, GERD).
- Menschen, die stark unter Stress stehen, entwickeln manchmal einen Blähbauch, ohne dass gleichzeitig Blähungen infolge einer übermäßigen Produktion von Gas bestehen.
- Eine Überblähung des Bauchs kann auch durch angestrengtes Zurückhalten von Pupsen bedingt sein.
- Auch einige Medikamente können Meteorismus auslösen, dazu gehören zum Beispiel Abführmittel (Laxanzien), insbesondere, wenn sie Milchzucker oder Lactulose enthalten, aber auch entzündungshemmende Schmerzmittel sowie blutzuckersenkende Medikamente wie Glucosidasehemmer und einige Antibiotika.
Blähungen durch Abführmittel
Ein unsachgemäßer oder langjähriger Gebrauch von Abführmitteln zur Behandlung von Verstopfung gehört ebenfalls zu den Ursachen, die zu Störungen im Darm führen und dann vermehrte Blähungen zur Folge haben können.
Denn Abführmittel verändern mit der Zeit nicht nur die Darmschleimhaut, sondern auch die Zusammensetzung der Darmbakterien. Außerdem wird der Darm immer träger, die Darmbewegung verlangsamt sich – und die Verstopfung verschlimmert sich.
Zudem führen beide Faktoren zu einer vermehrten Produktion von Gas im Darm. Doch fördert eine verringerte Darmaktivität nicht nur Gasansammlungen, sondern der Gasüberschuss kann sich auch im Darm anstauen – und der Bauch fühlt sich aufgebläht an.
Patienten, die aus medizinischer Notwendigkeit von ihrem Arzt Abführmittel verordnet bekommen haben, sollten in regelmäßigen Abständen über mögliche Veränderungen Bericht erstatten.
Welche Erkrankungen können ursächlich für Meteorismus verantwortlich sein?
Es ist wichtig manifeste Erkrankungen, die für einen Blähbauch verantwortlich sein können, zu erkennen und zu behandeln. Dazu gehören zum Beispiel:
- Reizdarm – an diese funktionelle Darmerkrankung muss vor allem dann gedacht werden, wenn Blähungen mit Blähbauch und Bauchschmerzen länger als drei Monate bestehen.
- Reizmagen bzw. Dyspepsie
- Nahrungsmittelallergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten wie eine Milcheiweißallergie, Milchzuckerunverträglichkeit, Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fruktoseintoleranz) oder Glutenunverträglichkeit bzw. Zöliakie
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)
- Veränderungen der Darmflora (Dysbiose): Zum einen kann sich die übermäßige Bildung von Gas infolge einer Dysbiose entwickeln, zum anderen können häufige Blähungen selbst die Darmflora beeinträchtigen.
- Organgisch bedingte Motilitätsstörungen im Verdauungssystem (Chronische intestinale Pseudoobstruktion, CIPO)
- Bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms (SIBO)
- Glutenunverträglichkeit, Zöliakie
- Befall von Darmparasiten: Beispielsweise verursacht der Protozoon-Parasit Giardia eine Infektion des Dünndarms (Giardiasis), die neben Bauchkrämpfen, Übelkeit und Durchfall auch Flatulenzen verursacht.
- Leaky-Gut-Syndrom (durchlässiger Darm)
- Akute virusbedingte oder bakterielle Magen Darm Erkrankungen
- Krankhafte Verengung des Darms mit Behinderung der Darmpassage, hervorgerufen zum Beispiel durch entzündliche oder tumorbedingte Verdickungen der Darmwand
- Kurzdarmsyndrom, Verwachsungen im Bauchraum
- Darmkrebs
- Beginnender Darmverschluss (meist in Kombination mit weiteren schwerwiegenden Symptomen wie Erbrechen von Magen- und Darminhalt)
- Magenschleimhautentzündung, Helicobacter pylori-Infektion des Magens
- Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür
- Unterfunktion bzw. eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Histaminintoleranz
- Gallenblasenentzündung, Gallensteine
- Lebererkrankungen
- Langjähriger Diabetes
- Drei-Monats-Kolik (bei Säuglingen)
- Medizinische Maßnahmen: Patienten klagen nach chirurgischen Eingriffen im Bauchraum oft über einen Blähbauch. Auch eine virtuelle Koloskopie, bei der es für die Untersuchung notwendig ist, Luft in den Enddarm einzubringen, leiden nach der Untersuchung häufiger darunter.
- Eierstockkrebs
- Prämenstruelles Syndrom (PMS), Hormonschwankungen, kurz vor oder während der Monatsblutung, Schwangerschaft, Wechseljahre
Dieser Test zeigt, ob Hormonschwankungen und Stress der Grund für ihren aufgeblähten Bauch und die Blähungen sind:
Stress & Erschöpfung plus Test
Sie können den Test über den Link bestellen, bequem und einfach zuhause durchführen und das Ergebnis zur kostenpflichtigen Auswertung an meine Praxis schicken.
Meteorismus – Diagnose der Grunderkrankung wichtig
Blähungen bzw. ein Blähbauch sind immer noch ein Tabuthema, über das die Betroffenen äußerst ungern sprechen. Insbesondere, wenn Sie schon länger unter einem aufgeblähten Bauch leiden oder der Meteorismus immer wieder auftritt, ist es jedoch wichtig, eine ärztliche Untersuchung durchführen zu lassen, um die Ursache dafür festzustellen.
Denn erst dann, wenn klar ist, was die Auslöser sind, kann Meteorismus effektiv behandelt werden. Neben einer eingehenden Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und einer körperlichen Untersuchung kommen, je nach Symptomenkonstellation, folgende weiterführende Untersuchungen für die Diagnose infrage:
- Stuhluntersuchung
Dieser Test gibt Aufschluss über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten, wenn Sie unter einem Blähbauch leiden:
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- Immunologischer Test auf verstecktes (okkultes) Blut im Stuhl (iFOBT)
- Blutuntersuchung
- Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane (wie Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse)
- Tests auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten, zum Beispiel H2-Atemtests zur Abklärung einer Milchzuckerintoleranz oder einer bakteriellen Überwucherung des Dünndarms
- Magenspiegelung (Gastroskopie) und/oder Darmspiegelung (Koloskopie) mit Gewebeprobe (Biopsie)
- Gegebenenfalls Computertomographie
- Gegebenenfalls Endoskopie der Gallenwege (endoskopisch-retrograde Cholangiopankreatikographie, ERCP) zur Darstellung des Gallen- und Bauchspeicheldrüsengangs mit Kontrastmittel
Blähbauch-Symptome sind vielfältig
Es gibt eine Reihe von Symptom- und Beschwerde- Varietäten im Zusammenhang mit einem Blähbauch.
- Der Blähbauch selbst ist ein Symptom: Der Bauch ist vorgewölbt, es besteht ein unangenehmes Druckgefühl, die gewohnte Kleidergröße erscheint zu klein, Rock- oder Hosenbund passen vor allem am Abend nicht mehr. Tatsächlich ist die Umfangszunahme eines aufgeblähten Bauchs messbar und kann durchaus einige Zentimeter betragen. Oft besteht eine erhöhte Bauchspannung und der Bauch fühlt sich hart an.
- Blähungen mit einem verstärkten Abgehen von Darmwinden (Flatulenz). Die Blähungen können außerdem Bauchkrämpfe verursachen, geruchsneutral oder stark riechend sein.
- Übelriechende Blähungen enthalten oft Ammoniak, Schwefelwasserstoff oder Methanthiol und entstehen zum Beispiel beim Abbau von Eiweißen.
- Hörbare Darmgeräusche wie Gluckern, Blubbern und Rumoren
- Aufstoßen, Sodbrennen
- Übelkeit
- Völlegefühl, Druckgefühl im Oberbauch
- Roemheld-Syndrom, hervorgerufen durch starke Blähungen, die gegen das Zwerchfell drücken. Ein Überschuss an Gas und Luft drängen das Zwerchfell nach oben und engen so auch das darüber gelegene Herz und sowie die Lunge ein. Die Folge sind meist herzinfarktähnliche Symptome wie Schwindel, Beklemmungsgefühle, Herzklopfen, Kurzatmigkeit und sogar schwere Atemnot. Auch starke Angst und Panikattacken sind möglich.
- Tritt ein Blähbauch im Rahmen einer Krankheit auf, können weitere Symptome auftreten, beispielsweise Appetitlosigkeit, Durchfall, ungewollter Stuhlabgang oder ausgeprägte Oberbauch- (Magen-)Schmerzen.
- Auch funktionelle Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung treten oft gemeinsam mit einem Blähbauch auf.
Blähbauch-Therapie ist sehr individuell
Die Blähbauch-Therapie richtet sich nach der Ursache und muss deshalb stets individuell auf den Betroffenen abgestimmt werden: auf das Krankheitsbild mit den verschiedenen Beschwerden ebenso wie auf seine Lebensumstände oder seine individuellen Bedürfnisse und Vorstellungen. Hierfür ist eine eindeutige Diagnose eine wichtige Voraussetzung.
Grundsätzlich gilt: Bei anhaltenden bzw. wiederkehrenden Beschwerden oder wenn der Blähbauch von weiteren Symptomen begleitet wird, ist meist eine gezielte Behandlungsstrategie zur Bekämpfung der Grunderkrankung notwendig, etwa die Einnahme von Verdauungsenzymen bei einer Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse oder individuell abgestimmte Therapieansätze zur Linderung einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung oder bei Reizdarmsyndrom.
Meist sind die Folgen eines modernen Lebenswandels die Ursachen für einen Blähbauch: hektische Betriebsamkeit, Stress, Schlafmangel, Streit in Beziehung, wenig Zeit beim Essen. Hier bedingen sich dann psychische und physische Beschwerden wechselseitig und erfordern eine ganzheitliche Therapieansatz.
Sie können einen Termin beim Spezialisten für Verdauungsbeschwerden in München ausmachen.
Der ganzheitliche Behandlungsansatz umfasst:
- Präzise Diagnostik
- Homöopathische Konstitutionsbehandlung
- Ernährungsberatung
- Coaching für effektives Stressmanagement
- ggf Psychotherapie und Paartherapie
Einfache Blähungen ohne weitere Beschwerden können jedoch problemlos selbst behandelt werden.
Was hilft bei Blähungen und aufgeblähtem Bauch?
Bevor Sie Zeit und Geld in aufwendige Therapieoptionen investieren, können Sie auch erstmal diese einfache und praxisbewährten Methode versuchen.
Ich empfehle Patienten eine 3-Monats-Kur mit diesen 3 Nahrungsergänzungsmitteln, die in den meisten Fällen eine erhebliche Erleichterung bringen.
FlatuZym 200, 60 Kapseln (3 Packungen für eine 3-Monats-Kur)
Täglich 2 mal 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu einer Mahlzeit einnehmen. Das erste Präparat, das ballastoff-abbauende Enzyme mit einem hochwertigen Fenchel-Extrakt kombiniert. Es eignet sich für Personen, die eine ballaststoffreiche Kost schlecht vertragen oder die auf bestimmte Ballaststoffe mit übermäßiger Gasproduktion reagieren.
+
ConfiZym, 90 Kapseln (3 Packungen für eine 3-Monats-Kur)
Täglich 3 mal 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit unmittelbar vor einer Mahlzeit einnehmen. Natürlicher Enzymkomplex mit Pankreatin, Bromelain, Papain und Lactase zur gezielten Zufuhr von eiweiß-, fett- und kohlenhydratspaltenden Enzymen direkt vor einer Mahlzeit. Die enthaltene Lactase fördert zudem speziell den Abbau von Milchzucker. Der Mineralstoff Calcium unterstützt die Funktion von Verdauungsenzymen.
+
AP Komplex, 60 Kapseln (3 Packungen für eine 3-Monats-Kur)
Täglich 2 mal 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu einer Mahlzeit einnehmen. Der enthaltene Knoblauch wirkt antibakteriell und unterstützt die normale Leberfunktion. Gemeinsam mit dem enthaltenen Vitamin C und Ingwer macht sich Knoblauch für die Erhaltung der Immunfunktionen stark. Auch die Verdauung erhält durch diesen Komplex natürlich Unterstützung. Ingwer, Knoblauch und Löwenzahn sowie Süßholz und Enzian tragen zu normalen Verdauungsfunktionen bei.
Ergänzen können Sie diese 3-Monats-Kur mit Bitterstoffen:
Bitterspray
Täglich 5 Sprühstöße (ca. 0,7 ml) vor einer Mahlzeit direkt in die Mundhöhle sprühen. Inhaltsstoffe pro Tagesdosis: 5 Sprühstöße enthalten 0,7 ml alkoholischen Extrakt aus insgesamt 29 mg Kräutern und Gewürzen.
oder
BitterMagic, 60 Kapseln
Täglich 2 Kapseln mit viel Flüssigkeit einnehmen.
Bei nachgewiesener Dysbiose empfehle ich zusätzlich für 3 Monate:
Omni Lactis 20 Pur Gold, 60 Kapseln (3 Packungen für 3 Monate)
Täglich 2 mal 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit circa 30 Minuten vor einer Mahlzeit einnehmen. Mit insgesamt 20 Milliarden Kolonie-bildenden Einheiten pro Tagesdosis von 10 wissenschaftlich getesteten Bakterienstämmen. Ohne Inulin und damit auch für besonders empfindliche Personen geeignet.
Was soll man essen bei Blähbauch?
Wichtigste Maßnahme zur Linderung der Beschwerden ist eine Überprüfung und gegebenenfalls Änderung der Ernährungsgewohnheiten.
- Verteilen Sie Ihr Essen auf mehrere kleine Portionen am Tag.
- Achten Sie darauf, nicht zu viel Luft zu schlucken. Helfen kann zum Beispiel, dass Sie sich bewusst viel Zeit beim Essen nehmen und jeden Bissen sehr sorgfältig kauen. Im Übrigen fördern auch Kaugummikauen – und Rauchen! – das Schlucken von Luft.
- Bei einer bekannten Nahrungsmittelunverträglichkeit ist es wichtig, das entsprechende Lebensmittel, das die Beschwerden verursacht, konsequent vom Speiseplan zu streichen.
- Vermeiden Sie blähende Speisen und Getränke, die bei Ihnen oft Blähungen hervorrufen. Dazu gehören vor allem Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Knoblauch und Kohlgemüse – wegen ihrer schwer verdaubaren Kohlenhydrate, die im Dünndarm nicht abgebaut werden können. Aber auch unreifes Obst, Vollkornprodukte, frisches Brot, frisch gebackene (warme) Kuchen und Plätzchen sind problematisch. Auf größere Rohkostmengen sollten Sie ebenso verzichten wie auf eine ballaststoffreiche Kost in Kombination mit Zucker, Marmelade oder Honig. Blähbauchfördernd sind auch Konservenkost, Fast Food und andere industriell hergestellte Lebensmittel. Bei der Wahl der Getränke sollten Sie möglichst auf kohlenhydratreiche, gesüßte Getränke verzichten; problematisch sind auch Alkohol und Kaffee.
- Manchmal ist eine Low-FODMAP-Diät sinnvoll. Hierbei geht es darum, auf vergärbare kurzkettige Kohlenhydrate wie Mehrfach-, Zweifach- und Einfachzucker sowie Zuckeraustauchstoffe wie Sorbit, Xylit und Mannit (Polyole) möglichst zu verzichten. Der Begriff „FODMAP“ setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Wörter „fermentable oligo-, di- and monosaccharides and polyols“ zusammen. Da FODMAPs nicht generell schädlich sind, sondern oft sogar zu den darmgesunden Substanzen gehören, sollte eine solche Diät zeitlich begrenzt und nur unter therapeutischer Aufsicht erfolgen. Und: Bessern sich die Beschwerden nicht, sollte die Diät nicht unnötig lange weitergeführt werden. Richtig ist jedoch auch: Gerade Zuckeraustauschstoffe heizen die Bildung von Darmgasen an.
Was kann man noch tun bei Meteorismus?
Es gibt viele kleine wirksame Dinge, die Sie selbst tun können, um einen Blähbauch zu lindern.
- Regelmäßige Bewegung
- Wärmeanwendungen, zum Beispiel eine Wärmflasche, die auf den Bauch gelegt wird.
- Bauchmassage: Bewährt hat es sich, den Bauch im Uhrzeigersinn zu massieren. Man kann dazu auch Aromaöle wie Anisöl verwenden, dem eine krampflösende Wirkung zugeschrieben wird.
- Pflanzliche Arzneimittel (Karminativa): Heilpflanzen wie Anis, Fenchel, Kümmel, Pfefferminz, Koriander oder Kamillenblüten wirken entblähend und krampflösend und werden als Teezubereitung empfohlen. Standardisierte entblähende Tees enthalten oft mehrere dieser Heilpflanzen, beispielsweise Anis in Kombination mit Kümmel und Fenchel. Zudem gibt es gut wirksame Kombinationspräparate in Kapselform, zum Beispiel Pfefferminzöl und Kümmelöl.
- Heilerde, die in einem Glas lauwarmem Wasser aufgelöst wird.
- Probiotika, die Milchsäurebakterien enthalten, zur Regulierung der Darmflora
- Im Akutfall leisten auch Entschäumer aus der Apotheke mit Wirkstoffen wie Dimeticon oder Simeticon (z.B. Degasin) gute Dienste: Sie wirken direkt im Darm und fördern die Auflösung und den Abgang von Gas auf natürlichem Weg.
- Manchmal helfen Aktivkohletabletten, das Abgehen von unangenehm riechenden Darmwinden zu vermindern.
- Das Erlernen von Entspannungsmaßnahmen wie Autogenes Training empfiehlt sich, wenn Stress eine große Rolle bei der Entstehung eines Blähbauchs spielt.
4 Hausmittel für aufgeblähten Bauch & Blähungen
Es gibt eine Reihe von Hausmitteln, die zu einer Linderung des Blähbauchs bzw. von Blähungen beitragen.
4 Tipps bei Blähungen:
- Teezubereitungen aus entblähenden Kräutern wie Anis, Fenchel, Kümmel
- Wärmeanwendungen, zum Beispiel mit der Wärmflasche, oder mit feucht-warmen Wickeln zum Entspannen der Bauchwandmuskulatur
- Bauchmassage mit Bäuchleinöl
- Apfelessig in ein Glas warmes Wasser gegeben und trinken
Aufgeblähter Bauch – Lebererkrankungen als Ursachen
Es kommt vor, dass sich ein aufgeblähter Bauch infolge einer Lebererkrankung entwickelt. Meist handelt es sich um eine fortgeschrittene Lebererkrankung, bei der die Leber bereits stark geschädigt ist, allen voran eine Leberzirrhose mit Pfortaderhochdruck.
Bei dieser schweren Erkrankung ist der Blähbauch jedoch meist eines von mehreren Symptomen. Dazu gehören neben einem Druck- und Völlegefühl im Oberbauch auch Beschwerden wie Übelkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und Gelbsucht. Eine pralle Vorwölbung des Bauchs, die auf Wassereinlagerungen zurückgeht, wird „Bauchwassersucht“ oder medizinisch „Aszites“ genannt. Eine Aszites ist immer Symptom einer schweren Leberschädigung.
In den letzten Jahren gewinnt auch das Krankheitsbild Fettleber (Steatosis hepatis) immer mehr an Bedeutung: Inzwischen ist hierzulande jeder vierte Erwachsene über 40 Jahre von dieser chronischen Stoffwechselerkrankung betroffenen, bei der die Leberzellen zunehmend verfetten. Für die Entstehung einer Fettleber sind meist verschiedene Faktoren verantwortlich, allen voran jahrelanger Alkoholkonsum (alkoholische Fettleber) und eine einseitige fett- und zuckerreiche Ernährung (nicht-alkoholische Fettleber).
Eine Fettleber bleibt lange Zeit symptomlos. Wenn sich die Leber durch die Fetteinlagerungen jedoch immer mehr vergrößert, können neben Druckbeschwerden im Oberbauch und einem unangenehmen Völlegefühl auch ein Blähbauch mit Blähungen die Folgen sein. Spätestens jetzt ist es wichtig, einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen.
Blähbauch durch Myom
Sehr selten können bei Frauen gutartige Wucherungen in oder an der Gebärmutter, sogenannte Myome, einen Blähbauch und andere Verdauungsstörungen verursachen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sie besonders groß sind und Druck auf den Darm ausüben.
Blähbauch nach dem Essen
Wer zu viel gegessen hat und sich „pappsatt“ fühlt, hat oft das Gefühl, einen Blähbauch zu haben: Es drückt im Bauch, es besteht ein unangenehmes Völlegefühl, vielleicht muss auch der Rock- oder Hosenbund geöffnet werden, um dem übervollen Bauch etwas Platz zu verschaffen.
Ein Blähbauch kann aber auch entstehen, wenn man besonders fettreich oder eiweißreich gegessen hat, sodass von den Bakterien der Darmflora im Darm nun vermehrt Gase produziert werden.
Oder es ist ein einzelnes Nahrungsmittel, zum Beispiel viele Zwiebeln oder ein anderes blähendes Gemüse, das zwar eigentlich schmackhaft und gesund ist, jedoch das Volumen der Gase durch seine blähungsfördernden Eigenschaften im Darm spürbar vergrößert.
Abhilfe schaffen kann dann zum Beispiel ein frisch gebrühter Tee aus entblähenden Kräutern wie Fenchel, Kümmel und Anis oder auch ein Verdauungsspaziergang: Auf diese Weise wird die Verdauung in Schwung gebracht und der Magen-Darm-Trakt effektiv bei der Nahrungsverarbeitung unterstützt.
Ein weiterer Grund könnte das Verhalten während der eingenommenen Mahlzeit sein: Hat man während des Essens viel gesprochen, hat man zu schnell gegessen und die einzelnen Bissen nicht gut genug gekaut, gelangt übermäßig viel Luft in den Bauch – und ein aufgeblähter Bauch kann die Folge sein.
Auch der „Verdauungskaffee“ oder stark kohlensäurehaltige Getränke als Durstlöscher während des Essens fördern einen Blähbauch.
Tritt ein Blähbauch mit oder ohne Blähungen jedoch immer wieder nach den Mahlzeiten auf, sollte man einen Arzt aufsuchen – insbesondere, wenn er von Schmerzen im Bauch begleitet wird. Denn dann gilt es, eine behandlungsbedürftige Ursache auszuschließen, etwa eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, SIBO oder ein Reizdarmsyndrom. Meist gehört dann auch eine Umstellung der Ernährung zum Behandlungskonzept.
Blähbauch und Reizdarm – was tun?
Tritt ein Blähbauch im Rahmen eines Reizdarmsyndroms auf, ist es in der Regel nicht damit getan, lediglich das Symptom „Blähungen“ zu bekämpfen – auch wenn sie ein Leitsymptom der Erkrankung sind.
Vielmehr ist ein ganzheitlicher Therapieansatz notwendig, der an der jeweiligen Ursache des Reizdarms ansetzt und den Auslösern dann durch geeignete Behandlungsmaßnahmen gezielt entgegenwirkt.
Ein solches, individuell auf den Betroffenen und sein Beschwerdebild abgestimmtes Behandlungskonzept kann neben Medikamenten, Probiotika, pflanzlichen und homöopathischen Arzneien auch eine Ernährungsumstellung und das Erlernen von Entspannungstechniken zur Stresslinderung umfassen.
Umso wichtiger ist es, sich an einen erfahrenen Therapeuten zu wenden, der mit der Behandlung dieser komplexen Erkrankung bestens vertraut ist.
Blähbauch durch gestörte Darmflora
Ein häufiger Grund für einen Blähbauch ist eine gestörte Darmflora (Dysbiose): Das natürliche Gleichgewicht der bakteriellen Darmbewohner ist aus dem Lot geraten, sodass nun gasbildende Bakterien gegenüber den nicht oder nur geringfügig gasproduzierenden Bakterien die Oberhand gewonnen haben.
Dies hat zur Folge, dass nicht nur die Funktion des Darms beeinträchtigt wird, sondern nun auch übermäßig viel Gase gebildet werden, die dann die typischen Symptome hervorrufen: Blähungen, die oft krampfartige Bauchschmerzen hervorrufen und sich durch den vermehrten Abgang von Darmwinden über den After bemerkbar machen, aber auch einen Blähbauch, der im Extremfall sichtbar gespannt und aufgebläht ist.
Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Darmflora: Damit die nützlichen gegenüber den schädlichen Darmbakterien die Oberhand behalten, sollte sie ausgewogen, leicht verdaulich, fettarm, reich an Sauermilchprodukten (Naturjoghurt, Kefir etc.) und ballaststoffreich sein. Zugleich gilt es, den Verzehr von Fleisch und Wurstwaren, aber auch von Zucker und generell von Süßungsmitteln stark zu reduzieren.
Außerdem bietet sich die Einnahme von Probiotika an.
Am besten stimmt man sich bei der Ernährungsumstellung mit einem erfahrenen Therapeuten ab.
Aufgeblähter Bauch durch Medikamente
Es gibt einige Medikamente, die die Gasbildung fördern und damit Blähungen und einen Blähbauch auslösen können. Dazu gehören neben Abführmitteln (Laxanzien) auch entzündungshemmende Schmerzmittel vom Typ nicht-steroidale Antirheumatika, zum Beispiel Diclofenac, einige blutzuckersenkende Medikamente (insbesondere Glucosidasehemmer wie Acarbose) sowie Antibiotika (vor allem die, die Penicillin enthalten).
Ist es Patienten nicht möglich, auf diese Medikamente zu verzichten, kann es ratsam sein, die Blähungen gezielt zu lindern, etwa mit standardisierten entblähenden Tees und pflanzlichen Arzneimitteln oder mit Entschäumern.
6 Praktische Tipps zur Selbsthilfe bei Blähbauch & Blähungen
- Ändern Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten: blähende Lebensmittel vermeiden, langsamer und mit Bedacht essen, mehrere kleine Portionen am Tag essen.
- Legen Sie sich im Akutfall eine Wärmflasche auf den Bauch und/oder massieren Sie Ihren Bauch sanft im Uhrzeigersinn. Wärme hilft nicht nur Blähungen zu mildern, sondern auch krampfartige Schmerzen im Magen Darm Bereich zu lindern.
- Trinken Sie Tees, die karminative, also blähungstreibende Kräuter enthalten, zum Beispiel Anis, Fenchel, Kümmel, Pfefferminz, Koriander oder Kamillenblüten. Diese Maßnahme hilft vor allem bei akuten Beschwerden des Blähbauchs, hat sich aber auch generell zur Linderung von Verdauungsstörungen bewährt.
- Machen Sie eine Kur mit Heilerde: Lösen Sie mindestens sechs Wochen lang täglich ein bis zwei Teelöffel Heilerde in einem Glas lauwarmem Wasser auf und trinken Sie die Flüssigkeit schluckweise, z.B. jeden Morgen vor dem Frühstück.
- Nehmen Sie regelmäßig Probiotika zur Stärkung der Bakteriengemeinschaft in Ihrem Darm (Darmflora) ein.
- Führen Sie ein Ernährungstagebuch für zwei bis vier Wochen, in das Sie die auslösenden Lebensmittel und die Symptome notieren, wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Lebensmittel oder Zubereitungsarten Ihre Beschwerden auslösen.
Geht es darum, Maßnahmen zu ergreifen, um weniger Luft zu schlucken, sollten Sie sich angewöhnen, sich beim Essen viel Zeit zu nehmen und jeden Bissen mit bedacht zu kauen. Außerdem sollten Sie aufs Kaugummikauen verzichten und mit dem Rauchen aufhören. Auch die Verwendung eines Strohhalms beim Trinken kann dazu beitragen, eine übermäßige Aufnahme von Luft zu verhindern.
Für den langfristigen Behandlungserfolg sollten Sie regelmäßig körperlich aktiv sein. Manche Menschen profitieren auch davon, dass mit geeigneten Übungen gezielt ihre Bauchmuskulatur trainieren.
Wärmeanwendungen und Bauchmassagen helfen bei Blähbauch
Wärmeanwendungen mit Wärmflasche, einem warmen Heublumen– oder Kirschkernsack, die auf den Bauch gelegt werden, sind hilfreiche Mittel zur Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen, die durch einen aufgeblähten Bauch verursacht werden.
Die entspannende und entblähende Wirkung einer Wärmflasche kann verstärkt werden, wenn sie in einem feuchten Tuch eingeschlagen ist. Am besten wirkt die Wärmeanwendung, wenn man sich mindestens 30 Minuten lang Ruhe auf einem Bett oder Sofa gönnt.
Auch Bauchmassagen haben sich bewährt: Hierfür legen Sie sich entspannt auf den Rücken und umkreisen dann mit den Fingerkuppen einer Hand im Uhrzeigersinn den Nabel. Zur Verstärkung des positiven Effekts können Sie die Massage auch mit Anisöl oder Fenchelöl durchführen.
Sie können online einen Termin beim Experten für Verdauungsbeschwerden vereinbaren
FAQs zu Blähbauch (Meteorismus)
Diese Fragen werden häufig im Zusammenhang mit Blähungen und Blähbauch gestellt:
Was ist der Unterschied zwischen Meteorismus und Flatulenz?
Meteorismus ist eine vermehrte Ansammlung von Gasen und Luft im Darm, die einen geblähten Bauch zur Folge haben kann. Als Flatulenz bezeichnet der Arzt den übermäßigen Abgang von Darmgasen über den Darmausgang (Anus, After).
Wie bekomme ich die Luft aus dem Bauch?
Das natürliche Ventil für zu viel Luft im Bauch ist zum einen Aufstoßen und zum anderen das vermehrte freiwillige oder unfreiwillige Abgehen von Winden über den Anus (After), ein Vorgang, der in der Medizin Flatulenz genannt wird.
Was versteht man unter Meteorismus?
Meteorismus ist der medizinische Fachbegriff für „Blähbauch“, der durch eine übermäßige Ansammlung von Gasen und Luft im Verdauungstrakt verursacht wird. Entweichen die Gase aus dem Darm durch Pupsen (Flatulenz), wird der Meteorismus meist gelindert.
Welche Medikamente bei Meteorismus?
Geht der Meteorismus auf Blähungen zurück, haben sich sogenannte „Entschäumer“ wie Simeticon und Dimeticon bewährt, die im Allgemeinen sehr gut verträglich sind. Dazu muss man wissen: Wenn sich Gase im Darm ansammeln, verdichten sie sich zu einer Art Schaum, der dann kaum mehr aus dem Darm über den Anus (After) entweichen kann. Hier können Entschäumer Abhilfe schaffen, indem sie die Schäume relativ rasch auflösen und so zu einer deutlichen Linderung der blähungsbedingten Beschwerden beitragen können.
Als pflanzliche Wirkstoffe haben vor allem Fenchel, Kümmel, Pfefferminze und Anis, aber auch Melisse, Kamille und Koriander entblähende und krampflösende Effekte. Diese Wirkstoffe werden auch Karminativa (karminativ = „blähungstreibend“) genannt. Wirkintensiver als Teezubereitungen sind standardisierte Kombinationspräparate in Kapselform, zum Beispiel hoch dosiertes Pfefferminz- und Kümmelöl.
Krampflösen Schmerzmittel (Spasmolytika) kommen in Betracht, wenn ein Blähbauch bzw. Blähungen mit heftigen Bauchkrämpfen einhergehen.
Was Essen bei Meteorismus?
Wer zu Meteorismus neigt, sollte einer leicht verdaulichen, fettarmen Mahlzeiten den Vorzug geben und auf den Verzehr von blähenden Lebensmitteln möglichst verzichten. Die Verträglichkeit eines Nahrungsmittels ist zwar sehr individuell, es gibt jedoch eine Reihe von Lebensmitteln, die für ihre blähende Wirkung bekannt sind. Dazu gehören vor allem Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Knoblauch, Kohlgemüse und Vollkornprodukte, aber auch stark säurehaltiges oder unreifes Obst, frisches Brot und (frische) Backwaren mit Hefe. Zudem regen Getränke, die viel Kohlensäure enthalten oder stark gesüßt sind, die Gasbildung im Darm an und sollten deshalb möglichst nicht getrunken werden.
Die Zubereitungsart kann ebenfalls eine Rolle spielen: So ist gegartes Gemüse zum Beispiel generell besser verträglich als Rohkostgemüse. Und ebenso sind scharf gewürzte, fettreiche oder auch stark zuckerhaltige (auch künstliche Süßstoffe!) Mahlzeiten blähbauchfördernd.
Übrigens: Mit einer Prise Natronpulver oder etwas Kümmel während des Kochens lassen sich blähende Speisen wie Kohl, Zwiebeln oder Bohnen „entschärfen“.
Wie lange dauert Meteorismus?
In der Regel ist ein Blähbauch zeitlich begrenzt, insbesondere, wenn er durch Blähungen begleitet wird. Oft nehmen die Beschwerden in der zweiten Tageshälfte zu, um dann am nächsten Morgen wieder abgeklungen zu sein.
Was bedeutet ausgeprägter Meteorismus?
Bei einem ausgeprägten Meteorismus hat sich eine große Menge an Gasen im Bauchraum angesammelt: Der Bauch ist deutlich angeschwollen, er ist oftmals hart und gespannt. Darmgase, die in Darmschlaufen „eingeklemmt“ sind und nicht als Winde über den After abgehen können, werden als besonders schmerzhaft empfunden. Gesellen sich noch weitere Beschwerden wie dazu, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Welche Krankheit verursacht Blähbauch?
Es gibt verschiedene Erkrankungen, die einen Blähbauch verursachen. Dazu gehören Krankheiten, die Dickdarm und Dünndarm direkt betreffen, etwa ein Reizdarmsyndrom, eine bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms (SIBO), chronische Verstopfung, die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, aber auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Ebenso können akute Magen-Darm-Infektionen, ein chronischer Befall des Magens mit Helicobacter pylori-Bakterien sowie Erkrankungen der Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Leber mit einem Blähbauch einhergehen. Frauen, die unter einem Prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden, klagen ebenfalls oft über Meteorismus.
Welches Essen ist nicht blähend?
Im Folgenden nenne ich Ihnen eine kleine Auswahl an Lebensmitteln, die Ernährungswissenschaftler in der Klassifikation “eher nicht-blähend” einstufen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Gemüsesorten wie Kartoffeln, Karotten, Zucchini, Auberginen, Sellerie, Fenchel, Spinat und Pastinaken
- säurearme und gereifte Obstsorten wie Wassermelonen, Bananen, Birnen, einige Beerenarten, aber auch Kiwi oder Papaya
- fettarme, nicht geräucherte oder gepökelte Fisch-, Fleisch- und Wurstwaren
- fettarme Käsesorten
- fettarme Milch und fettarme Sauermilchprodukte wie Buttermilch, Naturjoghurt, Magerquark und Kefir
- hefefreie Backwaren, Sauerteigwaren, Zwieback und generell „altbackenes“ Backwerk, also etwa Brot oder Brötchen, die nicht frisch, sondern vom Vortag sind
- ungesüßte, kohlensäurefreie Getränke wie stilles Wasser oder Tee
Letztlich gilt jedoch: Die Verträglichkeit von Nahrungsmitteln ist individuell verschieden, sodass es die eine allgemeingültige Empfehlung für nicht-blähende Speisen, die für alle Betroffenen gleichermaßen bekömmlich sind, nicht gibt. Man muss also im Zweifelsfall jedes einzelne Lebensmittel „durchprobieren“, um herauszufinden, man es gut verträgt.
Was kann man gegen Gluckern im Bauch machen?
Dass unser Bauch immer mal wieder Geräusche von sich gibt, kann viele Gründe haben. Dazu gehört zum Beispiel das natürliche Gluckern nach dem Essen im Rahmen des Verdauungsprozesses oder auch das „Magenknurren“, zu dem es kommt, wenn man länger nichts gegessen hat.
Laute oder anhaltende Darmgeräusche können allerdings auch auf eine Erkrankung hinweisen, etwa auf eine Unverträglichkeit von Milchzucker (Laktoseintoleranz) oder Fruchtzucker (Fruktoseintoleranz). Auch Durchfall, ein Reizdarmsyndrom oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) gehen oft mit einem hörbaren Gluckern im Bauch einher.
Sofern das Gluckern im Bauch kein Anzeichen für eine behandlungsbedürftige Erkrankung ist, gibt es keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Wen die lauten Darmgeräusche trotzdem stören, kann versuchen, diesen mit Heiltees zu begegnen.
Bewährt haben sich zum Beispiel Teezubereitungen aus Pfefferminze oder Ingwer. Auch Tees, die gezielt gegen Blähungen wirken, sind empfehlenswert, etwa eine standardisierte Teemischung aus den Früchten von Kümmel, Anis und Fenchel.
Was ist der medizinische Fachbegriff für einen Blähbauch?
Der medizinische Begriff für „Blähbauch“, hervorgerufen durch eine übermäßige Ansammlung von Gasen und Luft im Magen-Darm-Trakt, ist „Meteorismus“.
Was tun gegen Koprostase?
Liegt eine Koprostase, also eine Stauung von Stuhl im Dickdarm vor, besteht die Gefahr, dass es zu einem Darmverschluss kommt. Schon allein deshalb sollte ein solcher Kotstau immer ernstgenommen und zeitnah ärztlich abgeklärt werden. Dabei gilt es auch, schwerwiegende Ursachen wie eine krankhafte Darmverengung oder Darmkrebs sicher auszuschließen.
Als therapeutische Sofortmaßnahme empfiehlt sich eine medikamentöse Therapie, zum Beispiel mit dem Abführmittel Macrogol. Tritt eine Koprostase immer wieder auf, kommen die gleichen Therapieansätze in Betracht, mit denen auch eine chronische Verstopfung behandelt wird, allen voran eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten hin zu einer ballaststoffreichen Kost, aber auch eine deutliche Erhöhung der täglichen Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Bewegung.
Welche Arten von Blähungen gibt es?
Es gibt zwei Arten von Blähungen: In dem einen Fall können übermäßige Gase nicht über den After (Anus) entweichen, was zur Folge hat, dass der Bauch aufgebläht ist und zudem meist Bauchschmerzen bestehen. Von diesem Blähbauch (Meteorismus) ist die Flatulenz abzugrenzen: Es gehen vermehrt Darmgase über den After ab. Diese Winde haben zudem oft einen unangenehmen Geruch.
Welches Organ ist für Blähungen zuständig?
Blähungen entstehen im Magen Darm Trakt, in der Regel im Darm, wo die Bakterien der Darmflora (Mikrobiom) beim Verdauen der Nahrung verschiedene Gase bilden. Normalerweise entweichen diese Darmgase als Winde problemlos nach außen über den After (Anus).
Durch bestimmte Umstände wie zu hastiges Essen oder den Verzehr von blähenden Nahrungsmitteln, aber auch durch Stress und Erkrankungen wie Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) oder Zöliakie kann es jedoch zu einer übermäßigen Ansammlung von Gasen kommen, die sich dann als Blähungen äußern.
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Erstellungsdatum:
20.12.2023
Autoren:
Markus Breitenberger, Heilpraktiker in eigener Praxis seit über 25 Jahren. Autor von 2 Büchern zum Thema Autoimmunerkrankungen und zahlreichen medizinischen Fachartikeln.
Dr. Nicole Schaenzler, Philologin und Medizinjournalistin. Herausgeberin eines Gesundheitsmagazins und Fachautorin zahlreicher Bücher zu medizinischen Themen, u.a. “Endlich Heilung für den Reizdarm – Wirksame Therapien gegen Dünndarmfehlbesiedelung” und “Magen und Darm natürlich behandeln”.
Quellen:
Update S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Gemeinsame Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM), Juni 2021
Nicole Schaenzler: Endlich Heilung für den Reizdarm – Wirksame Therapien gegen Dünndarmfehlbesiedelung, Oktober 2022
Nicole Schaenzler: Magen und Darm natürlich behandeln, März 2016